So berechnen (und prognostizieren) Sie den Durchschnittsumsatz

Die Prognose des durchschnittlichen Umsatzes hilft Finanzverantwortlichen zu verstehen, wie Werte durch das Unternehmen fließen. Mit den richtigen Daten und Lösungen ist dies eine leistungsstarke Methode, Trends zu erkennen, Strategien zu steuern und langfristig zu planen.

Mann schaut auf einen Computer

Wenn Finanzverantwortliche sich mit dem Umsatzwachstum befassen, geht es nicht allein um die Zahlen. Vielmehr überlegen sie, wie verlässlich dieses Wachstum ist, was die wichtigsten Treiber sind und ob und inwieweit es skalierbar ist. Eine der besten Möglichkeiten, diese Dynamik zu bewerten und zu prognostizieren, ist der durchschnittliche Umsatz – also wie viel Mehrwert jeder Kunde, jeder Account oder jede Einheit generiert und was für Änderungen im Lauf der Zeit auftreten könnten.

Der durchschnittliche Umsatz spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Preisstrategien, beim Verständnis des Kundenverhaltens und bei der langfristigen Finanzplanung. In Verbindung mit Prognosemethoden ergibt sich ein zukunftsorientiertes Tool, mit dem Finanzteams Veränderungen im Life Time Value von Kunden, in der Segmentperformance und im Gesamtumsatz frühzeitig erkennen können.

Das Wissen, wie durchschnittliche Umsätze berechnet und prognostiziert werden, verschafft Finanzteams in der Praxis einen erheblichen Vorteil. Es hilft ihnen, Performance-Daten mit Strategien zu verknüpfen, die Planungsgenauigkeit zu verbessern und eine stärkere Abstimmung im gesamten Unternehmen zu erreichen.

Der durchschnittliche Umsatz spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Preisstrategien, beim Verständnis des Kundenverhaltens und bei der langfristigen Planung.

Was ist der durchschnittliche Umsatz?

Der durchschnittliche Umsatz gibt Aufschluss darüber, wie viel Geld Ihr Unternehmen pro Kunde, Account oder verkaufter Einheit einnimmt. Es ist eine einfache, aber äußerst wichtige Kennzahl – insbesondere für Finanzteams, die die Profitabilität bewerten, Preisstrategien verfeinern und verstehen müssen, wie der Cashflow im Laufe der Zeit fluktuiert.

Je nach Geschäftsmodell kann der durchschnittliche Umsatz unterschiedliche Formen annehmen:

  • ARPU (Average Revenue Per User): Ein gängiger Indikator in SaaS- und digitalen Unternehmen zur Bewertung des durchschnittlichen Kundenwerts gemessen an den Umsätzen pro Kunde
  • ARPA (durchschnittlicher Umsatz pro Konto): Nützlich im B2B-Vertrieb für die Kontosegmentierung und Planung
  • Durchschnittlicher Umsatz pro Einheit: Hilfreich in produktbasierten Branchen für Bestandsverwaltung und Preisentscheidungen

Bei richtiger Anwendung sagt der durchschnittliche Umsatz viel über die wirtschaftliche Stabilität eines Unternehmens aus. Mithilfe langfristiger Tracking-Daten können Sie wichtige Einblicke gewinnen – etwa zur Effektivität Ihrer Preis- und Verpackungsstrategien und zur Performance einzelner Kundengruppen. Der Umsatz kann auch auf neue Möglichkeiten für Up- oder Cross-Selling hinweisen.

In Kombination mit Kennzahlen wie Kundenbindung oder Servicekosten gewinnt der durchschnittliche Umsatz noch zusätzlich an Aussagekraft. Er unterstützt Finanzteams dabei, nicht nur zu verstehen, wie viel Kunden ausgeben, sondern auch, wie profitabel und nachhaltig diese Erträge tatsächlich sind. Diese Detailtiefe unterstützt strategischere Entscheidungen bei der Ressourcenzuweisung, Produktentwicklung und langfristigen Planung.

