Datensouveränität: Von Diskussion zum Designprinzip

Europa überführt Datenhoheit gerade vom politischen Schlagwort in verbindliche Praxis. Neue EU-Regeln, präzise Beschaffungsstandards und souveräne Cloud-Modelle – darunter die EU Sovereign Cloud von Workday – setzen den Rahmen dafür, wie Unternehmen ihre Daten künftig verwalten, speichern und schützen.

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Seit Jahren diskutieren Politiker, Technologen und Wirtschaftsverantwortliche darüber, was „Datenhoheit“ eigentlich umfasst. Für manche ist sie ein industriepolitisches Projekt, für andere vor allem eine Frage des Datenschutzes. Was lange ein Randthema auf Fachveranstaltungen war, rückt inzwischen in Vorstandssitzungen und nationale Strategien vor. Handelskonflikte, geopolitische Spannungen, die Rückverlagerung bestimmter Produktionsbereiche sowie Investitionen in zentrale Technologien wie Cloud und KI haben der Debatte zusätzlichen Schub gegeben. Parallel dazu läuft derzeit ein gemeinsamer Gipfel zur europäischen digitalen Souveränität, ausgerichtet von Frankreich und Deutschland.

Vom Prinzip zur Politik

In den kommenden Jahren dürfte Datenhoheit Schritt für Schritt von allgemeinen Forderungen zu konkreten Vorgaben werden – verankert in Gesetzen, technischen Standards und Kriterien für die öffentliche Beschaffung. Die Europäische Kommission hat bereits ein eigenes Cloud-Souveränitätsrahmenwerk für ihre Beschaffungsprozesse veröffentlicht. Weitere Anforderungen werden voraussichtlich in künftigen EU-Initiativen auftauchen, etwa im geplanten Gesetz zur Entwicklung von Cloud und KI, in überarbeiteten Regeln für die öffentliche Beschaffung und in neuen Vorgaben zur Cybersicherheit samt Zertifizierungen.

Besonders relevant sind diese Schritte zunächst für Behörden und streng regulierte Branchen wie Finanzdienstleister oder das Gesundheitswesen, in denen Vertraulichkeit und Compliance zentrale Rollen spielen. Gleichzeitig wächst das Interesse an Cloud-Modellen, die mehr regionale Kontrolle über Speicherung, Verarbeitung und Support ermöglichen.

Eine Branche reagiert

Technologieanbieter entwickeln deshalb souveräne Cloud-Ansätze, die Datenresidenz, lokalen Betrieb und regionalen Support gewährleisten, ohne bei Leistung oder Flexibilität Abstriche zu machen. Wie Workday-Chefjurist Rich Sauer betont, basiert dieser Ansatz auf einer langen Zusammenarbeit mit europäischen Unternehmen – und auf der gemeinsamen Vorstellung, dass Vertrauen und Rechtssicherheit fest im System verankert sein müssen.

Die neuen souveränen Cloud-Funktionen von Workday sollen Unternehmen mehr Freiheit bei der Frage geben, wie und wo ihre Daten verwaltet werden. Mit der Workday EU Sovereign Cloud entsteht eine vollständig in der EU betriebene Umgebung, in der Kundendaten in der EU bleiben, ausschließlich von EU-basierten Mitarbeitenden betreut werden und durch starke Verschlüsselung, unabhängige Prüfungen und transparente Prozesse ergänzt sind. Die Lösung wird ab 2026 für europäische Kunden verfügbar sein.

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