In den dunklen Kellerräumen deutscher Unternehmen rattern angestaubte, jahrzehntealte IT-Monolithen vor sich hin. Ihre Software ist taub und resistent gegenüber den neuen Anforderungen unserer Zeit: die wirtschaftlichen und geopolitischen Instabilitäten, Inflation und drohende Energiedefizite. Zugegeben, dieses Bild ist übertrieben und wird der enormen Leistung der alten Systeme nicht gerecht. Weisheit wächst durch Erfahrung und wird mit jedem Jahr größer. Sie verdient Respekt. Und hat ihre Berechtigung.
Doch die Welt stellt Unternehmen vor immer neue Herausforderungen – und in ihrer Summe verlangen sie nach einem Grundprinzip: Anpassungsfähigkeit. Monolithische Altsysteme werden spätestens dann problematisch, wenn sie nicht mehr adäquat auf Marktanforderungen reagieren können. Und die haben sich in den letzten Jahren rasant verändert. Dazu kommen die unvorhersehbaren, oftmals mit viel Risikopotenzial behafteten Ereignisse, die unsere Nachrichten füllen. Starre, über Jahrzehnte gewachsene Mainframe-Anwendungen sind oft nicht flexibel genug, um strategische Planungen zur Unternehmensführung oder im Finanzbereich abzubilden.
Gleichzeitig verändert sich die Art und Weise, wie, wann und wo Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Aufgaben nachgehen, massiv. Auch das sich wandelnde Konsumverhalten zeigt, warum Unternehmen innovativ sein müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren: Kunden haben hohe Ansprüche. Zudem wächst der politische und gesellschaftliche Druck. Das zeigt sich vorwiegend in neuen Vorgaben und Gesetzgebungen. ESG und die EU beispielsweise verlangen viel von Unternehmen. Große Datenmengen müssen so aufbereitet werden, dass an ihnen ablesbar ist, ob Richtlinien und Ziele eingehalten werden. Legacy IT kann das nicht oder nur sehr schwer gewährleisten. Der CIO-Studie „Legacy-Modernisierung 2022“ zufolge plant deshalb knapp ein Viertel der Unternehmen, Bestandssysteme nächstes Jahr zu modernisieren. 38 Prozent beabsichtigen das für die nahe Zukunft (innerhalb von 1 bis 3 Jahren).
Die Lücke zwischen den steigenden Anforderungen an Unternehmen und deren Fähigkeit, damit Schritt zu halten, wächst. Der Wettlauf um die digitale Transformation von Legacy IT hat begonnen – und es sind die CIOs, die das Rennen anführen können. In 51 Prozent der Firmen ist die IT-Leitung für die Modernisierung zuständig. Dabei geht es darum, über Altsysteme, zu denen in vielen Unternehmen auch ein Legacy ERP-System gehört, hinauszugehen und einen flexiblen Ansatz zu wählen. Wem das gelingt, der wird innovativer sein, schneller wachsen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser einbinden.
Dr. Jens Krüger, Chief Product Architect, Workday, macht deutlich, wie Unternehmen diese große Aufgabe bewältigen können: „Mit einem digitalen Mindset fällt es leichter, veraltete Systeme, Prozesse und Arbeitsweisen loszulassen. Starten Sie Ihre digitale Transformation mit domänenspezifischen SaaS-Lösungen, zerlegen Sie Ihre bestehende IT-Landschaft Domäne für Domäne. Lösen Sie diese aus den klassischen Business-Anwendungen wie dem ERP heraus, um die Transformation zu beginnen und die Legacy-Abhängigkeiten Stück für Stück zu reduzieren.“