Workday übernimmt HiredScore: Ein Gespräch mit Athena Karp zu KI

Wir freuen uns, bekanntzugeben, dass Workday die Übernahme von HiredScore erfolgreich abgeschlossen hat.

HiredScore ist ein branchenführender Anbieter verantwortungsvoller KI-basierter Lösungen für die Talentorchestrierung. Diese ermöglichen Unternehmen und einstellenden Managern mithilfe transparenter, KI-gestützter Analysen, passende Talente auf effiziente Weise zu finden, wiederzuentdecken und einzusetzen.

Vor Kurzem haben wir mit Athena Karp, Gründerin und CEO von HiredScore – jetzt General Manager von HiredScore bei Workday – über die großartige Chance für HiredScore und Workday gesprochen, Unternehmen beim verantwortungsvollen Einsatz von KI im HR-Bereich zu unterstützen.  

Die Mission von HiredScore ist auch Ihre persönliche. Können Sie uns etwas über die Entstehungsgeschichte des Unternehmens erzählen?

Die Mission von HiredScore besteht darin, Unternehmen dabei zu unterstützen, das Einstellungsverfahren unter Einsatz von verantwortungsbewusster und nachvollziehbarer KI fairer und effizienter zu gestalten. Die Idee wurzelt in meiner persönlichen Erfahrung bei meinem ersten Job direkt nach dem Studium bei einer Investmentbank. Während der Pause fiel mir die lange Schlange vor der Männertoilette auf, während ich als Frau nicht anstehen musste. Das entsprach nicht dem üblichen Muster in der Gesellschaft. Deshalb stellte sich mir die Frage nach der Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt. 

Die Sache ließ mich in den folgenden Jahren nicht mehr los. Schließlich bewog sie mich dazu, HiredScore zu gründen, um mithilfe der Datenwissenschaft einen effizienteren und gerechteren Zugang zu Arbeitsplätzen zu schaffen. Dabei war mir der nachhaltige und verantwortungsbewusste Einsatz von KI besonders wichtig.

Wie konnten Sie diese Mission mit den Produkten von HiredScore erfüllen und Wertschöpfung für den Talentmarkt erzielen?

In den vergangenen elf Jahren lag unser Fokus darauf, Arbeitgebern zu helfen, für offene Stellen die passenden Talente zu finden und die Kandidaten zu ermitteln, die den Stellenanforderungen am besten entsprechen – und zwar mit einem konsistenten Ansatz. Dazu zählen eine optimierte Kandidatenerfahrung durch Wiederentdeckung von Talenten, die Benachrichtigung potenzieller Kandidaten über zukünftige Stellenangebote sowie die Förderung der Mitarbeitermobilität und die Chance für Beschäftigte, neue Rollen und Gigs zu erkunden. Wir wollten Unternehmen dabei helfen, Hunderte von Arbeitsstunden einzusparen und Reibungsverluste bei der Zusammenarbeit an HR-Aufgaben zu beseitigen. 

Sobald Kunden unsere Lösungen zur Talentorchestrierung zum Einsatz bringen, finden sie immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten, um Hürden zu überwinden und ihre wichtigsten Prioritäten erfolgreich umzusetzen. Es ist eine Art digitales Korsett, das Recruitern, HR-Fachkräften und dem gesamten Unternehmen die richtige Technologie zum richtigen Zeitpunkt bereitstellt, um komplexe Aufgaben zu lösen – jedoch stets unter Einbeziehung menschlicher Entscheidungen und Überprüfung.

Die Talentorchestrierung von HiredScore nutzt also nachvollziehbare und verantwortungsvolle KI, um die HR-Daten, komplexen Systeme, HR-Ziele und -Prioritäten eines Unternehmens zu verstehen. Dies bietet Stakeholdern die Grundlage dafür, ihre ehrgeizigen Ziele und Geschäftsergebnisse zu erreichen. 

Wie wird der Zusammenschluss von HiredScore und Workday Ihrer Ansicht nach den Kunden helfen, die sich ändernden Anforderungen an die Talentakquise und die interne Mobilität zu meistern?

Die Anforderungen an Recruiter sind gestiegen. Früher waren sie hauptsächlich mit dem Anwerben externer Talente beschäftigt. Inzwischen sehen wir einen zunehmenden Trend zur internen Talentbeschaffung und agilen Personalplanung, z. B. die Bildung flexibler Teams. Gleichzeitig gilt es, die Messlatte bezüglich der Erfahrung für Kandidaten, Beschäftigten und Manager höher zu legen. 

