Risikomanagement für Finanzinstitute mittels Vertragsintelligenz

Finanzinstitute sind kontinuierlich mit Risiken konfrontiert. Dennoch werden wichtige Finanz- und Compliance-Details in Verträgen häufig übersehen. Vertragsintelligenz unterstützt Sie dabei, aus diesen Erkenntnissen optimale Entscheidungen abzuleiten.

Geschäftsmann bei der Arbeit am Laptop

Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) im März 2023 stellten viele Unternehmen fest, dass Klauseln in ihren Verträgen sie daran hinderten, ihre Bankbeziehungen zu diversifizieren. Diese Beschränkungen machten sie angreifbar, da sie weder Mittel umschichten noch neue Partnerschaften mit Banken eingehen konnten. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem sie den größten Liquiditätsbedarf hatten.

Der Fall der SVB war kein Einzelfall – er war ein Alarmsignal. Finanzinstitute operieren in einer zunehmend komplexen Risikolandschaft, in der sie wirtschaftliche Veränderungen, aufsichtsrechtliche Neuerungen und betriebliche Disruptionen bewältigen müssen. Allerdings hat die SVB-Krise offenbart, dass zahlreiche Organisationen keinen umfassenden Einblick in die Verträge haben, die ihre finanziellen Verbindlichkeiten und Schutzmaßnahmen definieren.

Bei der Sicherung finanzieller Stabilität spielen Verträge eine wesentliche Rolle. Fehlen jedoch Echtzeit-Einblicke in die Vertragsbedingungen, können Finanzteams Risiken übersehen, die erhebliche Auswirkungen auf die Liquidität, Compliance und langfristige Strategie haben.

Was ist in Ihren Verträgen verborgen?

Finanzrisiken: Einblicke in Verpflichtungen und Risiken

Verträge beinhalten wesentliche finanzielle Zusagen, von Zahlungsverpflichtungen bis zu Kündigungsbestimmungen, die sich unmittelbar auf die Bilanz einer Bank auswirken können. Wenn Unternehmen nicht in der Lage sind, diese Details schnell abzurufen, laufen sie Gefahr, Kosteneinsparpotenzial oder zu übersehen oder mit unvorhersehbaren Verbindlichkeiten konfrontiert zu werden.

Verträge liefern wertvolle finanzielle Erkenntnisse, doch oft werden diese Informationen erst bei auftretenden Problemen sichtbar.

Compliance: Regulatorische Änderungen meistern

Der Finanzsektor ist ständig mit regulatorischen Anforderungen konfrontiert. Um Compliance zu gewährleisten, sind mehr als nur gelegentliche Vertragsprüfungen erforderlich. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften verlangt unmittelbaren Zugriff auf die entsprechenden Klauseln der Vertragsdokumente.

Ein ursprünglich von der Nasdaq veröffentlichter Beitrag mit dem Titel „Managing Risk for Financial Institutions With Contract Intelligence“ (Risikomanagement für Finanzinstitute mittels Vertragsintelligenz) verdeutlicht beispielsweise, wie vertragliche Einschränkungen Bankenübernahmen und regulatorische Eingriffe erschweren können:

„Obwohl die Brückenbank berechtigt ist, die bestehenden Anbieterverträge der Banken zu übernehmen, sind Verträge mit Transferbeschränkungen hiervon ausgenommen.“

Bei Änderungen der Vorschriften oder finanziellen Disruptionen sind die Institute auf unmittelbare Einblicke in die Vertragsklauseln angewiesen, die die Geschäftskontinuität beeinträchtigen könnten.

Jake Sussman, Senior Director of Product Management bei Workday und ehemaliger Chief Operating Officer und Gründer von Evisort, unterstrich ebenfalls, wie wichtig leicht zugängliche Vertragsdaten für Compliance und Risikomanagement sind:

„[Finanzfachkräfte] benötigen Vertragsdaten auf aggregierter und granularer Ebene, um effektivere Risikomanagementstrategien zu entwickeln und die Einhaltung interner Richtlinien und externer Vorschriften zu gewährleisten.“

Betriebs- und Reputationsrisiken: Stärkung der Unternehmensresilienz

Verträge bilden nicht nur die Grundlage für finanzielle Transaktionen, sondern prägen auch die Beziehungen zu Anbietern, Partnern und Kunden. Ein mangelnder Überblick über die vertraglichen Pflichten kann für Unternehmen folgende Probleme verursachen:

  • Betriebliche Disruptionen aufgrund von übersehenen Einschränkungen

  • Reputationsschaden durch Vertragsverletzungen oder Streitigkeiten in Vertragsangelegenheiten

  • Finanzielle Verluste durch Klauseln, die die Flexibilität oder Reaktionszeit begrenzen

Der Zusammenbruch der SVB dient als Beispiel für die negativen Konsequenzen nicht ausreichend sichtbarer vertraglicher Beschränkungen. Viele Unternehmen erkannten zu spät, dass ihre Verträge ihnen den Zugang zu alternativen Bankpartnern verwehrten, weshalb ihnen eine erhebliche finanzielle Instabilität drohte.

Ausblick: Ein intelligenterer Ansatz für das Risikomanagement

Risikomanagement ist im Finanzdienstleistungssektor seit jeher unerlässlich, allerdings verlangen die heutigen Herausforderungen eine proaktive, datengestützte Strategie.

Finanzinstitute, die Vertragsintelligenz nutzen, profitieren von besserer Compliance, genaueren Prognosen und fundierteren Entscheidungen.

Verträge liefern wertvolle finanzielle Erkenntnisse, doch oft werden diese Informationen erst bei auftretenden Problemen sichtbar. Finanzinstitute, die Vertragsintelligenz nutzen, profitieren von besserer Compliance, genaueren Prognosen und fundierteren Entscheidungen, was ihre finanzielle Stabilität und Resilienz nachhaltig fördert.

Der Nasdaq-Artikel betont:

„Es ist zwingend notwendig, diese Verträge einfach aufrufen und durchsuchen zu können. Nur so wird gewährleistet, dass die Unternehmen die spezifische Anforderungen lokaler und globaler Vorschriften zuverlässig einhalten.“

Finanzinstitute, die diesen Wandel als Chance begreifen und Vertragsdaten als strategisches Asset nutzen, können Unsicherheiten besser bewältigen und langfristigen Erfolg sichern.

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