Führungskräfte müssen in der Lage sein, diese Bedenken aus dem Weg zu räumen, um die KI-Akzeptanz zu steigern. Neben der Implementierung neuer KI-Funktionen ist daher ein strategisch fundiertes Change-Management-Konzept entscheidend.
Die Bereitschaft der Mitarbeiter, transformative Technologien zu nutzen, ist ein gutes Zeichen. Vor diesem Hintergrund sollten sich HR-Führungskräfte an diese vier Empfehlungen der Studie halten:
1. Transparente Kommunikation
Mitarbeiter haben ein Recht darauf, zu wissen, wie und warum KI ihre Aufgaben und die Abläufe am Arbeitsplatz verändert. Bedenken Sie, dass mehr als zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer (69 %) befürchten, dass ihre personenbezogenen Daten missbraucht werden könnten, während 53 % die Sorge hegen, dass KI ihren Arbeitsplatz gefährdet.
HR-Führungskräfte müssen sich dieser Bedenken bewusst werden und dann detailliert darlegen, mit welchen Maßnahmen das Unternehmen gegensteuert. Im Moment gibt es eine große Opportunitätslücke. Nur 39 % der befragten Mitarbeiter geben an, dass ihr Arbeitgeber transparent dargelegt hat, wie KI eingesetzt wird und welche Auswirkungen dies auf die Arbeitnehmer haben könnte. Dies gilt insbesondere für den asiatisch-pazifischen Raum: 33 % der Befragten in Japan attestieren ihrem Unternehmen in dieser Hinsicht eine transparente Kommunikation – deutlich weniger als in Europa (39 %) und Nordamerika (40 %).
Insgesamt geben 64 % der Mitarbeiter an, dass klare Richtlinien zum Einsatz von KI im HR-Bereich ihre Vorbehalte und Ängste lindern würden.
Transparenz bedeutet Ehrlichkeit – auch in Bezug auf die vom Unternehmen angestrebten Kosteneinsparungen. Auch wenn es sich hierbei eindeutig um ein sensibles Thema handelt, sollten sich HR-Führungskräfte ein überraschendes Ergebnis der Forrester-Umfrage vor Augen halten: Zwei Drittel der Beschäftigten stimmen zu, dass sich Kosteneinsparungen durch KI, die Ausgaben in anderen Bereichen erlauben, positiv auf ihre Arbeitserfahrung auswirken könnten.
In vielen Fällen mag noch unklar sein, wie sich die Belegschaft in den kommenden Monaten und Jahren durch KI verändern wird, doch HR-Führungskräfte sollten nicht davor zurückschrecken, ihr bestehendes Wissen weiterzugeben. Die Vorteile dieses Ansatzes liegen auf der Hand: Mitarbeiter, die davon überzeugt sind, dass ihr Unternehmen in Bezug auf den Einsatz von KI Transparenz gewährleistet, stehen der Implementierung eher positiv gegenüber.
2. Ausweitung des Weiterbildungsangebots
Neues und Unbekanntes bereitet Menschen Unbehagen. Das ist nur natürlich. Und die Realität ist, dass die meisten Mitarbeitenden (66 %) nicht wirklich verstehen, wie KI funktioniert. Zwei Drittel der Entscheidungsträger gehen hingegen davon aus, dass diese Kenntnisse vorhanden sind.
Weiterbildung kann dabei helfen, diese Kluft zu überbrücken. Ein angemessenes Angebot an Weiterbildungsprogrammen für Mitarbeiter ist der wichtigste Faktor für erfolgreiche KI-Anwendungsfälle im Personalwesen. Ganze 75 % der Führungskräfte stimmen zu, dass es durch Programme dieser Art möglich ist, die Technologie zu entmystifizieren, Bedenken auszuräumen und die Motivation zu steigern.
In vielen Unternehmen bedeutet dies, dass auch die Führungskräfte ihre Kenntnisse erweitern müssen. Denn knapp zwei Drittel (64 %) von ihnen geben an, dass sie nicht ausreichend in der Nutzung von KI geschult wurden, um die Vorteile wahrnehmen zu können.
3. Zielgerichtete Kommunikation
Gute Kommunikation ist ein Eckpfeiler aller Change-Management-Maßnahmen. Doch kluge HR-Führungskräfte wissen: Ein Universalmodell führt in diesem Bereich zu Enttäuschungen, ist oft sogar zum Scheitern verurteilt. Das gilt auch für KI-bezogene Umstrukturierungen. Aus der Forrester-Umfrage lassen sich vier Personas ableiten, auf die Führungskräfte ihre Kommunikation zuschneiden sollten:
- KI-Skeptiker: am häufigsten vertreten im IT-Bereich
- Vorsichtige KI-Befürworter: in der Regel zwischen 26 und 35 Jahren alte Beschäftigte im Gesundheitswesen
- Desinteressierte: in der Regel Mitarbeitende zwischen 36 und 45 Jahren
- KI-Enthusiasten: in der Regel Vertriebskräfte zwischen 18 und 25 Jahren
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass jede Persona unterschiedlich auf verschiedene Kommunikationsmethoden reagiert. Etwa die Hälfte der vorsichtigen KI-Befürworter gibt beispielsweise an, dass Transparenz bezüglich der Frage, ob durch die KI Arbeitsplätze im Unternehmen wegfallen, ihre Bedenken und Ängste in Bezug auf KI im HR-Bereich zerstreuen würde. Nur 18 % der Desinteressierten teilen diese Meinung. Und während mehr als die Hälfte der Enthusiasten und Skeptiker andeuten, dass ein Dialog über die Methoden der KI-Verwendung im Unternehmen ihre Bedenken bzw. Ängste lindern kann, ist gerade einmal ein knappes Fünftel (22 %) der vorsichtigen Befürworter dieser Ansicht.