Globale Studie: Optimismus in der Führungsetage und Vorteil für First-Movers

Eine neue Workday-Studie zu KI zeigt, dass Führungskräfte die Einführung von KI als alternativlos betrachten. First-Movers in diesem Bereich können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Dennoch haben einige das Gefühl, im Abseits zu stehen.

Über eine Frage sind sich Führungskräfte schon jetzt einig: Es führt kein Weg an KI vorbei. Laut der von Workday in Zusammenarbeit mit FT Longitude veröffentlichten Studie „C-Suite Global AI Indicator Report: AI Is the Ultimate Level-Up“ erwarten sieben von zehn Führungskräften, dass KI und Machine Learning in den nächsten drei Jahren sowohl die Kernfunktionen ihres Unternehmens als auch das globale Geschäftsumfeld verändern werden. Noch mehr Konsens besteht sogar über die kurzfristigen Vorteile: 98 % der CEOs erwarten durch die Einführung von KI unmittelbare geschäftliche Vorteile für ihr Unternehmen.

Die weltweite Befragung unter 2.355 Führungskräften zeigt jedoch auch ein allgegenwärtiges Spannungsfeld: Führungskräfte teilen nahezu einhellig die Ansicht, dass die Einführung von KI unausweichlich ist und dass sie Vorteile bringen wird. Doch wenn es darum geht, die ersten, entscheidenden Schritte zu unternehmen, scheinen viele in einer Warteschleife zu stecken. Fast die Hälfte der CEOs räumt ein, dass ihr Unternehmen nicht auf KI und ML vorbereitet ist, und mehr als jeder vierte (28 %) möchte wissen, wie sich diese Technologien auf ihr Unternehmen auswirken, bevor sie sich für eine Strategie entscheiden.

Optimismus hinsichtlich des menschlichen Potenzials

Alle Unternehmensfunktionen sind sich einig, dass Produktivitätssteigerungen den größten potenziellen Nutzen von KI darstellen (siehe Grafik unten). Es ist klar, dass die Verknüpfung zwischen Technologie und menschlichem Potenzial dabei entscheidend ist. 

Inmitten hitziger Debatten, ob KI die menschliche Arbeitskraft verdrängt, scheinen viele Führungskräfte entschlossen zu sein, KI so einzusetzen, dass sie die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden erweitert und nicht ersetzt.

Tatsächlich haben 80 % einer Gruppe von Führungskräften, die wir als „KI-Pioniere“ bezeichnen, KI und ML erfolgreich eingesetzt, um Workflows zu optimieren und die Kapazität ihrer Belegschaft zu erhöhen. Und fast die Hälfte (47 %) aller befragten Führungskräfte geht davon aus, dass sich das Potenzial ihrer Mitarbeiter durch KI deutlich steigern lässt.

„Wir sind davon überzeugt, dass KI menschliches Potenzial freisetzen kann“, so Chandler Morse, Vice President, Corporate Affairs bei Workday. Wir wissen, wie diese Technologien den Menschen helfen, wirtschaftliche Chancen zu nutzen. Das ist unser Geschäft. Aber Menschen setzen keine Technologien ein, in die sie kein Vertrauen haben. Ich denke, Kompetenzen sind der richtige Weg [nach vorn] – und diese Kompetenzen müssen unterstützt werden durch den wohldurchdachten, ethischen und verantwortungsvollen Einsatz von KI, mit Schutzmechanismen, die dabei helfen, Vertrauen zu schaffen. Es ist unglaublich spannend.“

Was hält also die Verantwortlichen in Unternehmen zurück?

Trotz der weit verbreiteten Begeisterung für KI befinden sich viele Unternehmen anscheinend noch in den Startlöchern. Von allen befragten Unternehmen geben nur 16 % an, die Technologie derzeit zu testen, während zwei Fünftel (39 %) sich entweder noch in der Anfangsphase befinden oder noch nicht einmal Recherchen eingeleitet haben. Warum? Ein allzu häufiges Hindernis sind laut der Studie mangelhafte Daten.

Für KI und ML sind hochwertige, zuverlässige Daten unverzichtbar. Doch die Datenintegrität ist ein Schwachpunkt für die vielen Unternehmen, in denen riesige Mengen an Daten über Patchwork-Systeme, statische Spreadsheets und fragmentierte Prozesse verteilt sind.

„Wir glauben an die Macht der KI, menschliches Potenzial zu erschließen.“

Chandler Morse Vice President, Corporate Affairs Workday

„In den meisten Unternehmen, mit denen ich zu tun habe, gibt es immer ein paar Bestände mit sehr guten, sauberen Daten“, sagt Michael Schrage, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Massachusetts Institute of Technology Sloan School of Management (MIT Sloan). „Doch nur sehr wenige Unternehmen verfügen über die Qualität, einschließlich Kennzeichnung, Anzeige der Herkunft und Governance, die es ihnen ermöglicht, ihre Daten sofort zu verwenden, um ML-Algorithmen zuverlässig zu trainieren – oder um ChatGPT oder Llama zu optimieren.“

Ihre Erkenntnisse sind nur so gut wie Ihre Daten. Tatsächlich sehen 67 % der CEOs potenzielle Fehler als größtes Risiko von KI und ML. Aber die Datenintegrität ist nicht das einzige Problem, das Unternehmenschefs zurückhält. Und fast die Hälfte (49 %) der CEOs gibt an, dass ihr Unternehmen nicht auf die Einführung von KI und ML vorbereitet ist, da es den Unternehmen an einigen oder allen Lösungen, Skills und Kenntnissen mangelt, die für die Integration dieser Technologien erforderlich sind.

Der Weg in die Zukunft

Bei der gewinnbringenden Nutzung von Innovationen kommt es auf Schnelligkeit an – und das gilt auch für die KI. „Stille Beobachter am Rand verpassen den gesamten Lernprozess, von dem die Unternehmen profitieren, die jetzt ihre eigene KI entwickeln“, erläutert Ajay Agrawal, Professor an der Rotman School of Management der University of Toronto, in der Studie. Je schneller Sie also einsteigen, desto schneller lernt auch Ihre KI.“

Wir sollten uns alle an die Anfänge des Internets erinnern: Viele Marken, die frühzeitig versuchten, die neue Technologie für sich zu nutzen, gibt es noch heute. Marken, die diesen Schritt versäumt oder so lange gewartet haben, dass sie nicht mehr mit der Konkurrenz durch First-Movers Schritt halten konnten, existieren heute nicht mehr. Dies zeigt, wie wichtig es ist, nicht zu lange zu warten.

Weitere Erkenntnisse von Führungskräften der Vorstandsebene zum Thema KI und First-Mover-Vorteil finden Sie in der Studie „C-Suite Global AI Indicator Report: AI Is the Ultimate Level-Up“.