Warum FP&A-Teams auf Excel setzen (und wo Excel an Grenzen stößt)
Trotz zunehmender Einschränkungen bleibt Excel aus gutem Grund tief im Finanzwesen verankert. Excel ist schnell, weithin zugänglich und ermöglicht den Anwendern nahezu vollständige Kontrolle über ihre Modelle. In den Händen erfahrener Analysten kann Excel ein leistungsstarkes Werkzeug sein, um Prognosen zu erstellen, Szenarien durchzuspielen und Studien zu liefern. Dieses Vermächtnis – und das damit verbundene Vertrauen – machen es schwierig, Excel ganz aufzugeben.
Finanzteams setzen aus einigen wichtigen Gründen weiterhin auf Excel:
Vertrautheit und Zugänglichkeit: Fast jeder Finanzprofi weiß, wie man Excel verwendet. Dies reduziert den Weiterbildungsaufwand und erleichtert es, Modelle zwischen Teams zu teilen.
Flexible, leistungsstarke Modellierung: Excel lässt sich in nahezu jede Planungslösung integrieren, von Umsatzmodellen bis hin zu Personalprognosen. Seine offene Struktur unterstützt Kreativität und kundenspezifische Anpassungen.
Geschwindigkeit und Kontrolle: Für schnelle Analysen oder sehr kurzfristige Anfragen gibt Excel den Analysten die Freiheit, schnell zu handeln, ohne auf Systemaktualisierungen oder IT-Support warten zu müssen.
Diese Stärken sind real, bringen jedoch auch Nachteile mit sich. Die steigenden Anforderungen an die Finanzteams – etwa unternehmensweite Zusammenarbeit, Echtzeit-Prognosen oder eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen – machen die Grenzen der Leistungsfähigkeit von Excel deutlich.
Die Grenzen von Excel für eine moderne FP&A
In einer zunehmend dynamischen und kollaborativen Planungsumgebung werden die Einschränkungen von Spreadsheet-basierten Prozessen immer deutlicher. Für CFOs und Teams, die versuchen, das Unternehmen mit Klarheit und Tempo zu lenken, sind diese Grenzen mehr als nur frustrierend – sie bremsen den Unternehmenserfolg.
Fehlende Datenintegration in Echtzeit
Excel ist nicht mit den Kernlösungen des Unternehmens verbunden. Excel-Dateien müssen exportiert, umformatiert und manuell in Planungsmodelle eingepflegt werden. Das Ergebnis: veraltete Eingaben, verzögerte Aktualisierungen und ständige Abstimmungsarbeiten.
Datensilos und Probleme mit der Versionskontrolle
Mit mehreren Bearbeitern ohne zentralisierte Version befinden sich die Excel-Modelle oft auf persönlichen Laufwerken oder in E-Mail-Threads. Das führt zu Verwirrung darüber, welche Version aktuell ist, und kostet Zeit bei der Abstimmung der Beteiligten.
Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit und Audit-Risiken
Excel bietet keine integrierten Kontrollen, um Genehmigungen zu verwalten, Änderungen nachzuverfolgen oder den Zugriff rollenbasiert zu beschränken. Je mehr Anwender ein Modell bearbeiten, desto höher ist das Risiko von Fehlern, Missverständnissen und Audit-Problemen.
Begrenzte Skalierbarkeit
Was für eine einzelne Abteilung funktioniert, kann auf Unternehmensebene zu Problemen führen. Excel wird bei umfangreichen Datasets, komplexer Logik oder bei mehreren gleichzeitig arbeitenden Anwendern sehr langsam.
Lückenhafte Erkenntnisse und verpasste Chancen
Spreadsheets wurden nicht dazu konzipiert, Trends aufzuzeigen, Anomalien zu erkennen oder schnelle What-If-Szenarien zu modellieren. Diese Schwachpunkte hindern die Finanzabteilung daran, Gespräche unter strategischen Gesichtspunkten effizient zu führen.
FP&A als unternehmensweiter Werttreiber
Die Tätigkeit der Finanzabteilung beschränkt sich längst nicht mehr auf die Buchhaltung im Backoffce. Von FP&A-Teams wird erwartet, dass sie zukunftsorientierte Erkenntnisse liefern, die eine Unternehmenslenkung in Echtzeit ermöglichen. Dies bedeutet, rollierende Prognosen zu erstellen, unterschiedliche Szenarien zu modellieren und nahtlos mit Partnern aus HR, Vertrieb und Operations zusammenzuarbeiten.
Die Transformation dieser Rolle mittels Technologien wie KI und Automatisierung steht für CFOs und Finanzführungskräfte ganz oben auf der Agenda. Laut Workday Global CFO AI Indicator Report stehen Kernfunktionen der Finanzplanung an erster Stelle bei der KI-gestützten Transformation. Besonders Prognosen, Budgetentscheidungen und strategische Unterstützung in verschiedenen Geschäftsbereichen sind hierbei die treibenden Kräfte.