Globale Workday-Studie: Führende Unternehmen im Finanzsektor geben Einblick in ihre 3 größten digitalen Wachstumschancen

Unserer Umfrage zufolge sind nur 38 % der Führungskräfte bei Finanzdienstleistern davon überzeugt, datengestützte Entscheidungen in Echtzeit treffen zu können. Pete Rutman von Workday erörtert, was dies für die Branche und ihr digitales Wachstum bedeutet.

Digitale Wallets, mobiles Bezahlen und Kryptowährungen sind nur einige der Innovationen, die in jüngster Zeit den Finanzsektor verändert haben. Angetrieben durch die rasanten Verhaltensänderungen bei der Nutzung digitaler Technologien und die veränderten Kontaktwege zwischen Kunden und Banken hat die Digitalisierung eine Neuausrichtung des Produkt- und Services-Portfolios für Unternehmen unumgänglich gemacht. 

Dieser Schritt befeuert das langfristige Umsatzwachstum: 60 % der Branchenführer erwarten, dass innerhalb der nächsten drei Jahre mindestens die Hälfte ihres Umsatzes aus digitalen Quellen erzielt wird. Das geht aus der weltweiten Befragung „Schließen der Tempolücke: Auf dem Weg zur nachhaltigen digitalen Transformation“ hervor, die Workday unter 1.150 leitenden Führungskräften durchgeführt hat, von denen 129 im Finanzsektor tätig sind. Dies entspricht einem Anstieg von 51 % gegenüber dem Jahr 2020.

Trotz dieser positiven Umsatzerwartung hat unsere Studie ergeben, dass die digitale Beschleunigung an Schwung verliert. 62 % der Führungskräfte im Finanzsektor geben an, dass sich das Tempo der digitalen Transformation im Vergleich zum Vorjahr entweder verlangsamt hat oder eine solche Entwicklung für die Zukunft erwartet wird. Zudem sagen 44 %, dass ihre digitale Strategie oft oder immer hinter den Anforderungen des Unternehmens zurückbleibt.

Mit zunehmender Sorge vor einer Rezession prüfen Finanzdienstleister jede potenzielle Investition. Dabei werden die wirtschaftlichen Vorteile genau abgewogen. Zudem wird nichts genehmigt, was nicht zu einer deutlichen Kostensenkung, einer Umsatzsteigerung oder einer Risikominderung beiträgt.

Fast die Hälfte (47 %) der Führungskräfte im Finanzsektor sieht eine wachsende Kluft zwischen der heutigen Unternehmens-Performance und der Entwicklung, die für die Wettbewerbsfähigkeit von morgen erforderlich ist.

Wo sehen Führungskräfte im Finanzsektor den größten Nutzen für ihre Investitionen? Mit Blick auf die Zukunft sehen sie drei wesentliche Chancen für digitales Wachstum in den nächsten 12 bis 18 Monaten:

  1. Beschleunigung von Planung, Ausführung und Analyse 
  2. Schnellerer Einsatz der richtigen Talente 
  3. Investitionen in cloudbasierte Technologien, um Legacy-Systeme zu ersetzen

Chance 1: Beschleunigung von Planung, Ausführung und Analyse 

Volatilität und Disruption erfordern Agilität. Für strategische Entscheidungen benötigen Führungskräfte jedoch zuverlässige Echtzeit-Daten. 

Auf der finanziellen und operativen Seite kommt es auf die Analyse der tatsächlichen Verkaufszahlen und die Rentabilität der Produkte an. Investieren wir in die richtigen Bereiche unseres Geschäfts und sind wir in der Lage, aus diesen Bereichen Kapital zu schlagen? 

Bedauerlicherweise sieht fast die Hälfte (47 %) der Führungskräfte im Finanzsektor eine wachsende Kluft zwischen ihrer heutigen Unternehmens-Performance und der Entwicklung, die für die Wettbewerbsfähigkeit von morgen erforderlich ist. Das liegt zum Teil daran, dass ihnen die notwendigen Daten fehlen, um schnell auf Veränderungen zu reagieren. 

4 von 10 Führungskräften im Finanzdienstleistungssektor geben an, dass die Daten teilweise oder vollständig isoliert sind. Nur 14 % berichten, dass die erforderlichen Daten für Teammitglieder vollständig verfügbar sind. Und knapp 2 von 3 (65 %) sagen, dass sie eine Technologie für eine bessere Integration von Daten zwischen isolierten Systemen benötigen. 

