Dies verbessert die Compliance, reduziert menschliche Fehler und macht die Unternehmensanforderungen klarer. Und künstliche Intelligenz (KI) spielt eine zentrale Rolle, wenn die schon von Natur aus komplexen Gegebenheiten von HR angegangen und automatisiert werden. Im Vergleich zu anderen Bereichen wie Finanzen oder IT sind manche HR-Fachleute deutlich zögerlicher, den Schritt in Richtung KI zu wagen. Doch die Mehrheit (54 %) der KI-Pioniere im Personalwesen ist überzeugt, dass damit ein klarer strategischer Nutzen einhergeht.
3. Automatisierung des Spesen- und Ausgabenmanagements
In einem kleinen Unternehmen kann das Spesenmanagement schnell unkontrolliert vor sich gehen – insbesondere, wenn übermittelte Daten, Genehmigungen und Erstattungen auf E-Mail- oder papierbasierten Prozessen beruhen.
Eine Automatisierung trägt mit den folgenden Möglichkeiten zur Optimierung der Ausgaben bei:
- Digitale Übermittlung mithilfe von Richtlinienprüfungen
- Verbinden der Spesen mit Buchhaltungsplattformen für mehr Transparenz in Echtzeit
- Automatische Weiterleitung von Genehmigungen nach Betrag oder Kategorie
- Verwaltung der Entgeltverarbeitung, um eine rechtzeitige und genaue Vergütung sowie die Einhaltung der Steuervorschriften sicherzustellen
- Automatisierung der Rechnungsverarbeitung, um Verzögerungen zu reduzieren und doppelte Zahlungen zu vermeiden
Für eine sinnvolle und effiziente Implementierung ist es wichtig, zunächst die Ausgabenkategorien und Richtlinienschwellenwerte zu definieren. Erst dann beginnen Sie damit, ihre automatisierten Workflows zu erstellen. Verwenden Sie eine Logik, die auf Bedingungen basiert, um Spesenposten, die einen hohen Wert aufweisen oder nicht den Richtlinien entsprechen, an die Finanzabteilung zu eskalieren. Bei wiederkehrenden Kosten wie Abonnements können durch die Automatisierung Timing und Änderungen über einen bestimmten Zeitraum verfolgt werden, sodass die Finanzabteilung weniger Aufwand, aber mehr Kontrolle hat.
4. Planung, Prognose und Budgetierung
Planung sollte kein einmaliges Ereignis oder statisches Spreadsheet sein, das bereits eine Woche nach Fertigstellung veraltet ist. Für kleine Unternehmen, die agil bleiben müssen, macht die Automatisierung aus der Planung einen kontinuierlichen, kollaborativen Prozess.
Automatisierung schafft Mehrwert durch die folgenden Möglichkeiten:
- Konsolidierung von Daten aus mehreren Abteilungen
- Automatisierung der Eingabenerfassung und Konsolidierungs-Workflows
- Dynamische Modellierung von What-if-Szenarien
Dann beginnen Sie mit der Erstellung automatisierter Vorlagen, die aus Ihren Finanzlösungen Istwerte, aus HR Headcount-Daten oder aus dem Vertrieb Pipeline-Kennzahlen abrufen. Auf dieser Basis wird die Prognose zu einem fortlaufenden Prozess und nicht zum vierteljährlichen Chaos. Fügen Sie Genehmigungs-Workflows hinzu, um Änderungen zu verfolgen, und nutzen Sie die Szenario-Planung, um Annahmen zunächst einem Stresstest zu unterziehen, bevor Sie sie verwenden.
5. Kompetenzbasierter Ansatz
Die Besetzung offener Stellen ist wichtig, doch langfristiger Mehrwert kann nur entstehen, wenn Sie die Kompetenzen Ihrer Belegschaft in den Mittelpunkt stellen. Besonders für kleine Unternehmen ist es wichtig zu wissen, was ihre Angestellten können (und wo Potenzial für Weiterentwicklung besteht). Nur so können Sie mehr Wachstum erzielen, ohne ständig auf externes Personal angewiesen zu sein.
Zukunftsorientierte Unternehmen tendieren bereits zu stärker kompetenzbasierten Ansätzen: 55 % der Befragten im Workday Global Skills Report gaben an, auf einen kompetenzbasierten Ansatz umgestellt zu haben, und weitere 23 % planen, dies in den nächsten zwölf Monaten ebenfalls zu tun.
Mithilfe der Automatisierung werden auch die Kompetenzstrategien skalierbar, und zwar durch:
- Erstellen eines Live-Bestands der Fähigkeiten der Belegschaft
- Verknüpfen der Kompetenzdaten mit Learning- und Entwicklungs-Tools
- Förderung der internen Mobilität durch automatisierten Abgleich von Karrierechancen
Verknüpfen Sie zunächst Ihre Performance- und Learning-Daten, damit Sie den Zuwachs an Fachkompetenzen im Laufe der Zeit verfolgen können. Nutzen Sie die Automatisierung, um Ihren Mitarbeitenden relevante Lernprogramme oder Projektmöglichkeiten zuzuordnen. So können Manager sich auf die Entwicklung von Fähigkeiten statt nur auf Headcount-Zahlen fokussieren. Dies ermöglicht Talent-Entscheidungen, die auf Erkenntnissen in Echtzeit beruhen.
