Vinnie Mirchandani: Was den Mittelstand an Workday begeistert

Der Gründer von Deal Architect erläutert, wie es Workday bisher gelungen ist, die Bedürfnisse seiner Kunden aus dem Mittelstand zu erfüllen, und mit welchen Vorteilen Workday bei den Kunden punktet.

(Vinnie Mirchandani ist Gründer von Deal Architect Inc., einer Beratungsfirma für Unternehmenstechnologie. Die Erstausgabe von „Was mittelständische Kunden an Workday begeistert“ ist im Blog von Deal Architect erschienen.)

In der Anfangszeit von Workday habe ich die Manager von ihrer hochskalierbaren Cloud schwärmen hören, in die selbst die größten Unternehmen ihre lokalen Finanz- und Personalanwendungen bedenkenlos auslagern würden. Ein multinationaler Kunde wie United Technologies kann mit der Lösung zum Beispiel über 100 Lohn- und Gehaltsabrechnungssysteme für 80 Länder konsolidieren. Aber auch andere Kunden berichten von großen Datenmengen, die sie mit der Finanzmanagement-Lösung von Workday verarbeiten. Die beiden frisch gewonnenen Workday-Kunden Amazon und Walmart werden wohl ebenfalls beeindruckende Datenvolumina abrufen.

Mit diesen Beispielen will ich aber keinesfalls gesagt haben, dass Workday seine Cloud nur für große Kunden entwickelt hat. Das Unternehmen hat seine Lösung von Anfang an mandantenfähig gestaltet, d. h. es kann eine große Anzahl verschiedener Unternehmen bedienen. Und tatsächlich zählt Workday auch schon viele mittelständische Unternehmen zu seinen Kunden.

Workday hat unlängst einen neuen Entwicklungsansatz auf Basis seiner „Single Line of Code"-Strategie (alle Kunden arbeiten mit derselben Software-Version) vorgestellt, der vorkonfigurierte Pakete mit festgelegtem Umfang und fester Gebühr bietet. Der Ansatz basiert auf Erfahrungen aus erfolgreichen Deployments im Mittelstand und bietet Unternehmen die Möglichkeit, solche noch schneller und mit geringerem Risiko umzusetzen. Ich habe mit Workday auch über bisherige Erfolge in diesem Markt gesprochen und einiges darüber erfahren, weshalb das Unternehmen für mittelständische Kunden so attraktiv ist. Hier sind meine Erkenntnisse:

„Konsumerisierung“ der Anwendungen

Wir erleben auf dem Markt für Unternehmensanwendungen aktuell einen bemerkenswerten Wandel: Das Verhältnis von Designern zu Entwicklern kehrt sich um, was die Nutzererfahrung deutlich verbessert. Kunden zufolge macht sich diese „Konsumerisierung der IT“ auch in ihren Workday-Deployments bemerkbar.

Ein Beispiel ist der HR-Selfservice für Personal und leitende Angestellte. Das HR-Team von Interstate Batteries etwa kann sich nun auf strategische Initiativen konzentrieren, statt sich mit Dingen wie dem Abtippen von Personaldaten aufhalten zu müssen. Schon einfache Verbesserungen bringen Produktivitätsvorteile – zum Beispiel, wenn Assistenten die Geburtstage der Mitarbeitenden ohne eine aufwändige Excel-Liste im Blick behalten können.

Die Benutzeroberfläche selbst wird durch das rollenbasierte Design von Workday geprägt, das die verschiedensten Personalbedürfnisse innerhalb des gleichen Systems berücksichtigt. Denken wir nur einmal daran, wie unterschiedlich wir unsere Smartphones nutzen: Die Großmutter telefoniert mit ihren Enkeln, ein IT-Manager überwacht die Netzwerkleistung, der Teenager kommuniziert per Snapchat mit Freunden und der CHRO oder CFO kommt auch von unterwegs seinen Führungsaufgaben nach. Workday arbeitet darauf hin, dieses Maß an Personalisierung auch für Unternehmensprozesse zu erreichen.

Ein weiterer Punkt sind die integrierten Insights von Workday. Anwender profitieren hier von über 50 verschiedenen vorgefertigten Dashboards, die mit Hilfe von Echtzeitdaten diverse Übersichten über Bestände, Projekte und andere Bereiche bereitstellen. So können Teams aus den verschiedensten Funktionsbereichen effizienter miteinander kooperieren und Entscheidungen auf der Basis einheitlicher Daten und Zahlen treffen.

Interessant ist auch, wie Workday ein bekanntes Tabellenkalkulationsproblem gelöst hat. Anwender von Microsoft Excel kennen das Problem: Exportfunktionen haben oft eine schier endlose Zahl von Dateien und Versionen zur Folge. Workday löst das Problem durch seine Worksheets – eine direkt in die Technologieplattform integrierte Tabellenkalkulation, die alle Beschäftigten gemeinsam nutzen können.

