Best Practices zur Optimierung des Lieferanten-Onboardings
Selbst wenn ein strukturiertes Onboarding-Framework bereits existiert, können Organisationen ihre Ergebnisse optimieren, indem sie ergänzende Praxiselemente einführen, die für dauerhaft konsistente, transparente und anpassungsfähige Prozesse sorgen.
Stimmen Sie Richtlinien abteilungsübergreifend ab
Beschaffung, Rechtsabteilung und Finanzen haben häufig unterschiedliche Herangehensweisen an das Lieferantenmanagement. Konflikte zwischen den Richtlinien verzögern das Onboarding. Die Abstimmung von Richtlinien bedeutet, einheitliche Standards zu schaffen, die abteilungsübergreifend gelten, diese klar zu dokumentieren und sicherzustellen, dass alle den gleichen Genehmigungsprozess durchlaufen.
Beispiel: Ein globaler Konzern entdeckt, dass regionale Niederlassungen unterschiedliche Genehmigungs-Checklisten führen, sodass Anbieter bei der Belieferung mehrerer Standorte mit inkonsistenten Anforderungen zu kämpfen haben. Eine Niederlassung verlangt möglicherweise einen Versicherungsnachweis mit abweichender Deckungshöhe oder fordert besondere Vertragsbedingungen, die den Unternehmensrichtlinien entgegenstehen.
Indem das Unternehmen eine einheitliche standardisierte Richtlinie einführt und Genehmigungen in einer zentralen Lieferantenmanagement-Plattform digitalisiert, eliminiert es widersprüchliche Anforderungen, vereinfacht die Kommunikation mit Lieferanten und verkürzt die Onboarding-Dauer.
Bieten Sie Weiterbildung und Ressourcen an
Viele Onboarding-Verzögerungen sind darauf zurückzuführen, dass Lieferanten die Unternehmens- und Compliance-Anforderungen nicht verstehen. Das Angebot an Weiterbildung – sei es ein kurzes Webinar, ein FAQ-Leitfaden oder ein zentrales Ressourcenzentrum – verschafft den Lieferanten von Anfang an Klarheit.
Beispiel: Ein Unternehmen in einer regulierten Branche richtet ein Weiterbildungssportal für Lieferanten ein, das diese durch sämtliche Prozessschritte führt. Das Portal umfasst kommentierte Muster-Steuerformulare, ein Anleitungsvideo zum Ausfüllen branchenspezifischer Compliance-Dokumente sowie eine Bibliothek häufig gestellter Fragen.
Indem das Unternehmen Lieferanten detaillierte Referenzmaterialien zentral zur Verfügung stellt, vermeidet es Missverständnisse und ermöglicht ihnen, das Onboarding auf Anhieb korrekt abzuschließen.
Anforderungen regelmäßig aktualisieren
Regelungen, Steuervorschriften und Branchenstandards unterliegen häufigen Änderungen. Ohne Updates der Anforderungen reichen Lieferanten möglicherweise unwissentlich veraltete Dokumente ein oder übersehen neue Verpflichtungen. Durch regelmäßiges Prüfen und Aktualisieren der Kriterien für die Auswahl eines Lieferanten stellen Sie deren Einhaltung sicher und reduzieren Unternehmensrisiken, die mit externen Partnerschaften verbunden sind.
Beispiel: Ein Handelsunternehmen überprüft die Onboarding-Anforderungen vierteljährlich, um häufige Änderungen der Umsatzsteuervorschriften und elektronischen Rechnungsstellungspflichten zu berücksichtigen. Sobald neue Vorschriften digitale Belege erforderlich machen oder Abgabefristen verschieben, werden die Vorlagen aktualisiert und Lieferanten erhalten über das Portal klare Anweisungen sowie verbindliche Zeitvorgaben.
Dieser proaktive Ansatz hilft Lieferanten, branchenspezifische Verpflichtungen einzuhalten und verhindert Compliance-Probleme, die das Onboarding neuer Lieferanten verzögern.
Sorgen Sie für kontinuierliche Verbesserungen
Das Onboarding sollte sich kontinuierlich an Feedback-Erkenntnisse anpassen. Erfassen Sie Feedback von Lieferanten über deren Erfahrungen, um zu verstehen, welche Prozesse gut funktioniert haben und wo Verbesserungsbedarf besteht. Passen Sie auf Basis dieser Erkenntnisse Vorlagen, Genehmigungsprozesse und Kommunikationsabläufe an.
Beispiel: Ein Unternehmen sendet nach dem Onboarding Befragungen an Lieferanten, um zu ermitteln, in welchen Bereichen die größten Hindernisse bestehen. Sobald mehrere Lieferanten Unklarheiten bei den Anweisungen zur Bankverifizierung melden, könnte das Unternehmen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit annotierten Screenshots des Bankportals hinzufügen.
Wenn das Feedback auf wiederkehrende Probleme bei Einreichung von Steuerformularen hindeutet, könnte das Unternehmen kommentierte Beispiele erstellen und häufige Fehler proaktiv kennzeichnen – so können Lieferanten diese von Anfang an vermeiden.
Verwenden Sie KI und Analytics
KI und Automatisierung verändern Beschaffung und Lieferantenmanagement grundlegend – sie bringen Tempo und Präzision in Prozesse, die Unternehmen früher ausgebremst haben. 94 % der Beschaffungsteams greifen heutzutage mindestens wöchentlich auf KI zurück – sie wird zunehmend zum Standard im Tagesgeschäft.