Ganzheitliche Finanzplanung und integrierte FP&A

Finanzteams stehen unter dem Druck, schneller, in kürzeren Zyklen und unter Einbeziehung von Input aus allen Bereichen des Unternehmens zu planen. Dies wird durch eine ganzheitliche Finanzplanung und integrierte FP&A ermöglicht, die Mitarbeiter, Daten und Entscheidungen in Echtzeit miteinander verknüpft.

Mann mit Brille schaut zur Seite

Unternehmensplanung war noch nie so wichtig wie heute. Angesichts der immer schnelleren Entwicklung des Geschäftsumfelds müssen sich Finanzführungskräfte nicht nur der Herausforderung eines agilen Finanzmanagements stellen, sondern übernehmen auch wachsende Verantwortung hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Führungskräften und in der Rolle als strategischer Berater für Finanzthemen. Gleichzeitig sind mehr als die Hälfte der von Workday befragten CFOs bei ihren Finanzentscheidungen auf Erkenntnisse aus anderen Bereichen angewiesen.

Dies alles unterstreicht die zunehmende Vernetzung der Unternehmensstrategie und zeigt, warum eine ganzheitliche Finanzplanung für den Erfolg von Unternehmen in dieser Umgebung immer wichtiger wird. Voraussetzung hierfür ist ein Wechsel von der statischen, ausschließlich auf Finanzen ausgerichteten Planung zu einem dynamischen, unternehmensweiten Ansatz, der widerspiegelt, wie Entscheidungen tatsächlich getroffen werden: gemeinsam, kontinuierlich und basierend auf Echtzeit-Daten.

Damit dies gelingt, benötigen CFOs und Finanzführungskräfte eine Planungsgrundlage, die Legacy-Systeme und isolierte Prozesse beseitigt und Daten, Teams und Entscheidungen im gesamten Unternehmen miteinander verbindet.

Was versteht man unter ganzheitlicher Finanzplanung?

Eine ganzheitliche Finanzplanung vereint die Finanz- und Betriebsplanung in einer einzigen Lösung, sodass Führungskräfte aller Abteilungen – unter anderem Finanz- und HR-Funktion, Operations und IT – mit denselben Daten und Annahmen arbeiten können. Anstatt separate Budgets und Prognosen zu erstellen, können Teams an gemeinsamen Zielen arbeiten, Pläne in Echtzeit anpassen und analysieren, wie sich Entscheidungen in einem bestimmten Bereich auf das übrige Unternehmen auswirken.

Für Finanzführungskräfte ist diese Transparenz entscheidend. So hat eine Studie von Gartner ergeben, dass mittlerweile mehr als 70 % der CFOs für Bereiche wie Unternehmensdaten und -analysen sowie Unternehmensrisiken verantwortlich sind. Weit über die Hälfte trägt Verantwortung in den Bereichen Unternehmensstrategie, Fusionen und Übernahmen sowie Beschaffung.

Dieser erweiterte Aufgabenbereich des CFO erfordert einen ganzheitlichen Ansatz für Denkweisen und Planung. Integrierte FP&A dient als operativer Kern dieses Modells und verbindet Daten, Arbeitsabläufe und Teams für eine koordinierte und reaktionsfähige Planung. Ein ganzheitlicher Ansatz umfasst folgende Schlüsselkomponenten:

  • Einheitliche Datenarchitektur: Nahtlose Verbindung von Finanz-, Betriebs- und Personaldaten in einer zentralen Lösung, um Datensilos zu beseitigen und den Abstimmungsaufwand zu minimieren.
  • Funktionsübergreifende Zusammenarbeit: Einbeziehung von Finanz- und HR-Funktion, Operations und IT in die gemeinsame Planung, um sicherzustellen, dass alle Abteilungen auf die strategischen Ziele ausgerichtet sind.
  • Szenariomodellierung und kontinuierliche Prognosen: Unterstützung einer dynamischen Planung, die sich mit Marktbedingungen, regulatorischen Veränderungen oder Änderungen des Geschäftsmodells weiterentwickelt.
  • Strategische Ausrichtung: Gewährleistung, dass langfristige Vision, Kapitalplanung, Personalinvestitionen und taktische Entscheidungen koordiniert sind und sich gegenseitig verstärken.
  • Entscheidungsverantwortung: Festlegung gemeinsamer KPIs und integrierter Arbeitsabläufe, damit die finanzielle Performance im gesamten Unternehmen transparent ist und alle Beteiligte Verantwortung übernehmen.

