Branchencheck: Die drei wichtigsten Erkenntnisse der neuen IDC-Studie

Mickey North Rizza, Group Vice President bei IDC, stellt die Ergebnisse einer Studie von 2024 vor, die im Auftrag von Workday durchgeführt wurde. Darin wurden die Anforderungen und Pläne im Hinblick auf Unternehmenstechnologie in mehr als 10 Branchen genauer unter die Lupe genommen. Erfahren Sie, wie verschiedene Branchen Herausforderungen rund um KI, digitale Transformation, Personalmanagement und andere Aspekte bewältigen.

Dieser Artikel wurde von Mickey North Rizza, Group Vice President for Software bei IDC, für den Workday-Blog geschrieben.

Vor Kurzem untersuchte IDC im Rahmen einer Studie im Auftrag von Workday die Anforderungen und Pläne im Hinblick auf Unternehmenstechnologie in mehr als 10 Branchen. Angesichts des täglich zunehmenden Einflusses von KI wollten wir besser verstehen, wie die einzelnen Branchen die Technologie einsetzen und auf welche Herausforderungen sie dabei stoßen.

Darüber hinaus wollten wir herausfinden, in welchem Maße es Unternehmen gelingt, sich durch die digitale Transformation einen Wettbewerbsvorteil in ihrer Branche zu verschaffen – etwa im Bereich Talentsuche und -förderung.

An unserer Studie nahmen über 4.000 Personen aus Nordamerika, Westeuropa und dem asiatisch-pazifischen Raum teil. Die meisten Befragten sind auf Vorstandsebene und in höheren Positionen in den Bereichen IT, Finanzen und HR tätig. Die Studienteilnehmer waren sehr transparent und berichteten, welche Unternehmensanwendung sie verwenden und welche Technologien sie zur Verbesserung ihres Geschäfts benötigen.

Der Fokus der Befragten lag auf der digitalen Transformation, dem Einsatz von KI und Problembereichen wie Talentmanagement, Kompetenzlücken und manuellen Prozessen, die sie ausbremsen. Hier wollen wir uns einige der Schlüsselerkenntnisse aus der Studie genauer ansehen.

Verpasste Chancen durch eine langsame KI-Implementierung

KI hat vielen Unternehmen erhebliche Produktivitäts- und Effizienzvorteile beschert. Darüber hinaus hat die Technologie ganzen Branchen den Weg in die digitale Welt geebnet. Hier ein Überblick über einige Branchen, in denen KI bereits aktiv gefördert wird und unmittelbare Auswirkungen zeigt:

  • Hochschulwesen: durch einen kontaktlosen Lehrplan und KI-Unterstützung beim Katalog- und Studierendeninformationsmanagement.

  • Handel: durch Verbesserung des kundenorientierten Personalmanagements im Frontline-Bereich und Optimierung von Recruiting, Onboarding, Weiterbildung, Learning, Mitarbeiter-Engagement und Kompetenzmanagement.

  • Tourismus und Gastgewerbe: durch Optimierung der Tech-Touchpoints bei der Kundenarbeit.

  • Fertigung: durch unternehmensweite Transparenz dank des Einsatzes von KI bei der Hälfte aller größeren Initiativen in den Bereichen Finanzen, HR-/Frontline-Personalmanagement und ERP-Systeme.

In diesen Beispielen ist es den Unternehmen also gelungen, ihre KI-Kenntnisse zu erweitern und die Technologie gezielt einzusetzen. Es gibt jedoch immer noch viele Herausforderungen, die ihnen weiterhin Probleme bereiten. Zu den größten Hürden im Zusammenhang mit KI gehören laut der Studie Änderungen an Datasets, Genauigkeit, KI-Governance und komplexe IT-Infrastrukturen.

Im Gesundheitswesen sind Datenschutzbedenken im Zusammenhang mit KI sehr verbreitet und Vertreter der Tech-Branche suchen eigenen Aussagen zufolge noch immer nach Methoden zur nachhaltigen Implementierung von KI. Im Bankensektor herrschen in Bezug auf KI Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Dataset-Genauigkeit.

Obwohl die von uns befragten Führungskräfte mithilfe von KI eindeutig den Weg zur Einführung neuer Digital-World-Modelle geebnet haben, stehen sie weiterhin vor Herausforderungen. Die gute Nachricht ist: Unternehmen verkürzen die Lernzyklen im Hinblick auf den Einsatz von KI. Erste Erfolge in Form von neuen Best Practices, besseren Erkenntnissen und Entscheidungen sowie höherer Produktivität zeigen ihnen, in welchen Bereichen sich durch KI echte Fortschritte erzielen lassen.

