Kommunikation
Das Gefühl der Entfremdung vom restlichen Unternehmen ist unter Mitarbeitenden mit Kundenkontakt weit verbreitet – und mangelnde Kommunikation ist einer der Hauptgründe dafür. Viele erhalten keine regelmäßigen Informationen über aktuelle Entwicklungen oder haben kaum Gelegenheit, selbst Feedback zu geben. Entsprechend überrascht es kaum, dass laut aktuellen Befragungen 42 Prozent der Frontline-Mitarbeitenden finden, die Unternehmensleitung kommuniziere nicht gut mit ihnen. Fast die Hälfte (48 Prozent) empfindet die Mitteilungen, die sie erhalten, als wenig relevant für ihren Arbeitsalltag.
Hinzu kommt, dass ihre Schichtpläne oft unregelmäßig und deutlich weniger flexibel sind als jene der Büroangestellten. Ohne einfache Wege, während der Arbeit Informationen zu erhalten oder Rückmeldungen zu geben, verstärkt sich das Gefühl, vom Unternehmen abgekoppelt zu sein.
Drei Lösungen für eine stärkere Frontlinie
Das Erkennen dieser Bruchstellen in der Arbeitserfahrung von Mitarbeitenden mit Kundenkontakt ist der erste Schritt, um sie zu schließen. Die Daten zeigen: Hier liegen nicht nur Probleme, sondern auch Chancen – für eine bessere Employee Experience, höhere Motivation und eine engere Verbindung zwischen Frontline, HR und Unternehmensführung. Wer bestehende Programme gezielt verbessert und einige neue, einfach umsetzbare Initiativen ergänzt, kann die Basis für eine wirklich verbundene und engagierte Frontline-Belegschaft schaffen.
1. Kulturelle Barrieren abbauen
Unternehmenskultur ist mehr als ein Leitbild – sie ist das Fundament, auf dem Menschen Sinn in ihrer Arbeit finden. Neue Technologien und Tools können helfen, Trennlinien zu überwinden und die Kultur über Standorte und Hierarchieebenen hinweg lebendig zu halten. HR-Teams können über Plattformen zur Mitarbeiterbindung – etwa regelmäßige Befragungen oder interne Kommunikationskanäle wie Slack – sicherstellen, dass sich alle Mitarbeitenden eingebunden fühlen, egal wo sie arbeiten.
2. Anerkennung erweitern
Wertschätzung ist einer der stärksten Treiber für Engagement – und ein entscheidender Faktor für die Bindung der Frontline-Mitarbeitenden. Laut aktuellen Erhebungen fühlen sich 39 Prozent der Befragten stärker anerkannt, wenn sie öffentlich gelobt werden, als wenn sie einen Bonus erhalten. Umgekehrt ist fehlende Anerkennung der häufigste Grund, warum sich Mitarbeitende an der Frontlinie nicht zugehörig fühlen.
Diese Herausforderung lässt sich vergleichsweise einfach angehen. Digitale Anerkennungsplattformen ermöglichen es, Kolleginnen und Kollegen unkompliziert Lob auszusprechen, teamübergreifende Erfolge sichtbar zu machen und auch kleine Leistungen zu würdigen. Werden Führungskräfte zudem gezielt darin geschult, Wertschätzung aktiv zu zeigen – und wird ihre eigene Leistung daran gemessen, wie gut sie das tun –, entsteht eine Kultur, in der niemand allein steht.
3. Kommunikation stärken
Auch wenn die Kommunikation derzeit als Schwachstelle gilt, birgt sie enormes Potenzial. 69 Prozent der Mitarbeitenden mit Kundenkontakt wünschen sich ein besseres Verständnis dafür, wie Entscheidungen im Unternehmen getroffen werden – eine deutliche Einladung an interne Kommunikationsteams, Brücken zu bauen.
Nur weil Mitarbeitende an der Frontlinie nicht im Büro arbeiten, heißt das nicht, dass sie sich nicht für das Geschehen dort interessieren. Wer Informationsflüsse transparenter macht und echte Rückkanäle schafft, fördert Vertrauen, stärkt Beziehungen und sorgt für fundiertere Entscheidungen – im Interesse des gesamten Unternehmens.