Wenn FP&A ganzheitlich integriert ist, können CFOs die Wertschöpfung für das Unternehmen entscheidend beeinflussen. Anstatt beim Reporting nur die vergangene Performance zu berücksichtigen, können sie die Finanzstrategie in den täglichen Geschäftsrhythmus einbinden. So wird die Finanzfunktion zu einem aktiven Treiber für Wachstum, Effizienz und zeitnahe Kurskorrekturen, wenn sich die geschäftlichen Bedingungen ändern.

Wie integrierte FP&A eine ganzheitliche Finanzplanung ermöglicht

Integrierte FP&A fördert die ganzheitliche Finanzplanung wesentlich und mit der nötigen Dynamik. Finanzführungskräfte erhalten verlässliche Einblicke, die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit wird erleichtert und Pläne bleiben auch in einem sich wandelnden Umfeld relevant. Die folgenden Vorteile zeigen, welche Auswirkungen die FP&A-Integration auf den Arbeitsalltag hat.

Funktionsübergreifende Echtzeit-Einblicke

Eine vernetzte Datengrundlage beseitigt Verzögerungen zwischen Dateneingabe, Analyse und Erkenntnis. Finanz- und Betriebsdaten werden kontinuierlich aktualisiert und machen es dem Führungsteam möglich, Schwankungen bei der Performance proaktiv zu erkennen. Dashboards bieten als dynamische Tools detaillierte Einblicke, die fundierte Entscheidungen unterstützen.

Adaptive Planung und Prognose

Immer mehr Unternehmen vollziehen den Wechsel von einer starren jährlichen Budgetierung zu einer flexiblen, kontinuierlichen Planung. Indem sie treiberbasierte Prognosen und Echtzeit-Inputs kombinieren, können Finanzteams Annahmen einem Stresstest unterziehen, Auswirkungen simulieren und frühzeitig einen Kurswechsel vollziehen. Trotz der anhaltenden Marktvolatilität bleiben die Pläne relevant.

Integrierte unternehmensinterne Zusammenarbeit

Isolierte Pläne haben konkurrierende Prioritäten zur Folge. Ein einheitlicher FP&A-Ansatz bringt Finanzfunktion, HR und Operations in einer gemeinsamen Planungskadenz zusammen. Die Stakeholder einigen sich schneller auf Budgets, nutzen vorhandene Kapazitäten und tauschen Ressourcen aus, was zu einer reibungsloseren Umsetzung führt und nachträgliche Anpassungen reduziert.

Ein einheitlicher FP&A-Ansatz bringt Finanzfunktion, HR und Operations in einer gemeinsamen Planungskadenz zusammen.

Datengestützte Personalplanung

Die Talentplanung lässt sich strategischer ausrichten, wenn HR-Daten in das Finanzmodell einfließen. Führungskräfte können die Arbeitskosten nach Rolle oder Region planen, die Kapazität prognostizieren und den Einstellungsbedarf nach Kenntnissen modellieren. Dieses Maß an Transparenz hilft dabei, den Personalbedarf richtig zu bemessen und zukünftiges Wachstum zu fördern.

Präzise, aktionsfähige Prognosen

Herkömmliche Prognosen veralten schnell. Echtzeit-Datenfeeds, häufige Iterationen und integrierte Geschäftstreiber helfen dabei, Prognosen zu erstellen, die mit den betrieblichen Gegebenheiten im Einklang stehen. Kurskorrekturen erfolgen schneller und Prognosen gewinnen im gesamten Unternehmen an Glaubwürdigkeit.

Integrierte Kontrollen und Audit-Readiness

Manuelle Abstimmungen und Probleme mit der Versionskontrolle bergen Risiken. Bei integrierten Plattformen sind entsprechende Kontrollen in die Planungsabläufe integriert. Das bedeutet automatisierte Genehmigungen, Durchsetzung von Richtlinien und Erfassung von Änderungen. Die Teams brauchen sich weniger um die Compliance zu kümmern und haben mehr Zeit für die Wertschöpfung.

Schnellere Strategieumsetzung

Strategische Finanzziele sind nur dann von Bedeutung, wenn sie das tägliche Handeln bestimmen. Eine ganzheitliche Finanzplanung verknüpft langfristige Ziele direkt mit den Betriebs- und Personalplänen. Alle ziehen am selben Strang – für schnellere Ergebnisse und eine agilere Umsetzung.

