Joel Ripley, CFO von Schroders Personal Wealth, erlebte Ähnliches. Nach der Zusammenlegung verschiedener Teile des Vermögensverwaltungsgeschäfts benötigte das Unternehmen eine einheitliche Lösung für die Beschaffungs-, Finanz-, Finanzplanungs- und HR-Prozesse. Wie Ripley berichtete, konnte nicht einmal die Corona-Pandemie das Trading-Unternehmen daran hindern, Workday wie geplant in Betrieb zu nehmen.
„Die Geburtsstunde unseres Unternehmens fiel mit der Pandemie zusammen. Die vollständige Digitalisierung in sechs bis sieben Monaten war daher eine echte Herausforderung. Doch da die Technologie cloudbasiert ist, ging alles ziemlich schnell und reibungslos. Es gelang uns, die gesamte Implementierung während der Pandemie abzuschließen. Während dieser Zeit gab es kein einziges persönliches Treffen. Wir konnten den gesamten Prozess digital abwickeln. Das verdanken wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unserem Know-how in Kombination mit den Skills, die Workday eingebracht hat, sowie einem hervorragenden Integrationspartner“, bekräftigt Ripley.
Arbeitsalltag im „Never Normal“
Die Führungskräfte haben erkannt, dass digitale Lösungen unverzichtbar sind, um angesichts der neuen Herausforderungen fundierte Entscheidungen zu treffen, die Mehrwert generieren und das Wachstum fördern. Doch wie können sich Finanzdienstleister auf ein Geschäftsumfeld vorbereiten, das von Veränderung und Unsicherheit geprägt ist? Merry von Accenture weist darauf hin, dass es in dieser Ära des „Never Normal" in erster Linie darauf ankommt, offen für Veränderungen und auf Ausnahmesituationen vorbereitet zu sein.
„Technologie hat dem Finanzdienstleistungssektor ein breites Spektrum an Möglichkeiten eröffnet. Das ist wichtig, weil es immer wieder zu Umbrüchen kommen wird. Mir gefällt das Konzept, das Nassim Taleb in „Antifragile“ entwirft – die Idee eines Unternehmens, das gerade in stressigen Situationen oder unter unvorhersehbaren Umständen erfolgreich ist. Die Corona-Pandemie ist ein gutes Beispiel dafür“, so Merry. „Dies ist der aufregende Beginn einer von Veränderung geprägten Ära des „Never Normal“. Durch Technologie hat sich meines Erachtens das Spektrum der Möglichkeiten und Optionen wesentlich vergrößert. Die Unternehmen, die mit dem Wandel Schritt halten können und agilen Technologien gegenüber aufgeschlossen sind, werden diese Evolution anführen.“
Ein treffendes Beispiel für dieses Maß an Agilität lieferte Ripley von Schroder, als er die Bedeutung von on demand verfügbaren Daten unterstrich, um spontan Entscheidungen zu treffen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.
„Wir haben unter anderem dafür gesorgt, dass wir sehr schnell auf das sich ändernde Geschäftsumfeld reagieren können. Dabei sind wir einen Schritt weiter gegangen als traditionelle Finanzteams und verfügen nun über tagesaktuelle Finanzdaten. Konzepte wie Monatsabschlüsse, die vielen meiner Branchenkollegen bekannt sein dürften, existieren bei uns nicht. Nun erstellen wir jeden Tag einen Finanzabschluss und sind immer auf dem neuesten Stand. Wir haben Einblick in die Daten – sowohl was unsere finanzielle Performance angeht als auch die Vermögenswerte, die wir für unsere Kunden verwalten.“
Wie sich der Finanzdienstleistungssektor auf eine ungewisse Zukunft vorbereitet
Was die neue Normalität wirklich bedeutet, muss die Zukunft zeigen, doch der dringende Bedarf an digitalen Technologien im Finanzsektor lässt sich nicht bestreiten. Vor diesem Hintergrund erläuterte Patel von Workday, warum Finanzinstitute auf flexible Lösungen angewiesen sind, mit denen sie den dynamischen Kundenanforderungen gerecht werden.
„Sie benötigen eine Lösung, mit der Sie schnell reagieren, agil handeln und Ihre Resilienz angesichts der zahlreichen Veränderungen in der Branche stärken können. Im Finanzsektor sind das beispielsweise neue aufsichtsbehördliche Vorschriften. Oder neue Disruptoren. Daher ist die Möglichkeit entscheidend, bei Marktveränderungen mit einem flexiblen Datenmodell neue Kennzahlen zu integrieren und neue Dimensionen hinzuzufügen. Technologie sollte all das leisten – nicht nur in Bezug auf Ihre aktuellen Anforderungen, sondern auch mit Blick auf die Zukunft“, so sein Fazit.
Daten sind für die meisten Finanzdienstleister wichtig, doch steht heute noch stärker die Frage im Vordergrund, wie Unternehmen diese Daten nutzen. Ripley, Finanzleiter bei Schroder, weist darauf hin, dass Unternehmen als Vorbereitung auf unsichere Zeiten mittels Daten Narrative etablieren und visualisieren können, sodass sich rasch handlungsorientierte Erkenntnisse daraus ableiten lassen..
„Analysen sind enorm wichtig, um verschiedene externe Informationsquellen in Workday zusammenzuführen und so zu integrieren, dass eine kohärente und stimmige Datenbasis für die Entscheidungsfindung entsteht. Diese ist angesichts des raschen Wandels unverzichtbar. Mithilfe der Datenbasis haben wir dann Dashboards erstellt und die Daten visualisiert. Die Wirkung eines visuellen Dashboards auf wichtige Stakeholder ist nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus verschafft hat es uns unmittelbare Einblicke in unsere Unternehmensdaten“, so Ripley.
Das abschließende Wort hat Hutton-Penman, Deputy CEO von Tokio Marine Kiln Group Ltd, mit einer Erläuterung zur Bedeutung von Backoffice-Systemen, die durch ihre Flexibilität der Dynamik des Wandels gewachsen sind.
„Anpassungsfähigkeit ist wirklich essenziell, denn alle Finanzdienstleister müssen gegenwärtig in kürzester Zeit ein massives Pensum an Änderungen bewältigen. Für die digitale Transformation ist es entscheidend, eine flexible Lösung als Basis zu etablieren, die bei künftigen Veränderungen um separate Module und Prozesse ergänzt werden kann.“
Erfahren Sie, wie Finanzdienstleister ihre Transformation zum digitalen Unternehmen beschleunigt haben.