Die 10 nützlichsten Excel-Funktionen für die Datenanalyse
Diese 10 erweiterten Funktionen für die Excel-Datenanalyse ermöglichen es FP&A-Teams, Rohdaten systematisch in aussagekräftige Erkenntnisse zu verwandeln. Sie machen Umsatztrends sichtbar, zeigen relevante Kostenfaktoren auf und ermöglichen eine genauere Modellierung des Cashflows – so werden Spreadsheets zur verlässlichen Grundlage für intelligentere Finanzentscheidungen.
1. SUMMEWENN / SUMMEWENNS
Mit den Funktionen SUMMEWENN und SUMMEWENNS können Sie Werte addieren, die eine oder mehrere Bedingungen erfüllen. In der Finanzplanung erweisen sie sich als besonders wertvoll, da Analysten damit Daten nach Abteilung, Zeitraum oder Kostenart trennen können, ohne mehrere separate Berichte anfertigen zu müssen.
Für eine einzelne Bedingung verwenden Sie die Formel =SUMMEWENN(Bereich; Kriterium; [Summe_Bereich]). Wenn Sie mit mehreren Bedingungen arbeiten möchten, verwenden Sie =SUMMEWENNS(Summe_Bereich; Kriterienbereich1; Kriterium1; [Kriterienbereich2; Kriterium2] …).
Zum Beispiel: =SUMMEWENNS(C2:C100; A2:A100; "Marketing"; B2:B100; "Q2") ermittelt sämtliche Marketing-Ausgaben des zweiten Quartals. FP&A-Analysten nutzen diese Funktion, um Kampagnenkosten mit dem Budgets zu vergleichen, Mehrausgaben rechtzeitig zu erkennen und die Resultate direkt in die monatliche Varianzanalyse zu integrieren.
2. XVERWEIS
XVERWEIS löst als zeitgemäße Alternative die Funktionen SVERWEIS und WVERWEIS ab. Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, einen bestimmten Wert in einem Bereich zu suchen und den zugehörigen Wert aus einem anderen Bereich auszugeben. Im Gegensatz zu SVERWEIS kann diese Funktion in beliebiger Richtung suchen und erfordert keine Sortierung der Daten.
Die Syntax für diese Funktion ist =XVERWEIS(Suchwert; Suchbereich; Rückgabebereich).
Beispiel: Mit =XVERWEIS("MitarbeiterID123"; A2:A500; D2:D500) können Sie eine Mitarbeiter-ID im HR-System finden und direkt die zugehörigen Entgeltabrechnungskosten anzeigen lassen. Durch die Abstimmung von Finanz- und Personaldaten entstehen präzisere Personalprognosen – Analysten sparen damit wertvolle Zeit beim Abgleich von Mitarbeiterzahlen mit der Entgeltabrechnung.
3. INDEX + VERGLEICH
Mit INDEX rufen Sie den Wert einer Zelle in einem bestimmten Bereich ab, wohingegen VERGLEICH die relative Stelle eines Werts in einem Bereich bestimmt. In Kombination ermöglichen sie flexible Suchvorgänge. Diese Funktion ist anpassungsfähiger als SVERWEIS, weil sie nicht auf feste Spaltenpositionen angewiesen ist.
Die Standardformel lautet =INDEX(Rückgabebereich; VERGLEICH(Suchwert; Suchbereich; 0)).
Beispiel: =INDEX(Umsätze; VERGLEICH("West"; Regionen; 0)) zeigt Ihnen die Vertriebszahlen aus der Region West an. FP&A-Teams können mit diesem Ansatz Szenarien für verschiedene Regionen oder Produkte modellieren und dabei Annahmen flexibel anpassen – ganz ohne Formeln umschreiben zu müssen.
4. ZÄHLENWENNS
ZÄHLENWENNS ermittelt die Anzahl der Zellen, die mehreren Kriterien entsprechen. Damit können Finanzteams im Handumdrehen Daten validieren und Ausreißer erkennen.
Die Syntax der Funktion ist: =ZÄHLENWENNS(Bereich1; Kriterium1; [Bereich2; Kriterium2] …).
Beispiel: =ZÄHLENWENNS(Abteilung;"IT";Betrag;">10000") zeigt, wie häufig IT-Anschaffungen den Betrag von 10.000 USD übersteigen. FP&A-Teams gewinnen dadurch Einblick in Ausnahmen, was die Compliance-Kontrolle vereinfacht und ihnen hilft, Trends in großen Datasets schneller zu identifizieren.
5. TEXT- und DATUMSFUNKTIONEN (beispielsweise NETTOARBEITSTAGE)
TEXT-Funktionen dienen der Formatierung von Zahlen und Daten, wohingegen DATUMSFUNKTIONEN Berechnungen mit Zeitwerten durchführen. Die Funktion =NETTOARBEITSTAGE ist ein echter Helfer: Sie gibt mit =NETTOARBEITSTAGE(Startdatum; Enddatum; [Feiertage]) die Anzahl der Arbeitstage zwischen zwei Terminen aus.