Genauso wie vernetzte Daten eine schnellere, flexiblere Reaktion ermöglichen, behindert das Fehlen solcher Daten die Unternehmen: Fast die Hälfte (49 %) der Führungskräfte im Finanzdienstleistungssektor gibt an, Betriebs-, Personal- und Finanzdaten nicht mit Geschäftsergebnissen verknüpfen zu können. Dies beeinträchtigt die Agilität des Unternehmens. Unter den CFOs von Finanzdienstleistern sind nur 38 % der Befragten davon überzeugt, dass sie datengestützte Entscheidungen in Echtzeit treffen können.

Digitale Technologie wird den Finanzsektor weiter verändern und macht Flexibilität zu einer Grundvoraussetzung.

Vernetzte Daten sind außerdem entscheidend für die Prognose künftiger Geschäftsanforderungen. Sie geben Aufschluss darüber, wie sich das Produktportfolio entwickeln muss, damit das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. Das geschieht auf der Grundlage der aktuellen Aktivitäten des Unternehmens und umfasst auch andere, nicht produktbezogene Bereiche.

Allerdings schätzen nur 30 % der Führungskräfte im Finanzdienstleistungssektor ihre Fähigkeit positiv ein, mehrere Szenarien modellieren zu können. Durch die Zusammenführung von Daten in einer einzigen Lösung können Führungskräfte eine zentrale Datenquelle schaffen, die sie bei ihren geschäftlichen Entscheidungen unterstützen kann. Dies ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit und liefert gleichzeitig hochwertigere Daten. Beides ist notwendig, um bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen.

Chance 2: Schnellerer Einsatz der richtigen Talente

Finanzdienstleister benötigen vernetzte Daten, um eine erfolgreiche Wachstumsstrategie zu definieren – und um qualifizierte Teams zusammenzustellen, die diese umsetzen.  

Unternehmen müssen sich folgende Frage stellen: Haben wir die richtigen Talente und setzen wir sie gezielt ein? Verfügen wir über die geeigneten Kompetenzen, um unsere Umsatzziele tatsächlich zu erreichen?

In der Umfrage nannten Finanzführungskräfte drei entscheidende Kompetenzen, die ihren Teams bei der Erfüllung der Geschäftsanforderungen helfen:

  • Fortschrittliche Analysen und Datenvisualisierung
  • Erschließung und Einbindung neuer Einnahmequellen
  • Umfassende Einblicke in Vorschriften und Compliance

Die Nachfrage nach Daten- und Analysekompetenzen überrascht nicht angesichts der Tatsache, dass Führungskräfte sich allgemein einen Zugang zu zuverlässigeren und aufschlussreicheren Daten wünschen. Sie sind auf der Suche nach Talenten, die in der Lage sind, die isolierten Daten auszuwerten – von der Produktrentabilität über regionale Trends bis hin zu makroökonomischen Faktoren. 

Innerhalb der Branche bedeutet diese ein komplexes Unterfangen. Es sind gewaltige Mengen an Daten erforderlich, um eine abschließende Entscheidung darüber zu treffen, welche Richtung das Finanzdienstleistungsunternehmen einschlagen soll.

Aus diesem Grund brauchen Finanzdienstleister Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neue Einnahmequellen entwickeln und einbinden können. Zunächst müssen Daten aus Frontoffice-Systemen extrahiert werden und die Rentabilität bestimmter Produkte muss analysiert werden. Allerdings suchen Führungskräfte nach Mitarbeitern, die diese Informationen in marktfähige Lösungen umsetzen können. Die Teams müssen in der Lage sein, Echtzeit-Erkenntnisse aus Marktveränderungen abzuleiten und mithilfe prädiktiver Analysen zu ermitteln, inwiefern Rollout-Pläne entsprechend geändert werden müssen.

Führungskräfte im Finanzsektor brauchen Personal, das sich mit Vorschriften und Compliance auskennt – sei es im Hinblick auf IFRS (International Financial Reporting Standard) 17, LDTI (Long-Duration Targeted Improvements) oder neue ESG-Regeln (Environmental, Social and Governance). Sie müssen zudem in der Lage sein, Änderungen bei den Reportinganforderungen frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.

44 % der Führungskräfte geben an, dass ihre digitale Strategie oft oder immer hinter den Anforderungen des Geschäfts zurückbleibt.

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