So berechnen Sie den Durchschnittsumsatz (mit Formel)

Die Formel für den durchschnittlichen Umsatz lautet:

Durchschnittlicher Umsatz = Gesamtumsatz / Anzahl der verkauften Einheiten (oder Anwender, Accounts usw.)

Die Definition von „Einheit“ hängt von Ihrem Unternehmen ab. Ganz gleich, ob es ein Anwender, ein Account, ein Kunde oder ein Produkt ist, die Formel hilft Ihnen zu verstehen, wie viel Mehrwert jede Einheit in einem bestimmten Zeitraum generiert. Beispiel: Angenommen, Ihr Unternehmen hat im letzten Quartal mit 2.500 Kunden 500.000 USD verdient. Ihr durchschnittlicher Umsatz pro Kunde wäre also:

500.000 USD ÷ 2.500 = 200 USD

Diese Zahl wird wesentlich wertvoller, wenn sie über einen längeren Zeitraum beobachtet wird. Ein steigender durchschnittlicher Umsatz kann auf erfolgreiches Upselling, Preisverbesserungen oder eine stärkere Kundenbindung hindeuten. Ein Rückgang hingegen könnte durch gewährte Rabatte, Kundenabwanderung oder reduzierte Nutzung verursacht werden – alles Faktoren, die genau unter die Lupe genommen werden müssen.

 

Der durchschnittliche Umsatz misst den Umsatz pro verkaufter „Einheit“ – das können Anwender, Accounts, Kunden oder Produkte sein.

Warum die Prognose des durchschnittlichen Umsatzes wichtig ist

Der durchschnittliche Umsatz liefert den größten Mehrwert, wenn er für Zukunftsprognosen genutzt wird. Durch die Prognose des Umsatzes wird dieser von einer statischen Kennzahl zu einer zukunftsweisenden Größe, die es Finanzführungskräften erlaubt, Trends zu erkennen, Annahmen zu testen und Strategien souverän zu steuern.

Anstatt lediglich die Kundenausgaben des letzten Quartals abzubilden, bekommen Sie ein Tool an die Hand, mit dem Sie eine Umsatzprognose basierend auf Preisänderungen, Kundenmix oder Expansionsmaßnahmen stellen können. Und anstatt sich ausschließlich auf Volumen oder allgemeine Umsatzziele zu verlassen, ermöglicht eine Prognose eine differenziertere Planung. Prognosen des Durchschnittsumsatzes helfen:

  • Veränderungen in der Produkt- oder Kunden-Performance vorherzusehen
  • Umsatzrisiken zu erkennen, bevor sie sich negativ auf das Endergebnis auswirken
  • Eine bessere Abstimmung zwischen Finanzplanung und Unternehmensstrategie zu gewährleisten
  • Vertrauen in die Budget-Annahmen im gesamten Unternehmen aufzubauen

Durch die Verankerung von Prognosen des durchschnittlichen Umsatzes gewinnen Unternehmen ein tieferes Verständnis dafür, woher ihr Wachstum kommt und wo es ins Stocken geraten könnte. Dieses Maß an Einblicken hilft Finanzführungskräften dabei, künftige Investitionen klüger zu planen, Ressourcen effektiver zuzuweisen und das Unternehmen gezielt in Richtung langfristiger Resilienz und Mehrwert zu lenken.

Methoden zur Prognose des durchschnittlichen Umsatzes

Die Prognose des durchschnittlichen Umsatzes erfordert sowohl die richtige Methode als auch ein klares Verständnis Ihres Geschäftsmodells. Jeder Ansatz bietet einen anderen Blick auf die Umsatztrends, unabhängig davon, ob Sie in einem reifen Markt tätig sind oder in einem dynamischen Markt schnell wachsen. Nachfolgend finden Sie vier häufig verwendete Prognosemethoden sowie Beispiele, die veranschaulichen, wie sie in der Praxis angewendet werden.