Ich habe bereits in einem anderen Beitrag erläutert, dass die Analysen von Workday in den nächsten Jahren noch leistungsfähiger und benutzerfreundlicher werden sollen.

Auch wenn viele neue Funktionalitäten einheitlich eingesetzt werden, können Endanwender die Lösung mit benutzerdefinierten Validierungen und Feldern oder sonstigen Funktionen noch individueller gestalten – damit den IT-Teams mehr Zeit für ihre strategische Arbeit bleibt.

Konsolidierung zahlreicher Anwendungen

Die meisten Kunden betonen, dass sie mit Workday zahlreiche Anwendungen, Tabellenkalkulationen und Datenspeicher konsolidieren können. Ensono, ein vormaliger Geschäftsbereich von Acxiom, hat sich von seiner Muttergesellschaft getrennt und ist heute ein schnell wachsendes IT-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz nahe Chicago. Alan Cole, Vizepräsident und Controller bei Ensono, beschreibt seine Erfahrungen so:

„Bevor Acxiom auf Workday umstieg, nutzten wir PeopleSoft für HR und Finanzen, Concur für Spesenabrechnungen, Taleo für die Talent- und Nachfolgeplanung und CA Clarity für das Projektmanagement. Heute erledigen wir das alles mit einer Lösung. Wir bei Ensono schätzen, dass wir so im Vergleich zur Arbeit mit getrennten Systemen etwa eine Million Dollar pro Jahr einsparen. Aber auch aus wartungstechnischer Sicht ist ein System natürlich vorteilhafter, da heute nur noch zwei große Updates pro Jahr anfallen.“

Wenn HR und Finanzen in einer Lösung vereint sind, verbessert sich auch die Qualität der Daten und Berichte deutlich. Joseph Fanutti, CFO bei Bill Gosling Outsourcing, hat sich hierzu in einem Video geäußert:

„Unsere Personal- und Finanzkennzahlen sind eng miteinander verknüpft. Die Dashboards, die wir für unsere Operations Manager eingerichtet haben, enthalten nun sowohl Finanz- als auch HR-Kennzahlen. Die Rentabilität ist für einen Operations Manager eine ebenso wichtige Messgröße wie die Personalfluktuation. Deshalb ist es entscheidend, den Zusammenhang zwischen diesen beiden Kennzahlen zu verstehen.“

Weniger Bedarf an IT-Infrastruktur und IT-Personal

Einer der größten Vorteile der Workday-Cloud für mittelständische Kunden ist, dass sie keine IT-Infrastruktur in ihren eigenen Rechenzentren bereitstellen müssen. Ein weiterer Punkt ist, dass auch deutlich weniger IT-Personal erforderlich ist, um die Infrastruktur zu implementieren und zu verwalten oder mit Updates zu unterstützen. Dave Duffield, Mitbegründer und Chairman von Workday, spricht hier gerne von der „Power of One“: Jeder Kunde arbeitet stets mit der jeweils aktuellsten Softwareversion, während Updates im Hintergrund installiert werden. Im Vergleich zu den immer wieder störenden Upgrades bei den meisten On-Premise-Anwendungen ist das ein echter Fortschritt.

Agilität

Workday-Kunden verweisen auch häufig auf die erhöhte Effizienz und Geschwindigkeit, mit der sie jetzt arbeiten können. Seit der Eröffnung der ersten Klinik im Jahr 2010 an der Upper East Side in New York ist das Gesundheitsunternehmen CityMD rasch gewachsen. CFO Louis Salamone hat in einem Interview erläutert, wie Workday Financial Management seinem Team geholfen hat, Finanzabschlüsse und andere Prozesse zu beschleunigen:

„Als ich hier anfing, waren acht Personen aus der Buchhaltung 90 Tage damit beschäftigt, den Jahresabschluss für nur vier Standorte zu erstellen. Heute kann der Abschluss für 60 Standorte in nur sieben Werktagen erledigt werden. Und wir rechnen damit, dies bald auf fünf Tage zu reduzieren.“

Wenn es um rasche Deployments geht, kann Workday eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorweisen. Das Unternehmen arbeitet dabei mit einer Reihe von mittelständischen Systemintegratoren – wie z. B. Mercer Deutschland GmbH – zusammen. Workday kooperiert zwar auch mit größeren Firmen wie Deloitte und PwC, aber gerade mittelständische Kunden schätzen die Möglichkeit, aus verschiedenen Implementierungspartnern auswählen zu können.

Größere Kunden werden Workday weiter antreiben, seine Cloud im Hinblick auf Größe und Robustheit zu „industrialisieren“. Die wirklichen Profiteure dieser Weiterentwicklung kommen aber aus dem Mittelstand. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren noch viele weitere Mittelständler die Vorteile der Workday-Cloud, wie Benutzerfreundlichkeit, Agilität, geringerer IT-Aufwand und viele andere, für sich entdecken werden.

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