Prämisse 2: Was du gestern gesagt hast, glaubst du morgen nicht mehr
„Um bessere Prognosen aufzustellen, empfehle ich als erstes, die eigenen Vorhersagen aufzuzeichnen“, sagt Jahn. Das ist deswegen so wichtig, weil der Mensch dazu neigt, sich im Nachhinein immer in ein besseres Licht zu setzen. Der Hindsight-Bias beschreibt das Phänomen, dass wir Fehler in der Vergangenheit gar nicht als solche realisieren. Wer aber im Planungsprozess bestimmte Prognosen dokumentiert und sie später mit dem tatsächlichen Ergebnis abgleicht, kann Leerstellen finden und aus Fehleinschätzungen lernen.
Prämisse 3: Was wäre, wenn?
Eine weitere Methode der Superforecaster nennt sich Counterfactual Thinking. Dabei versuchen die Vorhersager durch gezielte, kontraintuitive Fragestellungen blinde Flecken innerhalb einer Projektplanung oder Finanzprognose aufzuzeigen. So fragen sie zum Beispiel:
„Was hätte passieren müssen oder können, damit das Ergebnis anders ausgefallen wäre?“
Oder: „Was muss passieren, damit meine Aussage nicht wahr ist?“