Anlässlich eines kürzlich von Fortune veranstalteten CFO Collaborative Event beschrieb eine Reihe von Teilnehmern ihre unterschiedlichen Wege zu Führungspositionen in der Finanzfunktion und die Art und Weise, wie ihre Unternehmen sich den Trends anpassen möchten.
Unkonventionelle Wege zur Rolle des CFO
Auf die Frage nach ihrem individuellen Weg zum CFO beschrieben die Diskussionsteilnehmer ein breites Spektrum an Hintergründen, die alle zu ihrem Fokus, ihrem Managementstil und ihrer Herangehensweise beigetragen haben.
„Ich wurde von einem Buchhalter und einer Künstlerin aufgezogen“, sagte Tania Secor, Global Chief Financial Officer, R/GA. Und trotz ihres Abschlusses in Kunstgeschichte hat Secor den Großteil ihrer beruflichen Laufbahn in der Software-as-a-Service-Branche verbracht. „Ich bringe meine Software-Erfahrung als CFO in dieses sehr menschliche und professionelle Dienstleistungsunternehmen ein, aber immer mit einer Wertschätzung für die Unwägbarkeiten und die organische Natur des kreativen Prozesses. Das ist es, was letztlich die Profitabilität unserer Agentur vorantreiben wird.
„Als CFO braucht man eine großen Weitblick und viele technische Skills.“
Kristina Salen, Chief Financial Officer bei WWE, erwähnte, dass sie fast 20 Jahre lang Technologieinvestorin war, bevor sie CFO wurde – eine Perspektive, die ihr eine Art sechsten Sinn verliehen hat. „Man sieht sich Hunderte von Unternehmen an und trifft im Laufe der Jahre auf so viele CEOs und CFOs, dass man einen Blick für die typischen Muster der potenziellen Probleme und Chance entwickelt“, meint sie.
Sie ergänzte: „Ich betrachte Karriere nicht als Leiter, sondern als die Summe der Erfahrungen, die man während seines Werdegangs sammelt.“
Harmit Singh, Executive Vice President und CFO bei Levi Strauss & Co., blickt auf eine Karriere zurück, die fünf Branchen umfasst: „Ich habe bei privaten und bei öffentlichen Unternehmen gearbeitet. Die Hälfte meines Berufslebens habe ich im Ausland verbracht. Und außer dem jetzigen habe ich nie den gleichen Job zwei Mal gemacht.“
Singh sagte, eine Sache, auf die er sich konzentriere, sei die Förderung von Mitarbeitern: „Ich denke, es ist wichtig, dass man auf Talente setzt, um Talente weiterzuentwickeln.“
Tammy Romo, Executive Vice President und CFO von Southwest Airlines, die seit drei Jahrzehnten bei der US-Fluggesellschaft tätig ist, sagte, dass die Bereitschaft von Führungskräften, Talente zu fördern, ihr Chancen eröffnet habe. „Ich hatte immer das Glück, dass ich Vorgesetzte hatte, die an mich glaubten, und das gab mir das Selbstvertrauen, neue Aufgaben zu übernehmen“. Die Förderung von Talenten sei etwas, das auch sie innerhalb ihres Führungsteams pflege.
Romo betonte auch, wie wichtig es ist, die eigenen Grenzen zu überschreiten. „Man muss an sich selbst glauben und bereit sein, in eine neue Rolle zu schlüpfen, und lernen, offen für neue Dinge zu sein, die außerhalb dessen liegen, mit dem man groß geworden ist“, lautete ihre Empfehlung.
Die wachsende Bedeutung der Technologie
Als es um Technologie ging, betonten die CFOs die Bedeutung einer intelligenten Automatisierung, qualifizierter Mitarbeiter und einer soliden Integration, die auf die besonderen Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten ist.
Singh beschrieb eine gute Arbeitsbeziehung mit dem CIO, der ihm seit zwei Jahrzehnten unterstellt ist. „Eins plus eins ist eigentlich gleich drei“, sagte er. „Es hilft, kommerziell und technologisch motivierte Entscheidungen zu treffen.“ Singh wies auch darauf hin, dass sich die Technologie schnell verändert und dass selbst etablierte Unternehmen wie Levi Strauss sich anpassen müssen. „Das Unternehmen gibt es seit über 160 Jahren, aber die Welt entwickelt sich weiter, und wir geben zwei Drittel unserer Finanzmittel für Technologie aus.“
Secor von R/GA sagte: „Unsere Wirtschaft hat sich verändert, und vor allem angesichts der Pandemie glauben wir bei R/GA, dass Technologie eine Ergänzung und ein Wegbereiter für eine menschlichere Zukunft ist.“ Sie beschrieb eine enge Zusammenarbeit mit dem COO ihres Unternehmens, um die Effizienz – aber gleichzeitig auch die Zufriedenheit mi dem Job – bei den Mitarbeitern zu steigern.
Technologie ist allgegenwärtig, so Salen. „Vor 20 Jahren war es vielleicht noch eine Abteilung irgendwo da in der Ecke.“ Inzwischen durchdringt sie sämtliche Aspekte eines Unternehmens und jeden Aspekt der Finanzfunktion. Daher gibt es immer wieder jede Menge zu lernen.“ Sie habe während ihrer Zeit bei Etsy einen SQL-Kurs belegt, um die Arbeit von Entwicklern besser zu verstehen.