Große potenzielle Kunden möchten oft über die Mitarbeiteranzahl, die Transaktionen pro Sekunde und andere Skalierungskennzahlen sprechen. Fast immer können wir auf Kunden mit ähnlichen oder größeren Workloads verweisen, doch um jedem Kunden möglichst umfassend zu unterstützen, müssen wir über die Zahlen hinausgehen und das Geschäft und alle damit verbundenen Anwendungsfälle genauer unter die Lupe nehmen. Die Rohdaten können zwar ein guter Indikator sein, doch kein Unternehmen lässt sich allein anhand der Zahlen beschreiben.
Zwei Beispiele aus der Praxis
Betrachten wir zwei aktuelle Workday-Kunden, die einander, oberflächlich betrachtet, sehr ähnlich sind. Folgende Eigenschaften treffen auf beide Unternehmen zu:
- Großkunden von Workday Human Capital Management (HCM)
- Vorreiter im Bereich digitale Transformation
- Über 300.000 Vollzeitbeschäftigte
- Jährlich über 50.000 Neueinstellungen
- Tauende externe Mitarbeiter
Oberflächlich betrachtet könnte man davon ausgehen, dass sich die Anforderungen beider Kunden nur unwesentlich unterscheiden: Beide beschäftigen eine ähnliche Anzahl an Mitarbeitern, wachsen in vergleichbarem Tempo und auch die Einstellungsrate stimmt überein. Doch bei genauerer Betrachtung der tatsächlichen Betriebsabläufe und Geschäftsgrundlagen fällt auf, dass es, im Gegenteil, sogar signifikante Unterschiede bei den Anforderungen gibt.
Die beiden Kunden sind in verschiedenen Branchen tätig, einer im Handel und der andere im Dienstleistungssektor. Doch auch innerhalb ihrer jeweiligen Branche sind sie einzigartig und stützen ihren Erfolg auf unterschiedliche Kriterien. Im Laufe unserer erfolgreichen Zusammenarbeit mit mehreren Großunternehmen haben wir uns einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz angeeignet, der zu vielen gelungenen Deployments geführt hat.
Unabhängig davon, ob Workday für 5.000 oder 500.000 Beschäftigte zum Einsatz kommen soll, beginnt das Deployment immer mit einer sorgfältigen Prüfung und Charakterisierung des Geschäfts und der Anwendungsfälle des jeweiligen Kunden. Bei dieser Untersuchung geht es darum, die Betriebsabläufe im Detail zu beleuchten, um wirklich alle geschäftlichen Aspekte zu verstehen – nicht nur die obligatorischen Kennzahlen wie Headcount und Transaktionsrate pro Sekunde (TPS), sondern auch eine Vielzahl anderer Details, die möglicherweise einen wesentlichen Einfluss auf das Geschäft haben.
Dazu sehen wir uns folgende Aspekte an:
- Wie die Anwender mit der Lösung interagieren werden
- Reporting-Anforderungen
- Wie aktuelle und künftige Geschäftsprozesse optimiert werden können
- Welche Systemschnittstellen und Drittlösungen implementiert werden müssen
- Wie sich saisonale Faktoren auf das Geschäft auswirken
- Wie die Lösung die Transformation des Unternehmens langfristig unterstützen wird
Kehren wir nun zu unserem Beispiel zurück, um zu zeigen, wie scheinbar ähnliche Geschäftsanforderungen zu sehr unterschiedlichen Herausforderungen führen können.
Das saisonale Einstellungsproblem
In beiden Unternehmen wächst die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ähnlichem Tempo. Doch während unser Kunde aus dem Dienstleistungssektor das ganze Jahr über ein stetiges Wachstum verzeichnet, was zu recht typischen Anforderungen an die Skalierbarkeit führt, konzentriert sich die Einstellungsaktivität bei unserem Kunden aus dem Handelsgewerbe auf ein sehr kurzes Zeitfenster.
Die Schwierigkeiten fangen schon damit an, dass das Handelsunternehmen in intensiven Einstellungskampagnen um Kandidaten werben muss, um alle offenen Stellen zu besetzen. Wie das Diagramm unten zeigt, konzentrieren sich die Einstellungsaktivitäten auf Monate vor den Feiertagen: September, Oktober und November. In dieser Zeit kommt es zu einem Sturm von Online-Bewerbungen, dem die Infrastruktur, die unserer Benutzeroberfläche zugrunde liegt, standhalten muss – ein erster Test für unsere Skalierbarkeit.
Sobald die Bewerbungen – teilweise mehr als 35.000 pro Tag – über das System eingereicht werden, beginnen Hunderte von Recruitern mit der Sichtung: Täglich werden mehr als 100.000 Berichte erstellt; es werden Hintergrundprüfungen durchgeführt und Stellengesuche eingereicht, sodass der Workload für die Reporting-, Integrations- und Machine-Learning-Ressourcen innerhalb von Workday HCM massiv steigt.
Durch unsere skalierbare Workday-Architektur ist gewährleistet, dass die benötigte Kapazität den entsprechenden Ressourcen je nach Bedarf zugewiesen wird, wobei sich spezialisierte Ressourcen und solche mit mehreren Rollen je nach Phase des Einstellungszyklus an die verschiedenen Transaktionsarten anpassen und flexibel einsetzen lassen. Mit anderen Worten: Was mit ERP-Altsystemen zur Herausforderung werden kann, gehört bei Workday zum Tagesgeschäft.