Pilotprojekte helfen, den Einstieg niedrigschwellig zu gestalten. Kleine, abgrenzbare Use Cases zeigen schnell, was möglich ist – und überzeugen auch skeptische Fachbereiche. Besonders wirksam ist dieser Ansatz dort, wo Daten bereits in großer Menge entstehen: in der Produktion, im Kundenservice, in der Logistik.
Die Verantwortung liegt aber nicht allein bei Unternehmen. Auch die Politik ist gefragt. Wenn Datenschutz nicht als Innovationsbremse, sondern als Standortvorteil wirken soll, braucht es klare, praxisnahe Rahmenbedingungen. Aktuell geben 44 % der Unternehmen an, Innovationsprojekte aufgrund regulatorischer Unsicherheit gestoppt zu haben. Fast die Hälfte empfindet die DSGVO als Standortnachteil.
Zugleich fehlen Fachkräfte, die Datenprojekte umsetzen können. Investitionen in digitale Bildung, in Weiterqualifizierung, in Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sind daher ebenso nötig wie gezielte Förderprogramme für datengetriebene Projekte – insbesondere im Mittelstand.
Datenräume: Mehr als ein Infrastrukturthema
Eine besondere Rolle spielen sogenannte Datenräume – also Infrastrukturen für den sicheren, standardisierten Datenaustausch. Noch sind sie wenig verbreitet. Nur 11 % der Unternehmen nutzen sie aktiv. Doch ihr Potenzial ist enorm: Für die Optimierung von Lieferketten, die Erfüllung von Transparenzpflichten, für neue Geschäftsmodelle.
Initiativen wie GAIA-X zeigen, wie europäische Datenökosysteme aussehen könnten. Offen, interoperabel, sicher. Ihre breite Akzeptanz wird entscheidend dafür sein, ob Deutschland den Anschluss an die globale Datenwirtschaft findet – oder im Dickicht der eigenen Systeme stecken bleibt.
Daten sind kein Selbstzweck. Sie entfalten ihren Wert erst, wenn sie fließen. Wenn sie Entscheidungen verbessern, Prozesse optimieren, Innovation ermöglichen. Wer sie ignoriert, verspielt Chancen. Wer sie erschließt, gestaltet Zukunft.
Die oft zitierte Zahl von 80 % ungenutzter Unternehmensdaten ist keine exakte Messgröße, sondern ein Signal. Sie steht für ein strukturelles Defizit – und zugleich für ein riesiges Potenzial. Denn hinter jeder Zahl, die nicht analysiert wird, steckt eine Erkenntnis, die nicht gewonnen wird. Und hinter jedem nicht genutzten Datensatz eine Entscheidung, die besser hätte ausfallen können.
Der Weg zu einer datenbasierten Wirtschaft ist kein Sprint. Er beginnt mit einer Haltung – und setzt sich fort mit Infrastruktur, Kompetenzen und klaren Regeln. Wer heute investiert, schafft sich nicht nur einen Vorsprung. Er sichert die eigene Zukunftsfähigkeit – und die Wettbewerbsfähigkeit eines ganzen Landes.
Workday unterstützt Unternehmen weltweit dabei, ihre Daten zu aktivieren – mit integrierten Lösungen für Planung, Analyse und Entscheidungsfindung.
Wer jetzt die richtigen Weichen stellt, schafft sich die Grundlage für mehr Klarheit, mehr Agilität – und eine Zukunft, in der Daten nicht brachliegen, sondern wirken.