    1. Lineare Methode

Bei der linearen Methode wird davon ausgegangen, dass der Umsatz im Lauf der Zeit mit einer konstanten Rate wächst. Am besten eignet sie sich, wenn historische Trends stabil sind und die externen Bedingungen kaum Schwankungen unterliegen.

Formel: Zukünftiger Durchschnittsumsatz = Aktueller Durchschnittsumsatz × (1 + Wachstumsrate)

Beispiel: Wenn Ihr aktueller durchschnittlicher Umsatz pro Kunde 200 USD beträgt und Sie von Quartal zu Quartal eine konstante Wachstumsrate von 5 % verzeichnen, beträgt Ihr prognostizierter durchschnittlicher Umsatz im nächsten Quartal: 200 USD × (1 + 0,05) = 210 USD

    2. Gleitender Durchschnitt

Bei dieser Methode wird der Umsatz über eine feststehende Anzahl vergangener Zeiträume berechnet, um Schwankungen auszugleichen und allgemeinere Trends zu ermitteln. Diese Methode ist hilfreich, um Saisonalität zu erkennen und kurzfristige Volatilität zu mindern.

Formel: Gleitender Durchschnitt = (Umsatz in Periode 1 + Periode 2 + ... + Periode N) / N

Beispiel: Wenn der durchschnittliche Umsatz in den letzten drei Quartalen 190, 200 und 210 USD betrug, lautet die gleitende Prognose : (190 + 200 + 210 USD) / 3 = 200 USD

    3. Lineare Regression

Bei der linearen Regression werden historische Daten verwendet, um die Beziehung zwischen Zeit und Umsatz zu modellieren. Diese Methode ist eine gute Wahl, wenn Sie die Richtung und Geschwindigkeit einer Änderung quantifizieren möchten.

Formel:Y = a + bX, wobei Y = prognostizierter Durchschnittsumsatz, X = betrachteter Zeitraum, a = Achsenabschnitt, b = Steigung ist

Beispiel: Angenommen, Ihre Regressionsanalyse zeigt, dass der durchschnittliche Umsatz ausgehend von 170 USD pro Quartal um 15 USD steigt. Für Q4 (X=4): Y = 170 + 15×4 = 230 USD

    4. Szenarioplanung

Bei der Szenario-Planung werden mehrere mögliche Ergebnisse modelliert – Best-Case, Base-Case und Worst-Case –, basierend auf einer Mischung aus internen Annahmen und externen Variablen. Diese Methode ist besonders in unsicheren oder wachstumsstarken Umgebungen sinnvoll.

Beispiel: Sie erstellen eine Prognose für den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde. Ihre Basisprognose liegt bei 210 USD, vorausgesetzt, die aktuellen Trends bleiben stabil. Wenn sich die Mitarbeiterbindung verbessert und Kunden sich für höherwertige Tarife entscheiden, könnten Sie im besten Fall 230 USD erreichen. Wenn andererseits die Abwanderungsrate steigt oder höhere Rabatte eingeräumt werden, könnte Ihre Worst-Case Prognose auf 190 USD sinken. 

Diese Bereiche helfen bei der Vorbereitung auf Performance-Schwankungen und unterstützen eine stabilere Planung. Jedes Szenario hilft den Teams, Risiken und Chancen zu verstehen und ermöglicht so flexiblere und fundierte, datengestützte Entscheidungen.

Berücksichtigen Sie auch Faktoren wie Abwanderungsrate, neue Preismodelle, Kundensegmentierung und Marktveränderungen. Die effektivsten Prognosen kombinieren historische Datenpunkte mit einer vorausschauenden Strategie, um das vollständige Bild des Umsatzpotenzials zu erfassen.

 

Organisationen, die dynamische Planung auf einer einheitlichen Software-Plattform einsetzen, sind jenen überlegen, die noch immer an traditionellen Methoden festhalten.