Anhaltende Verzögerungen bei der dringend erforderlichen digitalen Transformation

In zahlreichen Branchen ist ein anhaltender Fokus auf Digitalisierungsinitiativen zu beobachten. So ist die digitale Transformation unserer Studie zufolge nach wie vor für Branchen jeder Größenordnung von entscheidender Bedeutung. Allerdings kommt es dabei immer wieder zu Verzögerungen. So haben wir festgestellt, dass ein großer Anteil der Unternehmen noch immer auf Spreadsheets und manuelle Prozesse angewiesen ist und zu viel Zeit mit Dateneingaben und anderen Aufgaben mit geringem Nutzen verbringt.

„Unternehmen verkürzen die Lernzyklen im Hinblick auf den Einsatz von KI. Erste Erfolge in Form von neuen Best Practices, besseren Erkenntnissen und Entscheidungen sowie höherer Produktivität zeigen ihnen, in welchen Bereichen sich durch KI echte Fortschritte erzielen lassen.“

Porträtfoto von Mickey North Rizza Mickey North Rizza Group Vice President, Enterprise Software IDC

Sowohl im Dienstleistungssektor als auch in der Tech-Branche zeigen sich die Befragten frustriert über manuelle Tätigkeiten und den Mehraufwand, den diese für die Mitarbeitenden bedeuten. In der Fertigung geraten Digitalisierungsinitiativen aufgrund von manuellen Dateneingaben und ineffizienten Datenströmen zwischen verschiedenen Systemen ins Stocken.

Im Banken- und Versicherungswesen sorgen eine schlechte Benutzererfahrung und mangelnde Benutzerfreundlichkeit für Unzufriedenheit unter den Mitarbeitenden. Im Gesundheitswesen und im Handel mangelt es den Systemen an der nötigen Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, um konkrete organisatorische Anforderungen zu erfüllen.

Tatsächlich ist die Liste der Defizite in allen Branchen recht lang. Daher treiben viele Unternehmen die digitale Transformation aktiv voran. Fast ein Drittel der Befragten aus nahezu allen Branchen gab an, dass zur Lösung ihrer Probleme ein Umstieg auf cloudbasierte Systeme dringend erforderlich ist. Bei den übrigen Unternehmen konnten bereits viele der Probleme durch innovative cloudbasierte Systeme gelöst werden – ein klares Zeichen dafür, dass die Technologie hält, was sie verspricht.

Die Studienteilnehmer, die einen Umstieg auf cloudbasierte Systeme anstreben, sind überzeugt davon, dass die Technologie ihnen dabei helfen wird, ihre Effizienz und Agilität durch Prozessoptimierung zu steigern. Sie glauben auch, dass es ihnen dadurch gelingen wird, schneller auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren, mehr Dateneinblicke ins gesamte Unternehmen zu gewinnen, das Risikomanagement zu optimieren und den Kundenservice zu verbessern.

Der Mangel an Automatisierung, Integration und Systeminteroperabilität ist laut der Studie gravierend. Fast ein Viertel der Befragten aus den Bereichen Bankwesen, Tourismus und Gastgewerbe sowie Gesundheitswesen gaben an, dass ihre aktuellen Systeme erheblich modernisiert werden müssten, um bessere Prognose-, Budgetierungs- und Planungsfunktionen zu unterstützen. Im Gesundheitswesen und im öffentlichen Sektor scheitert die Integration neuer Finanztechnologie oft am Mangel an geeigneten Fachkräften. Fertigungsunternehmen wiederum müssen Lösungen zum Personalmanagement in die Betriebsabläufe und Logistiksysteme in den Fabriken integrieren.

Aus der Studie geht klar hervor, dass cloudbasierte Lösungen für Automatisierung, Modernisierung und Innovation ein absolutes Muss sind. Ohne eine stärkere Fokussierung auf die digitale Transformation und eine Beschleunigung der Aktivitäten in diesem Bereich laufen Unternehmen unabhängig von der Branche Gefahr, ihren Wettbewerbsvorteil zu verspielen. 

Die Digitalisierung hat einen neuen Standard in Sachen Wettbewerbsfähigkeit gesetzt: An die Stelle langwieriger, schwerfälliger Altprozesse treten innovative cloudbasierte Lösungen, die bessere Einblicke und schnellere Entscheidungen ermöglichen. Dadurch können Unternehmen schnell auf disruptive Entwicklungen reagieren und dabei die Geschäftsabläufe in Echtzeit managen.

