Chancen ergreifen und gestärkt aus der Krise hervorgehen
Bei Plänen zur Rückkehr an den Arbeitsplatz stehen in der Regel die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter im Vordergrund. Doch eine Strategie zur Wiederaufnahme des Geschäfts sollte auch auf eine Stärkung und Weiterqualifizierung der Belegschaft abzielen.
„Arbeitnehmer aller Branchen müssen einen Weg finden, sich an ständig ändernde Rahmenbedingungen anzupassen, und Arbeitgeber müssen lernen, ihren Mitarbeitern neue Rollen und Aufgaben zuzuteilen“, so McKinsey.
Für mittelständische Unternehmen stellten Kompetenzlücken schon vor der Pandemie ein Problem dar. Angesichts des Coronavirus steigt die Dringlichkeit, eine Lösung zu finden. Und obgleich die Krise mittelständische Firmen vor akute Herausforderungen stellt, bietet ihnen das veränderte Geschäftsumfeld auch ungeahnte Vorteile.
Die breite Akzeptanz der Remote-Arbeit versetzt nicht nur die Mitarbeiter in die Lage, trotz Ausgangsbeschränkungen ihrer Arbeit nachzugehen, sondern räumt auch standortbedingte Hürden aus dem Weg, die Mittelständler bisher daran hinderten, die besten Talente zu rekrutieren und das Wachstum ihres Unternehmens voranzutreiben.
Da die Pandemie die Notwendigkeit einer schnellen Umstellung auf neue Arbeitsmethoden verschärft hat, stehen Umschulung und Weiterqualifizierung hoch im Kurs.
„Der Stellenwert von Kompetenzen rückt in den Vordergrund“, so Matthew Gregory, Associate Partner und Market Leader for Distribution and Industrial Sectors für Workday Practice von IBM. „Ich denke, dass die Erwartung an alle Unternehmen steigen wird, ihre Kompetenzen und Tätigkeitsfelder in einem umfassenden Prozess zu kategorisieren und Lücken aufzudecken.“
Der Weg zur Erholung: Investition in Daten
Die SMB-Studie „Navigating a Path Forward: How Will SMBs Get to the Next Normal?“ macht deutlich, dass sich viele mittelständische Unternehmen angesichts der Disruption darin bestätigt sahen, dass cloudbasierte Technologie ein wichtiges Tool zur Wahrung der Geschäftskontinuität ist.
Doch sie kann Betrieben nicht nur helfen, die globale Krise zu überstehen, sondern ebnet ihnen auch den Weg zum Erfolg. Schließlich zeigt sich in Zeiten der Ungewissheit, wie wichtig es ist, Einblicke im gesamten Unternehmen besser zugänglich zu machen. Auch eröffnet die Zusammenführung von Finanz-, Personal- und Betriebsdaten neue Möglichkeiten, mit der Pandemie umzugehen, und ermöglicht zugleich die Entwicklung eines zukunftsfähigen Geschäftsmodells.
In anderen Worten: Mittelständische Unternehmen, die die digitale Transformation mit den nötigen Investitionen vorantreiben, haben bessere Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein, wie auch immer der neue Normalzustand aussehen mag.
Investitionen zum jetzigen Zeitpunkt mögen Mittelständlern kontraintuitiv erscheinen – insbesondere da viele von ihnen infolge von krisenbedingten Geschäftsverlusten zu Ausgabenkürzungen gezwungen sind. Doch einigen bietet sich womöglich dennoch die Chance, anhand der Daten, die cloudbasierte Technologie verfügbar macht, zukunftsorientierte Personalpläne zu erarbeiten.
Ferguson beschreibt, wie das funktionieren könnte: „Wir beobachten unter anderem, dass Einblicke in die Belegschaft Mittelständlern nicht nur einen Informationsvorteil als kleineres Unternehmen bieten“, erklärt sie. „Diese Einblicke bedeuten auch, dass die nötigen Daten vorhanden sind, um die Frage zu beantworten: ‚Weiß ich, was die Tätigkeit meiner Mitarbeiter auszeichnet? Welche Skills und Kompetenzen sind für diese Tätigkeit von Bedeutung?‘“
Solche datengestützten Talentprofile können interne Kompetenzlücken sichtbar machen. Dies wiederum schafft die Grundlage für fundierte Entscheidungen, die auf die langfristigen Ziele des Unternehmens abgestimmt sind.
„Voraussetzung für all das ist die Verfügbarkeit der richtigen Daten, um bestens fundierte Entscheidungen zu treffen“, fährt Ferguson fort. „Nach der Krise profitieren Sie dann von einer zukunftsorientierten Personalplanung, die es Ihrem Unternehmen ermöglicht, weitaus schneller wieder auf die Beine zu kommen als Mitbewerber, die diese Technologie nicht haben.“
Wenn sich die Wirtschaft erst wieder erholt und Firmen im KMU-Bereich ihre Recruiting- und Bindungsprogramme wieder aufnehmen, können Daten Mittelständlern unbestreitbar dabei helfen, Chancen im Hinblick auf eine zukunftsfähige Personalentwicklung zu ergreifen.
Gregory von IBM sagt: „Nach der Krise wird es viele Talente auf dem Arbeitsmarkt geben. Die Fähigkeit, eine Bestandsaufnahme der eigenen Belegschaft zu machen, betriebswirtschaftliche Trends zu erkennen und interne Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen daran anzupassen, wird sich als echter Wettbewerbsvorteil für Unternehmen erweisen, denen es gelingt, die für diese Entscheidungen erforderlichen Daten auszuwerten. Diese Firmen werden sich gegen Mitbewerber durchsetzen.“