Aurelie L‘Hostis, Senior Analyst bei Forrester, äußerte sich in einem Forbes-Beitrag wie folgt: „Der intensive Wettbewerb um Spitzenkräfte mit technischen Kompetenzen hat sich durch die Pandemie noch verschärft.“
Wenn es den Banken nicht gelingt, neue Talente anzuwerben, müssen sie dazu übergehen, ihre aktuelle Belegschaft umzuschulen. Viele Finanzinstitute haben dazu ambitionierte Programme gestartet, mit dem vorrangigen Ziel, Kompetenzlücken intern zu schließen.
„Anpassungsfähigkeit und adaptives Talentmanagement sind gegenwärtig von entscheidender Bedeutung: Als Reaktion auf den konstanten Wandel müssen Banken ihren Talentpool vergrößern, indem sie interne Talente fördern und aktiv auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugehen, um schnell neue Kompetenzen zu entwickeln. Künftig jedoch wird es bei der dynamischen Anpassung von Kompetenzprofile und der Weiterqualifizierung der Belegschaft zunehmend zu Problemen kommen“, so L‘Hostis weiter.
Erschwerend kommt hinzu, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrem Unternehmen in Scharen den Rücken kehren: Das Phänomen der „Great Resignation“ ist derzeit in aller Munde. Deloitte spricht sogar vor einem regelrechten Abwanderungssturm. Realistisch betrachtet lässt sich der aktuelle Trend als fundamentale Neuausrichtung eines hochgradig wettbewerbsintensiven Markts deuten. Immer mehr Beschäftigte hinterfragen ihre Tätigkeit, ihre Arbeitsweisen und die Wertvorstellungen ihres Arbeitgebers.
Banken müssen lernen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser zu verstehen und in ihr Wohlergehen und in ihre Karriereentwicklung zu investieren. Dazu zählt auch die Weiterbildung. All das fällt in eine Zeit, in der viele Arbeitgeber dabei sind, den Balanceakt zwischen der Rückkehr an den Arbeitsplatz und hybriden Arbeitsmodellen zu meistern.
Banken müssen geschäftsorientierte digitale Transformation vorantreiben
Banken und deren Führungskräfte sind sich darüber im Klaren, dass an Transformation und aktiver Digitalisierung kein Weg vorbei führt. Branchenweit fließen jährlich Milliardensummen in dieses Vorhaben, doch bei der Ausrichtung der digitalen Transformation auf die Unternehmensziele stößt man immer wieder an ihre Grenzen.