Beispiel: =NETTOARBEITSTAGE("01.04.2025";"30.06.2025") ermittelt die Geschäftstage für das zweite Quartal 2025. FP&A-Teams greifen darauf zurück, wenn sie Entgeltabrechnungen oder Projektkosten abgrenzen – damit Wochenenden und Feiertage automatisch erfasst werden.
6. PivotTables
Mit PivotTables lassen sich umfangreiche Datasets schnell neu ordnen und übersichtlich zusammenfassen. Analysten können durch das Ziehen von Feldern in Zeilen, Spalten und Werte auf unkomplizierte Weise interaktive Übersichten generieren – ohne sich mit komplizierten Formeln auseinandersetzen zu müssen. Excel bietet hier eine seiner leistungsstärksten Lösungen, um Finanzdaten anschaulich zu vermitteln.
Beispiel: Ein FP&A-Analyst kann mit einer PivotTable die tatsächlichen Kosten den prognostizierten Ausgaben gegenüberstellen – aufgeschlüsselt nach Abteilung und Monat sowie gruppiert nach Geschäftsbereich und Zeitraum, um Trends sofort sichtbar zu machen.
Mit einem Blick sehen Führungskräfte, in welchen Bereichen das Budget über- oder unterschritten wird. Anschließend lassen sich die zugrunde liegenden Transaktionen im Detail analysieren – von Zahlungen an Lieferanten bis zu Ausgaben einzelner Projekte. Durch diesen Kontext wird das Finanzreporting zu einem interaktiven Prozess, der es Führungskräften ermöglicht, auf Performance-Trends zu reagieren.
7. XKAPITALWERT und XZINSFUSS
Mit XKAPITALWERT lässt sich der Kapitalwert bei Cashflows mit unterschiedlichen Zeitabständen ermitteln, XZINSFUSS hingegen berechnet die interne Rendite. Diese Funktionen verarbeiten unregelmäßige Cashflows wesentlich effizienter als die Standard-Berechnungen für Kapitalwert und Zinsfuß.
Die Formeln lauten =XKAPITALWERT(Abzinsungssatz; Werte; Termine) und =XZINSFUSS(Werte; Termine).
Ein Beispiel: Mit =XKAPITALWERT(0,1; CashFlows; Termine) lässt sich prüfen, ob die Einführung eines neuen Produkts die gewünschte Rendite bringt. Diese Funktionen helfen FP&A-Fachkräften dabei, in der Kapitalplanung verschiedene Szenarien durchzurechnen – etwa bei Expansionen, Übernahmen oder Investitionen mit schwer kalkulierbarem Cashflow.
8. WENNFEHLER
WENNFEHLER ist eine praktische Funktion, mit der Sie festlegen können, wie das System auf Fehler in Formeln reagiert. Statt mit Fehlermeldungen das Modell zu überladen, lassen sich auch saubere Alternativen wie eine 0 oder eine leere Zelle ausgeben.
Die Syntax dieser Funktion ist einfach strukturiert: =WENNFEHLER(Wert; Wert_falls_Fehler).
Beispiel: Die Formel =WENNFEHLER(A2/B2;0) ersetzt einen Division-durch-Null-Fehler automatisch durch den Wert 0. Dadurch laufen Roll-up-Berechnungen problemlos, und konsolidierte Finanzaufstellungen bleiben übersichtlich und genau – auch wenn die Basisdaten lückenhaft oder widersprüchlich sind.
9. Datentabellen
Mit Datentabellen führen Analysten problemlos Sensitivitätsanalysen durch – indem sie einen oder zwei Eingabewerte anpassen und die Ergebnisse sofort in strukturierter Form einsehen. Diese Funktion spielt eine Schlüsselrolle im FP&A-Bereich, um zu prüfen, wie sich veränderte Basisannahmen – etwa beim Umsatzwachstum oder beim Abzinsungssatz – auf Gewinn, Cashflow oder weitere Kennzahlen auswirken.
Beispiel: Ein FP&A-Team erstellt eine Datentabelle mit einer einzigen Eingabevariable, um zu veranschaulichen, wie sich verschiedene Umsatzwachstumsraten auf das Betriebsergebnis auswirken. Schon durch die Änderung einer einzigen Annahme kann das Management verschiedene Szenarien direkt nebeneinander vergleichen – und so Risiken und Chancen deutlich besser einschätzen.
10. Scenario Manager
Mit dem Scenario Manager können Teams unterschiedliche Eingabewerte in einem Modell definieren und miteinander vergleichen. Analysten müssen Annahmen nicht mehr manuell umstellen, sondern können benannte Szenarien erstellen – etwa Best Case, Base Case und Worst Case – und die Ergebnisse in einer konsolidierten Ansicht überprüfen.
Beispiel: Ein Analyst könnte mit dem Scenario Manager verschiedene Szenarien vergleichen – vom Best-Case über den Base Case bis zum Worst-Case. Dazu passt er einfach die Annahmen zu Mitarbeiterzahl, Kapitalausgaben und Verkaufsvolumen an. Die Gegenüberstellung dieser Optionen verschafft Entscheidungsträgern einen klaren Überblick über mögliche Ergebnisse und erleichtert so die Abwägung von Kompromissen sowie die Entwicklung von Notfallplänen.