Matthew McManus, Group Head of Finance des Softwareunternehmens Kainos mit Sitz in Irland, findet, dass der strategische Umgang mit dem Wandel und der Schutz der Unternehmenskultur nach überstandener Pandemie oberste Priorität haben sollten.
„Wichtig ist, dass wir in diesem sich schnell verändernden Umfeld bestehen. Das bedeutet, dass wir uns auf unsere strategischen Ziele – die Rekrutierung, Entwicklung und Bindung von Spitzenkräften – konzentrieren müssen“, so McManus. „Wir müssen unsere Unternehmenskultur schützen und dafür sorgen, dass neue Mitarbeiterinnen, Absolventen, Berufseinsteigerinnen und Firmenveteranen voll durchstarten können.“
Für andere Unternehmen wie die deutsche Direktbank N26 hatte die Pandemie eine Beschleunigung der digitalen Initiativen zur Folge – sowohl aus Kunden- wie auch aus Mitarbeitersicht: „2019 markierte den Höhepunkt unseres extremen Wachstums: Zu diesem Zeitpunkt zählten wir 1.500 Beschäftigte und 7 Millionen Kunden in 25 Märkten“, so Arno Schleussner, Director of Finance bei N26. „Der Lockdown mag andere Sektoren zum Stillstand gebracht haben, bei uns aber war das Gegenteil der Fall. Die Nachfrage nach Online-Banking, insbesondere per Mobilgerät, stieg sprunghaft an – und das nicht nur bei Early-Adopter-Kunden. Für uns bestand die große Herausforderung darin, unseren Innovationszyklus noch einmal zu beschleunigen und unser Produktangebot zu aktualisieren, um die riesige Nachfrage zu bewältigen.“
Vollgas bei der Transformation im Finanzbereich
Wurde die Transformation des Finanzwesens vor der Pandemie noch auf die lange Bank geschoben, so hat sie jetzt Priorität für Finanzführungskräfte. In einer Studie von KPMG hob Patrick Fenton, Leiter des Global Finance Center of Excellence bei KPMG International, die Bedeutung der digitalen Transformation für die moderne Finanzfunktion hervor, insbesondere in Bezug auf Kostensenkungen.
„In der Zeit nach der Pandemie sind Kosten ein wichtiger Treiber. Und Unternehmen sparen Kosten, wenn Aufgaben effizienter erledigt werden“, so Fenton. „Ein problemloser Zugriff auf Daten ermöglicht schnellere wirtschaftlichere Entscheidungen. Gleichzeitig wird auch die Resilienz gefördert.“
McManus von Kainos kommt in der Deloitte-Studie zu einem ähnlichen Schluss. Er glaubt, dass Unternehmen mit einem Digitalisierungsvorsprung die Pandemie besser bewältigen konnten. Dazu führt er Beispiele für die digitale Beschleunigung des Finanzwesens in seinem eigenen Unternehmen an.
„Unternehmen ohne Digitalisierungsinitiativen dürften in den letzten 18 Monaten das Nachsehen gehabt haben – insbesondere in den ersten Wochen der Pandemie, als die Marktschwankungen am größten waren. Wir arbeiten schon seit einigen Jahren an der Transformation unserer Finanzfunktion. Darum konnten wir unsere Kunden und Belegschaft nahtlos remote unterstützen“, erklärt er. „Das funktionierte dank Workday Financial Management und Workday Adaptive Planning reibungslos – selbst in der unsicheren Übergangsphase. Für viele Unternehmen, die noch nicht in ihre Digitalisierung investiert hatten, war es vermutlich ein Schock, als plötzlich fast nichts mehr ging.“
Atlas Professionals ist ein niederländischer Anbieter von Personalberatungs- und -vermittlungsservices, der überwiegend Kunden aus der Energie- und Schifffahrtsindustrie betreut. Das Workday-Deployment des Unternehmens war in vollem Gange, als die Pandemie ausbrach. Damit wurde es vor die schwierige Entscheidung gestellt, ob das Projekt pausiert oder fortgesetzt wird. André Secrest, Group Controller bei Atlas Professionals, erläutert, warum sie beschlossen, das Transformationsprojekt voranzutreiben.