6. Automatisierung des Marketing-Workflows
Marketing ist für das Wachstum von entscheidender Bedeutung, doch bei kleineren Teams ist es oft der erste Bereich, der an Kapazitätsgrenzen stößt. Manuelle Veröffentlichungszeitpläne, fragmentierte Tools und inkonsistentes Kampagnen-Tracking erschweren es, sichtbar und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Mithilfe der Automatisierungsfunktionen werden im Marketing auch folgende Aktionen skalierbar:
- Planung und Verwaltung von Social-Media-Posts auf allen Kanälen
- Automatisierung der Lead-Erfassung, Weiterleitung und Nachverfolgung durch integrierte Formulare und CRM-Workflows
- Kampagnen zur Kundenbindung durch personalisierte E-Mail-Sequenzen, die durch das Anwenderverhalten ausgelöst werden
- Automatische Nachverfolgung von Kennzahlen als Grundlage für fundierte Entscheidungen zu Ausgaben und Inhalten
Für kleine Unternehmen spart diese Art der Automatisierung Zeit und sorgt für eine gleichbleibende Qualität bei der Kundenansprache. Aber was ebenso wichtig ist: Marketing und Vertrieb erhalten dadurch einen besseren Einblick in das, was funktioniert. So werden Aktionen nicht nur ausgeführt, sondern auch optimiert.
Beginnen Sie am besten mit Ihren häufigsten Routineaufgaben, wie Social-Media-Beiträgen oder Newsletter-Sendungen, und bauen Sie darauf auf. Im Laufe der Zeit können solche kleinen Automatisierungen zu einer verbesserten Interaktion mit den Kunden, einer robusteren Pipeline und einem besser planbaren Wachstum beitragen.
7. Compliance und Audit-Bereitschaft
Für kleine Unternehmen, die mit wenig Personal Entgeltabrechnungs-, Datenschutz-, Steuervorschriften und andere sensible Prozesse verwalten müssen, ist Compliance eine ständige Herausforderung.
Mithilfe von automatisierten Prozessen kann die Einhaltung von Vorschriften unterstützt werden durch:
- Einbettung von rollenbasierten Genehmigungen und Versionskontrolle
- Kennzeichnung fehlender oder veralteter Informationen mit Warnmeldungen
- Audit-Protokolle für alle kritischen Workflows
- Analysen, die Betriebs-, Finanz- und Personalmetriken in einer Ansicht kombinieren
Um Vertrauen in Ihre Compliance-Prozesse zu schaffen, automatisieren Sie die Erfassung von Dokumenten direkt am Ort der Transaktion, beispielsweise beim Übermitteln der Spesenabrechnung oder bei der Vertragsgenehmigung. Verwenden Sie systemgenerierte Zeitstempel und Anwender-Tracking, um integrierte Audit-Protokolle zu erstellen. Überprüfen Sie Ihre Arbeitsabläufe regelmäßig, um sie an die geltenden gesetzlichen Bestimmungen anzupassen, insbesondere wenn Ihre Belegschaft oder Ihre Kundenbasis in verschiedenen Regionen wächst.
8. Datengestützte Entscheidungen
Wenn wichtige Daten in getrennten Systemen gespeichert sind – Finanzen in einem, HR in einem zweiten, Kundenservice in einem dritten –, verzögert sich die Entscheidungsfindung. Dies stellt für Unternehmen jeder Größe nach wie vor eine Herausforderung dar. 60 % der IT-Führungskräfte erwähnten, dass Daten-Silos in ihren Organisationen immer noch ein Hindernis darstellen.
Eine Automatisierung mithilfe einer Enterprise-Management-Plattform kann dazu beitragen, das Problem der Daten-Silos zu beseitigen, und zwar durch:
- Integration der Systeme zur Schaffung einer zentralen Datenquelle (Single-Source-of-Truth)
- Kontinuierliche Echtzeitdaten in übersichtlichen Dashboards und Berichten
- Standardisierung der KPIs in allen Abteilungen für durchgängig konsistente Einblicke
Ein praktischer erster Schritt besteht darin, besonders wichtige Reports – wie Cashflow-Analysen, Headcount oder Pipeline-Übersichten – zu identifizieren und zu erfassen, wo die entsprechenden Daten hinterlegt sind. Durch die Automatisierung dieser Systeme wird sichergestellt, dass die Daten, die in diese Berichte einfließen, zeitnah, genau und konsistent sind.
Durch die Integration weiterer Systeme verbessern sich die Analysen, das Reporting wird weniger reaktiv und Führungskräfte erhalten die Transparenz, die sie benötigen, um Entscheidungen schnell und zuverlässig treffen zu können.