In der Workday Multi-Industry Study von IDC stuften Führungskräfte aus dem Dienstleistungssektor die tatsächlichen bzw. geplanten Haupteinsatzbereiche von KI und ML folgendermaßen ein:
41,4 % wählten „Empfehlungen“ als häufigsten Anwendungsfall. Hierunter fallen z. B. das Ressourcenmanagement, der Abgleich von Kundenzahlungen und die intelligente Vorauswahl von Spesenposten.
28,9 % wählten „Automatisierung“ als häufigsten Anwendungsfall. Hierunter fallen z. B. das Einscannen von Spesenbelegen, die Zeiterfassung, automatische Genehmigungen und automatische Kontenabstimmungen.
28,5 % wählten „Anomalieerkennung“ als häufigsten Anwendungsfall. Hierunter fallen z. B. Journaleinträge, Spesenabrechnungen, Pläne und Ausreißer-Reporting.
Dies zeigt ein echtes Interesse an den verschiedenen Anwendungsfällen von KI und ML, wobei nur 1,2 % angaben, dass sie keine dieser Optionen in Betracht ziehen würden.
Kurz gesagt: Die Zukunft der Arbeit verspricht weniger anstrengend zu werden. Unternehmen können mithilfe von KI und ML die menschlichen Fähigkeiten und ihre Arbeitsweise in allen Bereichen verbessern, indem sie Finanzwesen und HR intelligenter gestalten. Allerdings lässt sich das Potenzial von KI und ML nur dann wirklich ausschöpfen, wenn sie Vertrauen schaffen und einem mitarbeiterorientierten Ansatz folgen, der menschliche Arbeit bereichert, statt an deren Stelle zu treten.
„Ich glaube nicht, dass KI die Arbeit intelligenter Menschen verdrängt. Doch die Art der Arbeit, die wir leisten, wird sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln“, so Vanessa Kanu, CFO bei TELUS International. „Alle Fähigkeiten, die ein höheres Maß an komplexem Denken, den Aufbau von Beziehungen, die Kontaktpflege in Bezug auf Investoren und wichtige Stakeholder oder das Management des Vorstands erfordern, werden durch die Automatisierung nicht verschwinden.“
Laut unserer aktuellen weltweiten Befragung unter 1.000 HR-, Finanz- und IT-Verantwortlichen lastet auf 84 % der Verantwortlichen aus dem Dienstleistungssektor der Druck, KI und ML verstärkt einzusetzen. Das sind mehr als in jeder anderen Branche. Allerdings ist vielen nicht klar, wie sie diese Technologien effektiv einsetzen können.
„Grundsätzlich sollte Technologie ein Werkzeug sein, das uns hilft, unsere Arbeitsweise zu verändern, Erkenntnisse auf neue Art zu gewinnen und Kapazitäten zu schaffen, um anders als bisher mit unseren Teams zusammenzuarbeiten“, so Katie Rooney, CFO bei Alight Solutions. „Veränderungen sind schwer, vor allem im Finanzwesen, doch wenn man den Mitarbeitern vor Augen führt, wie sie von den neuen Arbeitsmethoden profitieren, steigt die Akzeptanz. Mir persönlich hat es geholfen, einfach loszulegen und mir selbst und anderen zu beweisen, was mit den neuen Tools alles möglich ist.“
Lassen Sie uns nun einen Blick auf praktische Anwendungsfälle für KI und ML im Dienstleistungsbereich werfen.
Finanzmanagement: Die Rolle der KI in der Buchhaltung
Mit KI und ML können Finanzführungskräfte im Dienstleistungssektor intelligente Automatisierungsvorgänge implementieren, die Anwender bei ihren Aufgaben unterstützen und die Ergebnisse prognostizieren. Die gute Nachricht ist, dass führende Finanzunternehmen schon heute KI- und ML-Funktionen nutzen, die fest in den Kern unserer Plattform integriert sind.
Im Rechnungswesen ist es besonders wichtig, falsche Zahlen oder Ungenauigkeiten durch Anomalieerkennung zu reduzieren – eine Herausforderung bei der schieren Menge an Daten, Rechnungen und Berichten. Eine Möglichkeit, diese Aufgabe mithilfe von ML zu vereinfachen, sind Journaleinblicke. Diese helfen den Controllern, fehlerhafte Journalposten zu erkennen, wodurch die Arbeitszeit und die Gemeinkosten der Finanzteams für den Finanzabschluss drastisch reduziert werden.
Durch Journaleinblicke lassen sich Anomalien in Buchungseingaben mithilfe von ML proaktiv ermitteln, indem diese mit den Eingaben für ähnliche Transaktionen verglichen werden. Da diese Anomalien in Echtzeit erkannt und gekennzeichnet werden, können die Mitarbeiter potenzielle Abstimmungsprobleme korrigieren. Dadurch können die Buchhaltungsteams mehr Zeit für Analysen und strategische Initiativen aufwenden.
Laut Kanu kommt diese Automatisierung den Mitarbeitern zugute: „Wir geben ihnen die Möglichkeit, effizienter zu arbeiten und sich auf anspruchsvollere und sinnvollere Aufgaben zu konzentrieren.“
„Ich sehe das als meinen persönlichen Auftrag, denn durch die Automatisierung können unsere Teammitglieder echten Mehrwert schaffen“, erklärte sie. „Schließlich wollen alle etwas bewirken.“
Eine weitere Chance ist die automatische Erstellung von Lieferantenrechnungen. Mit ML lässt sich die Kreditorenbuchhaltung mit intelligenter, automatischer Vervollständigung auf clevere Weise automatisieren. So ist es möglich, Rechnungen in großen Mengen hochzuladen und zu scannen, dringende Aufgaben zu erkennen und Prioritäten für die Bearbeitung festzulegen. Außerdem können Rechnungen mit potenziellen Problemen automatisch an Personen weitergeleitet werden, die bei der Lösung ähnlicher Fragen ihre Kompetenz unter Beweis gestellt haben.
Bei der Automatisierung von Lieferantenrechnungen werden regelbasierte Warteschlangen und Scans auf Header-Ebene eingesetzt, um Rechnungen an die richtige Person weiterzuleiten. So lassen sich auch Rechnungen verarbeiten, die über eine robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) oder auf anderem Wege eingehen.
Ken Bowles, Chief Financial Officer bei WilsonHCG, merkt dazu an: „Workday erlaubt es uns, bei der Expansion in andere Länder verstärkt automatisierte Prozesse einzusetzen und mit den unterschiedlichsten Kunden zu arbeiten. Bei der Fakturierung verwenden wir häufig sowohl einen monatlichen Festpreis, der fast wie ein Abonnement funktioniert, als auch variable Rechnungsstellung. Mit Workday können wir unsere Fakturierungszeitpläne automatisieren. Dadurch werden wir deutlich effizienter und können dennoch auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden eingehen.“