Silos aufbrechen: Die Rolle der Technologie

Eine einheitliche Datengrundlage ist für die ganzheitliche Finanzplanung unerlässlich. Dennoch arbeiten viele Organisationen nach wie vor mit isolierten Systemen und fragmentierten Workflows. Veraltete Architekturen liefern keine detaillierten Erkenntnisse, verlangsamen die Zusammenarbeit und verhindern eine Planung in Echtzeit.

Zu den häufigsten Hindernissen zählen:

  • Veraltete ERP-Module: Diese sind oft hartcodiert, schwierig zu integrieren und schwerfällig in der Anpassung, sodass sie für eine dynamische, funktionsübergreifende Planung ungeeignet sind.

  • Separate Spreadsheets: Spreadsheets erschweren die Versionskontrolle und sind anfällig für manuelle Fehler.Sie erzeugen Redundanz und beeinträchtigen die Verlässlichkeit der Zahlen.

  • Business-Intelligence-Lösungen von Drittanbietern: Externe Datenexports und Abstimmungen sind damit an der Tagesordnung, was zu Latenzen führt und die Governance erschwert.

  • Datensilos durch abteilungsinterne Systeme: Damit wird eine gemeinsame Ausrichtung von Finanzfunktion, HR und Operations verhindert. Das Resultat sind eine fehlerhafte Kommunikation und konkurrierende Prioritäten.

Zur Beseitigung dieser Diskrepanzen bedarf es der richtigen Technologielösungen für eine moderne Finanzplanung. Durch die Konsolidierung von Finanz-, Personal- und Betriebsdaten in einer einzigen Architektur erhalten Unternehmen eine konsistente Echtzeit-Übersicht über die Performance. 

Integrierte Cloud-Planungsplattformen bieten außerdem die nötige Struktur zum Umgang mit Komplexität. Governance, Kontrollen und Audit-Trails sind in die Arbeitsabläufe integriert, statt nachträglich aufgesetzt. Dies verbessert die Datenintegrität und Compliance-Bereitschaft und reduziert gleichzeitig den üblichen manuellen Aufwand zur Einhaltung von Vorschriften.

Wenn die Daten zentralisiert sind und die Planung gemeinschaftlich erfolgt, können Erkenntnisse sofort umgesetzt werden. Die Finanzabteilung kann die weiter reichenden Auswirkungen von Veränderungen in der Belegschaft modellieren. Das HR-Team kann die finanziellen Auswirkungen von Kapazitätsänderungen erkennen. Geschäftliche Entscheidungen werden schneller und mit umfassenderen Kontextinformationen getroffen und führen mit größerer Wahrscheinlichkeit zum gewünschten Ergebnis.

Eine ganzheitliche Planungsstrategie für Finanzführungskräfte

Eine effektive ganzheitliche Planung beginnt mit gezielten, aktionsfähigen Schritten – und nicht mit der Beauftragung eines einzelnen, ganzheitlich arbeitenden Finanzplaners. Die folgenden fünf Schritte bilden die Basis für ein gemeinsames, zielstrebiges Handeln.

    1. Bewertung der Planungsreife

Führen Sie einen Audit der Planungsabläufe in Finanzfunktion, HR und Operations durch. Identifizieren Sie fragmentierte Prozesse, inkonsistente Kennzahlen und Entscheidungsbremsen. Ermitteln Sie, wo sich die Daten derzeit befinden, wie auf sie zugegriffen wird und wo bei der Übertragung Einblicke verloren gehen. Priorisieren Sie Bereiche, in denen eine Integration den größten Nutzen bringen würde.

    2. Regelmäßige Abstimmung zwischen Finanzfunktion und IT

Die Beziehung zwischen CFO und CIO ist grundlegend für die digitale Transformation des Finanzwesens. Eine Workday-Studie hat ergeben, dass Unternehmen mit einer starken Abstimmung zwischen Finanz- und IT-Team bei Initiativen, z. B. für ganzheitliche Planung und integrierte FP&A, in Sachen Transformation deutlich die Nase vorn haben.