Best Practices zum Erstellen Ihrer Prognose

Zuverlässige Umsatzprognosen basieren auf Verfahren, die hochwertige Daten, abgestimmte Teams und intelligente Technologien wie KI kombinieren, um fundiertere Erkenntnisse zu gewinnen. Mit den folgenden Best Practices können Sie zukünftige Umsätze präzise vorhersagen:

  • Verwendung vernetzter Daten: Integrieren Sie Finanz-, Vertriebs- und operative Daten in Echtzeit, um Datensilos zu beseitigen und die Genauigkeit zu verbessern.

  • Berücksichtigung externer Muster: Beziehen Sie Saisonalität, Branchentrends und allgemeinere Konjunktursignale mit ein, um Ihre Prognosen im Kontext zu untermauern.

  • Abstimmen funktionsübergreifender Eingaben: Arbeiten Sie mit den Bereichen Finanzen, Vertrieb und Operations zusammen, um sich auf die Annahmen und Szenarien zu einigen, die den Umsatz ankurbeln.

  • Verknüpfung mit Performance-Kennzahlen: Verfolgen Sie den Umsatz zusammen mit wichtigen Performance-Indikatoren (KPIs) wie Marktanteil, Kundengewinnungskosten und Upselling-Rate, um einen umfassenderen Überblick über die Performance zu erhalten.

  • Einsatz von KI für einen schnelleren Erkenntnisgewinn: Moderne Finanzteams nutzen KI und Machine Learning, um Umsätze schneller und präziser zu prognostizieren.

Um diese Best Practices konsequent umzusetzen, benötigen die Finanzfachleute Systeme, die Daten, Erkenntnisse und Modellierungsfunktionen an einem Ort zusammenführen. Speziell entwickelte Lösungen unterstützen Teams dabei, von der reaktiven Analyse zur vorausschauenden Planung überzugehen. Sie geben ihnen die Möglichkeit, sich schnell anzupassen, Annahmen zu testen und auf dem Laufenden zu bleiben, wenn sich die Bedingungen ändern.

Dies ist ein Bereich, in dem sich die Kluft zwischen zukunftsorientierten Finanzführungskräften und Nachzüglern deutlich abzeichnet. Studien von Workday haben gezeigt, dass Unternehmen, die dynamische Prognosen und Planung einsetzen, diejenigen übertreffen, die an traditionellen Prozessen festhalten. Dennoch fühlen sich 40 % von ihren Daten immer noch überfordert und 70 % verlassen sich bei der Erstellung von Umsatz- (und anderen) Prognosen auf Spreadsheets.

Um die oben genannten Best Practices anzuwenden und sowohl die aktuelle als auch die zukünftige Umsatzentwicklung in den Griff zu bekommen, ist die Einführung einer einheitlichen Planungs-Plattform der wichtigste nächste Schritt.

Präzisere Prognosen mit modernen Tools

Präzise Prognosen beruhen nicht nur auf einer soliden Methodik und intelligenten Praktiken. Vielmehr spielt die finanzielle Planungs- und Analyse- (FP&A) Software in diesem Prozess eine entscheidende Rolle: Sie vereinheitlicht Daten im gesamten Unternehmen, ermöglicht eine Zusammenarbeit in Echtzeit und optimiert die Erstellung, Prüfung und Aktualisierung von Prognosen.

Moderne FP&A-Plattformen helfen Finanzteams, über die reaktive Zahlenverarbeitung hinauszugehen. Mithilfe von Funktionen wie automatisierten Datenaktualisierungen, integrierter Szenariomodellierung und KI-gesteuerter Trendanalyse können Sie leichter erkennen, was auf Sie zukommt, und gegebenenfalls spontan Anpassungen vornehmen.

Das Ergebnis? Eine Planung, die sich schneller anpassen lässt, leichter zwischen den Teams abgestimmt werden kann und besser auf Veränderungen in der realen Welt reagiert.

Warum entscheiden sich Finanzführungskräfte für Workday? Erfahren Sie in unserem Bericht mehr über die fünf Hauptfaktoren, die CFOs zum Umstieg auf Workday motivieren.

Veröffentlicht in:  Finanzwesen,
Finanzplanung und -analyse

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