Talentakquise und -management sind Schlüsselfunktionen für jedes Unternehmen, denn hierin liegt die Verantwortung für sein wertvollstes Gut: seine Mitarbeiter. Der Zusammenschluss von HiredScore und Workday soll die HR-Transformationsprogramme und Ziele unserer Kunden voranbringen. Dies schließt auch die Umstellung von Betriebsmodellen mit ein. 

Was macht den Zusammenschluss von Workday und HiredScore so einzigartig?

Unsere Werte. Denn beiden Unternehmen liegen unsere Beschäftigten, unsere Kunden und unser Engagement für kontinuierliche Innovation besonders am Herzen. Darauf werden wir gemeinsam aufbauen. 

Bei der Präsentation neuer Lösungen erinnern wir unsere Kunden stets daran, dass diese Innovationen ihrem Vertrauen, unserer Zusammenarbeit und der Partnerschaft bei der Produktentwicklung zu verdanken sind. Ich bin überzeugt, dass die Kooperation mit Kunden und die Berücksichtigung der tatsächlichen Anforderungen der Endanwender die Voraussetzung dafür sind, Mehrwert zu schaffen. Und genau hier kann der verantwortungsbewusste Einsatz von KI seine Wirkung entfalten.

HiredScore war vorher bereits Partner von Workday. Gibt es Pläne, die Produkte von HiredScore verstärkt in die Workday-Plattform zu integrieren?

Ja, auf jeden Fall. Workday unterstützt bereits eine zertifizierte bidirektionale Anbindung an HiredScore. Wir sind stolz darauf, von unseren Kunden zu hören, dass wir eine der besten Workday-Integrationen bieten. Seitdem wir Partner geworden sind, hat sich der Nutzen für unsere Kunden durch diese Integration noch zusätzlich erhöht. 

Und jetzt, da wir offiziell ein Teil von Workday sind, können wir unsere Orchestrierung noch zusätzlich ausweiten. Dies reicht von der Talentbeschaffung und dem Erreichen von Zielen beim Talentmanagement bis hin zur Einbeziehung des gesamten Talentpools (‚Total Talent‘) sowie der externen, bei Bedarf hinzugezogenen Talente (‚Contingent Talent‘). Nicht zu vergessen sind auch die Umsetzung von Lern-, Trainings- und Umschulungszielen.

Gemeinsam werden wir unsere Lösungen weiterentwickeln, um ein resilientes und robustes Talent-Ökosystem zu fördern. Ziel ist es, die wachsenden Prioritäten und dringenden Herausforderungen im HR-Bereich effektiv zu bewältigen.

Unternehmen denken viel über die Auswirkungen von KI und ML auf ihr Geschäft nach – und auch über die damit einhergehenden ethischen Bedenken. Worauf sollten sie sich konzentrieren?

Wir alle haben eine kollektive Verantwortung, das Richtige zu tun, über die Auswirkungen der neuen Technologien auf uns Menschen nachzudenken und einen ‚Human-in-the-Loop‘-Ansatz zu integrieren. Unternehmen sollten den Fokus darauf richten, Grundsätze und Governance für den Einsatz von KI mit Blick auf KI-Innovationen zu etablieren. 

Mit Technologie ist vieles möglich. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir sie auch für alles einsetzen sollten. Genau deshalb ist der Zusammenschluss von Workday und HiredScore so sinnvoll. Beide Unternehmen haben ein klares Ziel vor Augen: vertrauenswürdige KI-Lösungen für wichtige Geschäftsprobleme zu entwickeln, die das menschliche Potenzial erweitern, und die Gesellschaft positiv zu beeinflussen.

Was reizt Sie besonders daran, Teil des Workday-Teams zu werden?

Erstens die Menschen und die Unternehmenskultur. Da gibt es viele Synergien – insbesondere unsere Werte und das Engagement für verantwortungsvolle KI – sowie die Mitarbeitenden, die sich mit Leidenschaft für ihre Ziele einsetzen. 

Zweitens die Kunden: Als Teil von Workday können wir viel mehr für sie tun als im Alleingang.

Und nicht zuletzt die gemeinsame Chance: Wir haben HiredScore gegründet, um die Arbeitswelt für die Menschen positiv zu beeinflussen – ein Anliegen, das uns sehr am Herzen liegt. Die Übernahme bietet uns noch mehr Möglichkeiten, diesen Einfluss auf Tausende von Unternehmen auf der ganzen Welt auszudehnen, indem wir Lösungen für ihre wichtigsten Herausforderungen in diesem Bereich bieten.