Finanz- und Personalwesen: gemeinsame unternehmensweite Planung
Um eine Brücke zu schlagen, muss die Finanzabteilung ihre Methoden und Analysen auf den HR-Bereich ausdehnen, damit die Führungskräfte beider Funktionen zusammen auf eine erfolgreiche unternehmensweite Planung hinarbeiten können. Konventionelle Personalplanungssysteme machen ihnen diese Aufgabe nicht gerade leichter. Wenn eine Abteilung sich auf Exceldateien verlässt, kann sie sich kaum einen umfassenden Überblick über den Personalmix verschaffen, die im Unternehmen vorhandenen Fachkenntnisse hinsichtlich künftiger Initiativen bewerten oder die Belegschaft auf die Unternehmensziele abstimmen. Doch gerade diese Kompetenzen sind heute wichtiger denn je.
Eine wirklich erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen beiden Abteilungen erfordert einen kooperativen Ansatz, bei dem moderne, cloudbasierte Lösungen und Technologien für die unternehmensweite Planung zum Einsatz kommen. Bei einem aktiven Planungsmodell werden Finanz-, Personal-, Vertriebs- und Marketingdaten kombiniert. So entsteht ein einheitlicher Datensatz, der allen Beteiligten hilft, die nuancierten Beziehungen und Muster zwischen den einzelnen Funktionen besser zu verstehen. Wenn jede Person im Unternehmen diese Single Source of Truth als Arbeitsgrundlage nutzt, lässt sich eine, wie Talentmanagement-Experte Josh Bersin es nennt, „resiliente HR“ viel leichter aufbauen: eine Gruppe von Fachkräften, die über die Personal-, Finanz-, IT-, Facility- und Rechtsabteilung hinweg zusammenarbeiten, um ihre Fachkenntnisse auszutauschen und dabei unbeirrbar ihre Ziele zu verfolgen.
Die gute Nachricht ist, dass viele Unternehmen infolge der Pandemie erkannt haben, dass sie sich dieses neue Paradigma zu eigen machen müssen, um sich in einem Geschäftsumfeld, das von ständigen Umbrüchen geprägt ist, zu behaupten und erfolgreich zu sein. Die meisten Finanz- und HR-Führungskräfte planen eigenen Angaben zufolge, Prognosen, Planungsmodelle und prädiktive Analysetechnologien zu implementieren, um ihr Unternehmen bei der Ermittlung künftiger Umsatztrends zu unterstützen.
Als Nächstes wollen wir uns zwei grundlegende Veränderungen anschauen, die sich daraus ergeben, dass Finanz- und Personalplanung zusammenwirken, weil sie mit einer gemeinsamen intelligenten Datenquelle arbeiten.
1. Veränderung: Ein Anstieg der Agilität
Schon längst sind Führungskräfte in der Geschäftswelt gezwungen, Veränderungen zu antizipieren und darauf zu reagieren. Doch angesichts der massiven Umbrüche im Jahr 2020 verblassen ältere disruptive Ereignisse. Die plötzlichen, beispiellosen Implikationen der Pandemie zwangen Unternehmen aller Branchen, innerhalb weniger Tage ganze Geschäftsmodelle umzukrempeln.
In Zeiten der Instabilität fungiert eine moderne Personalplanung als Rettungsanker, der Finanz- und HR-Führungskräften die Möglichkeit gibt, gemeinsam detaillierte Prognosen über kurze Zeiträume hinweg zu erstellen. Dieses Maß an Zusammenarbeit und Detailreichtum hilft den Entscheidungsträgern, die genauen Auswirkungen eines Großereignisses auf das Geschäft zu verstehen, sodass sie effektiver damit umgehen können. Unter ungewissen Bedingungen weisen aktuelle Daten den Verantwortlichen den Weg, sodass sie zuversichtlich einen Schritt nach dem anderen wagen können und dabei zunehmend agiler werden.
Nun, da Unternehmen auf das Ziel hinarbeiten, die Umsätze aus der Zeit vor der Pandemie wiederherzustellen, wenn nicht zu übertreffen, wird sich dieses Maß an Planung weiterhin als unerlässlich erweisen, wenn es darum geht, Führungskräften einen transparenten Überblick über die Geschäftslage zu vermitteln.
2. Veränderung: Die Prioritäten der Finanz- und HR-Abteilung richten sich nach den Unternehmensstrategien
Schon vor der Pandemie waren die Aussichten auf Umschulungsmaßnahmen in den kommenden Jahren in agilen Unternehmen mit einer ganzheitlichen Personalplanung um das Vierfache höher.
Die Finanz- und HR-Abteilung können gemeinsam planen. Ihre Zusammenarbeit erstreckt sich nicht nur auf die Ermittlung der Skills und Kompetenzen, die benötigt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sondern auch auf die Durchführung gezielter Prognosen zu den geschäftlichen Implikationen im Bereich Weiterbildung und Einstellung zur Deckung dieses Kompetenzbedarfs.
Durch die strategische Verzahnung von Finanz- und Personalplanung ist es möglich, das Personal an den Unternehmenszielen auszurichten, Weiterbildungsprogramme anzubieten und flexible, transparente Organisationsstrukturen zu schaffen, mit denen Unternehmen das Wachstum voranbringen können – ganz gleich, was die Zukunft bereithalten mag.