Probleme beim Personalmanagement, die sich negativ auf die Unternehmensziele auswirken

Im Rahmen unserer Studie untersuchten wir, wie sich Probleme beim Personalmanagement auf die Geschäftsziele auswirken. Zwar öffnen sich Unternehmen zunehmend der neuen Technologie, doch ein relativ niedriger Automatisierungsgrad und die eingeschränkte Nutzung moderner, innovativer Technologiesysteme auf Cloudbasis weisen auf Kompetenzlücken in der Belegschaft hin. In diesen Unternehmen besteht ein unmittelbarer Bedarf nach Weiterqualifizierung und Weiterbildung, damit die Mitarbeiter lernen, besser mit diesen modernen und innovativen Technologien umzugehen.

„Ohne eine stärkere Fokussierung auf die digitale Transformation und eine Beschleunigung der Aktivitäten in diesem Bereich laufen Unternehmen unabhängig von der Branche Gefahr, ihren Wettbewerbsvorteil zu verspielen.“

In vielen Branchen stellen Personal- und Kompetenzmanagement aus unterschiedlichen Gründen eine Herausforderung dar, es gibt jedoch auch viele Ähnlichkeiten. Im Gesundheitswesen, im öffentlichen Sektor sowie im Banken- und Versicherungswesen herrscht weiterhin ein allgemeiner Fachkräftemangel. In der Fertigung und im Handel kommt es aufgrund von Planungshürden durch bedarfsorientierte und saisonal bedingte Schwankungen zu Engpässen.

Diese Probleme zeigen, wie wichtig es ist, Systeme zu implementieren, mit denen sich die Arten von benötigten Kompetenzen ermitteln lassen und bessere Strukturen für Talentakquise und -bindung schaffen lassen, um die allgemeinen Performance-Ziele zu erreichen.

So setzt sich beispielsweise unter Behörden die Erkenntnis durch, dass sie nicht über den richtigen Personalmix verfügen, um ihren operativen Bedarf zu decken. Darum investieren sie in Technologie. Investiert wird beispielsweise in Tech-Lösungen zur Optimierung der Prozesse im Bereich Recruiting und Einstellung für ein schnelleres Onboarding von Mitarbeitern, die Nutzung von HR-Tools für Initiativen zur Förderung von Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion und die Verbesserung des Mitarbeiter-Engagements und der Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Darüber hinaus übt das Management zunehmenden Druck auf die HR-Abteilung aus, die Frontline-Lösungen des Unternehmen zu modernisieren. Im Versicherungswesen leiden HR-Fachkräfte besonders unter einer schlechten Benutzererfahrung, die sich negativ auf die Benutzerfreundlichkeit und die Zufriedenheit der Mitarbeiter auswirkt. Deshalb streben sie ein benutzerfreundlicheres HR-Modul an, um die Navigation sowie die Selfservice-Funktionen für Mitarbeiter und Versicherungsvertreter zu verbessern.

Generell zeigt sich in allen Branchen unserer Studie, dass sich Unternehmen Chancen entgehen lassen, weil sie sich nicht auf die richtigen Personalbeschaffungs- und Bindungsstrategien konzentrieren, um die Mitarbeiter zu halten, denen sie ihren Erfolg verdienen. Unternehmen müssen gezielt Chancen ergreifen, die sie in die Lage versetzen, ihre Mitarbeiter umfassend zu fördern, ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen, den Zeitaufwand für die Zusammenführung isolierter Systeme zu reduzieren und schnellere Prozesse in den Bereichen Onboarding, Weiterbildung, Weiterqualifizierung, Schließen von Talentlücken, Performance-Management sowie Anwerbung und Bindung von Spitzenkräften zu etablieren.

Behinderung der unternehmensweiten Fortschritte im Bereich KI-gestützte Digitalisierung durch Legacy-Anwendungen

Akteure aller Branchen müssen ihre aktuellen Systeme ausbauen, sich moderne Technologien zu eigen machen, Innovationen wie KI effektiv nutzen und mit Investitionen in die ERP-, Finanz- und HR-Lösungen/Frontline-Personalsysteme den Wandel als Chance begreifen. 

Alle Branchen stehen vor Problemen, die sich ohne gezielte Investitionen in moderne cloudbasierte Systeme nicht lösen lassen – Systeme, die die Mitarbeiter vernetzen, die Geschäftsprozesse automatisieren und digitale Technologien zur Steigerung der Performance als Geschäftsbasis etablieren.

Was hat die von Workday gesponserte IDC-Studie von 2024 sonst noch ergeben? Informieren Sie sich in den neuen branchenspezifischen Whitepapers von Workday über aktuelle Entwicklungen in Ihrer Branche.

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