Aber wo setzt man bei Analysen am besten an? Es ist hilfreicher, das gewünschte Ergebnis zuerst zu skizzieren und sich dann rückwärts an das Ziel heranzuarbeiten, statt in einer riesigen Datenflut nach einzelnen Mustern zu suchen. Ohne eine klare Ausgangsfragestellung kann man angesichts der Datenfülle leicht die Orientierung verlieren.
Hilfreiche Analysetechnologien und bereinigte Daten sind die notwendigen ersten Schritte. Und geht man davon aus, dass die CHROs über die richtigen Tools und grundlegende Statistikkenntnisse verfügen (die sie sich über Online-Kurse in Personalanalytik oder durch die Zusammenarbeit mit firmeninternen Analysten aneignen), können sie außerdem gängige Fallstricke vermeiden.
Indem die CHROs Analysen einsetzen, um bessere Entscheidungen zu treffen, legen sie ihrer Personalpolitik und ihren Geschäftsempfehlungen härtere Daten zugrunde, als HR bisher liefern konnte. Dadurch stützen sich die CHROs auf dieselbe Faktenbasis wie das Finanzteam und alle anderen Abteilungen.
Problemdiagnosen sind nur möglich, wenn die CHROs mit der Organisation vertraut sind und das Unternehmensumfeld als Ganzes kennen. Die Autoren des Harvard Business Review führen Folgendes aus: „Der CHRO sollte mit dem CEO und dem CFO zusammenarbeiten, um die Ursachen von Fehlentwicklungen zu klären, denn die meisten Probleme sind Personalprobleme. Dahinter steht der Gedanke, über externe Faktoren wie Wechselkursschwankungen oder fallende Zinsen hinauszuschauen. Stattdessen möchte man Zahlen mit Erkenntnissen aus dem sozialen Gefüge des Unternehmens verknüpfen – mit der Art, wie die Menschen zusammenarbeiten.“
Die CHROs, die einen Gesamtüberblick über ihre Abteilungen haben, werden in der Lage sein, größere Mängel im Unternehmen zu diagnostizieren. HR-Führungskräfte können sich heute bessere Tools zunutze machen als je zuvor und damit abteilungsübergreifende Einblicke in Echtzeit erhalten, z. B. durch anonymes Mitarbeiterfeedback oder Kurzumfragen, die die Zufriedenheit der Belegschaft unter verschiedenen Managern messen.
Die CHROs können darüber hinaus ihr Wissen über Unternehmensabläufe durch kontinuierliche offizielle Schulungen erweitern. Matt McElrath, CHRO von Keck Medicine of USC, verriet uns: „Ich bin davon überzeugt, dass sich HR-Fachleute kontinuierlich weiterbilden, Zertifizierungen von verschiedenen Verbänden erwerben und einen akademischen Grad erwerben sollten. Sie müssen ebenso kompetent und fachkundig sein wie ihre Kollegen in Operations.“
Durch Talentstrategien, die einen Mehrwert für das Unternehmen bedeuten, können HR-Führungskräfte ihre Bedeutung ganz konkret unter Beweis stellen. Dynamische Personalwechsel, Neueinstellungen und Beförderungen, die eine bessere Integration am Arbeitsplatz unterstützen, sowie eine starke Unternehmenskultur – all diese Faktoren sorgen für bessere Resultate.