Laut der Accenture-Studie „Future of Work: Productive Anywhere“ wünschen sich 83 % der Beschäftigten aus allen Branchen hybride Arbeitsmodelle mit einem Präsenzanteil von 25 % bis 75 %. Der aktuelle Employee Expectations Report von Workday bestätigt diesen Trend. Demnach sind Mitarbeitende, die zwischen Büro und Homeoffice wechseln, engagierter als reine Büroangestellte. Dieser Wandel schreitet unaufhaltsam voran. Doch was sollten Führungskräfte bedenken, ehe sie neue Technologien einführen, um eine hybride Arbeitsumgebung für ihre Belegschaft zu schaffen?
„Bei der Einführung dieser Technologien mit dem Ziel, die Belegschaft einzubinden und damit Zufriedenheit und Produktivität zu steigern, halte ich das Konzept des Änderungsmanagements für entscheidend“, argumentierte Prett.
Auch rät sie davon ab, neue Technologien, so vielversprechend sie auch sein mögen, blindlings zu übernehmen. Vielmehr müsse sorgfältig geprüft werden, wie die Belegschaft in der Anwendung dieser Tools geschult werden kann.
„Ich rate allen, die diese Technologien ausprobieren möchten, ein wenig über die Aspekte des Änderungsmanagements nachzudenken, die für die Einführung relevant sind, um hinterher keine bösen Überraschungen zu erleben.“
Anforderungen an das Führungsteam
Die Herausforderungen und Chancen der Pandemie haben die Führungskräfte dazu veranlasst, auf neue Art und Weise zusammenzuarbeiten und ihre Ziele besser aufeinander abzustimmen. So vereinen beispielsweise CIOs und CHROs ihre Kräfte, um den Paradigmenwechsel im Bereich Personalmanagement sowie Aspekte wie Remote-Arbeit gemeinsam anzugehen. Prett erläuterte ihre Beziehung als CIO zu Ellyn Shook, CHRO bei Accenture, und wie dieser Austausch die Zukunft der Arbeit im Unternehmen gestaltet.
„Ellyn bringt uns ständig dazu, einen Schritt weiter zu denken. Solche Fürsprecher im Unternehmen sind für jeden Bereich unerlässlich, nicht nur für die HR-Abteilung. Sie fordern uns heraus, über die Ergebnisse nachzudenken, die wir mit der Technologie erreichen wollen. Damit wir die Messlatte beim Einsatz neuer Technologien noch ein Stück höher legen, um diese Ergebnisse zu realisieren: unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Optionen und Wahlmöglichkeiten zu bieten.“
Prett glaubt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute höhere Erwartungen an ihre Arbeitgeber stellen und konkretere Ansprüche an die allgemeine Mitarbeitererfahrung haben. Sie hob die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen CIO und CHRO hervor, um eine Omnichannel-Erfahrung mit konstant hohen Zufriedenheitsraten für alle Kanäle bereitzustellen.
„Früher konnte die IT-Abteilung den Kurs im Alleingang vorgeben: Es gab eine Technologie und entweder man nutzte sie oder eben nicht. Heutzutage gibt es eine Fülle von Optionen, wobei die Mitarbeitenden genau wissen, wie sie sich intuitiv in diesen Umgebungen zurechtzufinden und was eine nahtlose Anwendererfahrung ausmacht.“
Die individuelle Erfahrung zählt
Der Massenexodus der Arbeitnehmer traf viele Arbeitgeber unvorbereitet. Die meisten hatten diese Entwicklung nicht kommen sehen. Arbeitgeber, die der Kündigungswelle trotzen und die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig berücksichtigen möchten, müssen diese zunächst einmal verstehen. Zufriedenheit am Arbeitsplatz oder ein attraktives Vergütungspaket sind nicht mehr allein ausschlaggebend für die Talentbindung. Die Erwartungen der Mitarbeitenden gehen darüber hinaus.