Warum generative KI entscheidend für die Szenarioplanung ist
Unter generativer KI verstehen wir Systeme mit künstlicher Intelligenz, die über die Datenanalyse hinausgehen und neue Ergebnisse wie Modelle, Szenarien oder Vorhersagen erstellen. Sie erweitern die traditionelle Szenarioplanung, indem sie statische Prognoseprozesse dynamisieren. Mit generativer KI haben Führungskräfte die Möglichkeit, auf Live-Informationen aus Märkten, Kunden-Stimmungsanalysen und Faktoren der Wettbewerbslandschaft zuzugreifen.
Generative KI-Systeme erzeugen in Minutenschnelle eine Vielzahl von Szenarien, simulieren mögliche Entwicklungen und aktualisieren sie, wenn sich die Bedingungen ändern. Das Ergebnis ist eine enge Verzahnung von Technologie und Praxis: Szenarioplanung liefert den Rahmen, während Tools mit generativer KI das heute erforderliche Maß an Skalierbarkeit, Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit bieten.
Gemeinsam verschaffen sie Führungskräften einen effektiveren Wettbewerbsvorteil, indem diese zeitnah Entscheidungen treffen können, die das Unternehmen in die richtige Richtung lenken. Die Einführung von generativer KI gewinnt an Dynamik: PwC berichtet, dass bis 2024 mehr als die Hälfte (52 %) der CFOs diese Technologie gezielt zum Erstellen prädiktiver Modellen und zur Verbesserung der Szenarioanalysefunktionen nutzen werden.
Grenzen der traditionellen Szenarioplanung
Planungsteams implementieren generative KI aus gutem Grund so bereitwillig. Da manuell erstellte Modelle aufgrund des hohen Änderungstempos branchenweit nicht mehr in der Lage sind, die Anforderungen zu erfüllen, suchen Unternehmen nach Wegen, um das erforderliche Maß an Einblicken und Entscheidungsagilität zu gewährleisten. Zu den allgemeinen Beschränkungen herkömmlicher Planungsmethoden zählen u. a.:
- Abhängigkeit von historischen Daten: Rückwärts blickende Modelle sind meist nicht geeignet, um aktuelle Marktsignale, plötzliche Disruptionen oder völlig neue Dynamiken zu erfassen.
- Zeitintensive Analyse: Das manuelle Erstellen von Szenarien kann Wochen in Anspruch nehmen, wodurch sich die Entscheidungszyklen verlangsamen und wenig Raum für Iterationen bleibt.
- Begrenzte Variablen: Traditionelle Modelle vereinfachen die Komplexität und übersehen kritische Zusammenhänge zwischen Märkten, Lieferketten und Verbraucherverhalten.
- Mangelnde Anpassungsfähigkeit an Echtzeit-Bedingungen: Statische Szenarien veralten schnell und werden irrelevant, sobald neue Bedingungen oder unerwartete Ereignisse eintreten.
- Menschliche Voreingenommenheit: Die Annahmen der Planer können den Spielraum der Möglichkeiten einengen und unbeabsichtigt ungewöhnliche, aber wichtige zukünftige Prognosen herausfiltern.
Die rasanten Entwicklungen im Geschäftsumfeld und die Beschleunigung des Arbeitstempos von Unternehmen durch Technologie machen deutlich, dass die traditionelle Planung nicht mehr ausreicht. Generative KI geht diese Schwachstellen direkt an und sorgt für einen schnelleren, umfassenderen und anpassungsfähigeren Planungsprozess.
5 Wege, wie generative KI die Szenarienplanung verändert
Generative KI verschafft Planungsteams entscheidende Vorteile, indem sie die Szenarienerstellung beschleunigt, die Bandbreite der Perspektiven für die Führungskräfte erweitert und die Prognosegenauigkeit verbessert. Sie nutzt transformerbasierte große Sprachmodelle (LLMs), die sowohl mit strukturierten als auch mit unstrukturierten Daten trainiert werden.
Diese Systeme integrieren Erkenntnisse aus Finanzdaten, aktuellen Meldungen, Berichten für Aufsichtsbehörden und Kunden-Stimmungstrends in einheitliche Szenario-Inputs. Unter Verwendung probabilistischer und simulationsbasierter Analysen generieren sie verschiedene mögliche Zukunftsszenarien mit neuer Detailtiefe und differenzierten Einblicken. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Bereiche vor, die von generativer KI profitieren.
1. Integration großer Datenmengen
Generative KI kann Datenquellen zusammenführen, die bisher isoliert waren – Finanz-Hauptbücher, operative Kennzahlen, Lieferkettensignale, Kunden-Stimmungstrends –, indem sie strukturierte und unstrukturierte Inputs verknüpft. Auf diese Weise bietet generative KI einen umfassenden Kontext für die Szenarioerstellung. Durch diese umfassende Integration werden die Szenarien realistischer und zeigen Zusammenhänge auf, die manuellen Modellen häufig entgehen.
2. Schnelle Szenarioerstellung
Statt einer mehrere Wochen dauernden Modellierung von Spreadsheets mit mehrfachen Überarbeitungen erstellt generative KI mithilfe von prädiktiven Analysen detaillierte Szenarien in wenigen Minuten. Finanzteams sind in der Lage, Entscheidungen zur Kapitalallokation bei Bedarf jederzeit zu prüfen. Betriebsleiter können Disruptionen praktisch über Nacht modellieren. Dieses Tempo ermöglicht es Unternehmen, von der jährlichen oder vierteljährlichen Planung auf eine kontinuierliche, iterative Entwicklung ihrer Strategie umzustellen.
3. Dynamische Modellierung
Tools mit generativer KI importieren laufend neue Daten basierend auf konjunkturellen Schwankungen, Aktualisierungen gesetzlicher Vorschriften und Mitteilungen von Wettbewerbern. So werden die Szenarien automatisch angepasst. Anstatt Planung als eine sporadische Aktivität zu behandeln, pflegen Unternehmen ein dynamisches Modell ihrer Geschäftsumgebung. Führungskräfte haben damit die Möglichkeit, proaktiv und zeitnah auf Änderungen zu reagieren.
4. Analyse unkonventioneller Ergebnisse
Generative Modelle können Grenzfälle und Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit simulieren, die bei Einsatz herkömmlicher Methoden übersehen werden. So können sie beispielsweise die Auswirkungen parallel verlaufender Disruptionen der Lieferkette und regulatorischer Änderungen testen oder Muster bei der Verbraucherakzeptanz unter extremen Marktbedingungen modellieren. Die Berücksichtigung von Ausreißerszenarien erhöht die Resilienz und erweitert die strategische Sichtweise.
5. Maßgeschneiderte Kommunikation
Die KI-gestützte Visualisierung verwandelt Datenmodelle in Storys, die Auswirkungen überzeugend demonstrieren. So können Entscheidungsträger die finanziellen, operativen und personalspezifischen Auswirkungen eines jeden Szenarios in Formaten anzeigen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind (z. B. Dashboards, Diagramme oder Storylines). Diese Transparenz fördert die gemeinsame Ausrichtung der Führungsteams und sorgt dafür, dass Erkenntnisse direkt in strategische Entscheidungen einfließen.