Doch nicht nur in technologischer Hinsicht ist Agilität geboten. Oft haben Finanzteams, die sich mit Veränderungen schwer tun, ihre Arbeitsmethoden über Jahre hinweg nicht geändert; sie stellen den Status quo nur ungern in Frage. Moderne Finanzfachkräfte müssen ein „Change Mindset“ mitbringen, um anpassungsfähig und erfolgreich zu sein. Wird die Bereitschaft Dinge zu verändern in Ihrem Team gefördert? Erhalten die Teammitglieder die nötige Unterstützung, um neue Arbeitskonzepte einzubringen und Verbesserungsvorschläge zu machen?
Unsere eigene Finanzabteilung stellte schon lange vor 2020 bevorzugt Mitarbeiter ein, die das passende Mindset mitbringen und Veränderungen aktiv anstoßen. Das kam uns in den letzten Monaten zugute. Außerdem können wir unsere eigenen Lösungen nutzen und kontinuierlich neue Workday-Funktionen und -Prozesse ausprobieren. So werden kreative Denkansätze und Arbeitsmethoden innerhalb des Teams gefördert und befeuert. Mit einem „Change Mindset“ können sich Finanzteams jetzt und auch in Zukunft auf neue Geschäftsbedingungen und -anforderungen einlassen und sich so einen Vorteil verschaffen.
Implementierung eines kontinuierlichen und dynamischen Planungsmodells: Die Zukunft ist schwer vorhersehbar. Im Hinblick auf die Planung bedeutet dies, dass wir uns in den meisten Fällen nicht auf präzise Prognosen verlassen können. Wichtig ist, dass wir unsere Abweichungsquote reduzieren und Fehler schnell korrigieren – insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Wirtschaftswelt noch eine ganze Weile von Unsicherheiten geprägt sein wird.
Traditionelle, statische Planungsprozesse bieten nicht die Agilität und Geschwindigkeit, die Unternehmen brauchen, um mit dem aktuellen Wandel umzugehen. Schon vor der Pandemie gaben 75 Prozent der CFOs an, dass ihre Planungsprozesse ungeeignet sind, um adäquat auf wirtschaftliche und weltpolitische Verschiebungen zu reagieren.
Ein Modell für kontinuierliche und dynamische Planung versetzt die Finanzabteilung in die Lage, schnell und effektiv auf Änderungen zu reagieren, sei es durch monatliche, wöchentliche oder gar tägliche Prognosen oder flexiblere Budgetierungszyklen. Die Möglichkeit, Echtzeit-Daten abzurufen und mehrere Szenarien zu modellieren, hat unserem Finanzteam die nötigen Erkenntnisse geliefert, um fundiertere, zeitnahe Entscheidungen zu treffen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem achten wir darauf, bei der Budgetzuteilung Raum zu lassen für den Fall, dass wir schnell reagieren und zusätzliche oder neue Prioritäten finanziell unterstützen müssen.
Engere Zusammenarbeit mit dem CIO: Im letzten Jahr haben CFOs und CIOs enger zusammengearbeitet, da Unternehmen stärker auf funktionierende IT-Systeme angewiesen waren. Diese Beziehung wird auch im Hinblick auf den neuen Status quo und die Frage, welche Technologieinvestitionen künftig die höchste Rendite abwerfen werden, von entscheidender Bedeutung sein.
Ich kann Finanzführungskräften nur raten, starke Beziehungen zum CIO ihres Unternehmens zu knüpfen. Diese Partnerschaft hat sich für meine Organisation als unschätzbar wertvoll erwiesen und uns während des letzten Jahres dabei geholfen, agiler und flexibler auf die geschäftlichen Anforderungen zu reagieren. Schon zu Beginn der Pandemie konnten wir mit der Unterstützung unserer CIO neue Berichte zu unserem Debitorenbestand nach Kundenbranche generieren, die uns Einblicke in unser pandemiebedingtes Inkassorisiko boten und mit denen wir dieses Risiko proaktiv managen konnten.
Wir mögen in schwierigen Zeiten leben, doch Finanzteams bietet sich gerade jetzt eine Chance, ihren Nutzen für den Rest des Unternehmens unter Beweis zu stellen. Wenn die Finanzabteilung heute die richtigen Weichen stellt – wenn sie in die richtigen Technologien investiert und Änderungsbereitschaft, kontinuierliche Planung und die Zusammenarbeit mit dem CIO fördert –, ist das gesamte Unternehmen besser gerüstet, um seinen Erfolg in den kommenden Jahren zu sichern.