Einigen Sie sich mit der IT-Leitung auf gemeinsame Ziele in Bereichen wie Agilität, Datenintegrität und operative Skalierbarkeit und entwickeln Sie einen Roadmap, um die Anforderungen der Finanzplanung mit den IT-Kapazitäten zu verknüpfen. Schaffen Sie eine Umgebung, in der CFO und CIO (und deren Teams) auf regelmäßiger Basis zusammenarbeiten, um einheitliche und effektive Systeme zu gewährleisten.

    3. Einführung einer Plattform für ganzheitliche Finanzplanung

Wählen Sie eine Planungsplattform, die Finanz-, Betriebs- und Personaldaten an einem Ort zusammenführt. Ziel ist es, Datensilos zu beseitigen, Konsistenz zu gewährleisten und eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit in Echtzeit zu ermöglichen. Lösungen wie Workday unterstützen dieses Ziel, indem sie Modellierung, Prognosen und Reporting mit einer Single Source of Truth ermöglichen. Damit können die Teams schnell reagieren und fundierte Entscheidungen treffen.

    4. Entwicklung von Kompetenzen für strategische Finanzführungskräfte

Bewerten Sie die aktuellen Teamkompetenzen. Identifizieren Sie Qualifikationslücken in Bereichen wie Datenanalyse, Modellierung, systemisches Denken und Business Partnering. Priorisieren Sie die gezielte Einstellung und Entwicklung von Talenten, die kompetent mit Planungslösungen arbeiten. Schaffen Sie so die Basis für funktionsübergreifende Zusammenarbeit und stärken Sie den Bereich Data Storytelling. Richten Sie diese Ansätze auf die interne Mobilität aus, damit Spitzenkräfte strategisch wichtige Rollen hineinwachsen und die Finanzfunktion dabei unterstützen können, ihren Einfluss als Partner im Unternehmen zu steigern.

    5. Operationalisierung der kontinuierlichen Planung

Wechseln Sie von statischen Jahreszyklen zu einem dynamischen Planungsmodell, das den Anforderungen Ihres Unternehmens entspricht. Ersetzen Sie zunächst ein oder zwei jährliche Prozesse – wie etwa Headcount-Planung oder Ausgabenprognosen – durch vierteljährliche oder monatliche Iterationen. Nutzen Sie die Szenariomodellierung, um Annahmen zu testen, bevor Sie Ressourcen entsprechend zuweisen, und bauen Sie Planungsprüfpunkte in Business-Reviews ein, damit Anpassungen im Rahmen des regulären Betriebs erfolgen (und nicht auf reaktive Weise).

Die Finanzfunktion bestimmt seit jeher die Zuweisung von Ressourcen im Unternehmen. Heute jedoch gestaltet sie entscheidend dessen zukünftigen Kurs.

Die Zukunft des Finanzwesens ist ganzheitlich

CFOs entscheiden mit darüber, wie Unternehmen sich anpassen, im Wettbewerb bestehen und wachsen. Eine ganzheitliche Finanzplanung bietet modernen Unternehmen das passende Modell, um finanzielle Disziplin mit strategischer Voraussicht und unternehmensweiter Agilität zu verbinden.

Durch die Zusammenführung von Finanz-, Betriebs- und Personaldaten in einer zentralen Planungsumgebung erhalten Finanzführungskräfte folgende Möglichkeiten:

  • Demonstration von Führungskompetenz durch Echtzeit-Einblicke statt rückwärtsgewandte Analysen
  • Schnellere, fundiertere Entscheidungen inmitten des Wandels
  • Ausrichtung von Investitionen und Talenten an umsatzrelevanten Wachstumsprioritäten
  • Modellierung von Risiken und Chancen, bevor sie sich auf das Ergebnis auswirken
  • Förderung von Verantwortlichkeit und unternehmensweiter Zusammenarbeit

Die Finanzfunktion bestimmt seit jeher die Zuweisung von Ressourcen im Unternehmen. Heute jedoch gestaltet sie entscheidend dessen zukünftigen Kurs. Finanzführungskräfte stehen zunehmend unter dem Druck, schneller zu handeln, umfassender zu koordinieren und in kürzerer Zeit für mehr Klarheit zu sorgen. Eine ganzheitliche Finanzplanung unterstützt diesen Wandel. Sie liefert den Teams eine verlässliche Grundlage für ihre Arbeit, mit der Prioritäten sichtbar sind, Pläne stets aufeinander abgestimmt sind und Entscheidungen den gesamten Geschäftskontext widerspiegeln.

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Veröffentlicht in:  Finanzwesen,
Finanzplanung und -analyse

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