Ihr Programm zur Transformation der Finanzfunktion lief parallel zu einer breit angelegten Initiative der IT-Abteilung, die Veolia den Weg in die Cloud ebnen sollte. Können Sie uns mehr dazu berichten und den Beschaffungsprozess erläutern?
Unser Programm fand zeitgleich zu dem globalen Projekt „Move to the Cloud“ statt. Wie der Name schon sagt, ging es dabei um die Verlagerung der Infrastruktur unseres Toolbestands in die Cloud. Diese Initiative unter der Leitung unseres IT-Teams stellte eine bedeutende Veränderung dar, die außerdem die SaaS-Fähigkeit sämtlicher neuer Tools voraussetzt, und zwar unabhängig von der Geschäftsfunktion. Wir haben uns deshalb für Workday entschieden, da wir die Anzahl der ERP-Systeme im Konzern drastisch reduzieren wollten. Insgesamt waren es über 50!
Wenn man ein solches Projekt ausschreibt, landet man meist bei den üblichen, eher traditionellen Anbietern im Markt. Das Angebot von Workday hat uns jedoch absolut überzeugt. Uns gefällt die ansprechende und moderne Benutzeroberfläche, die einfache Bedienung und, was vielleicht am wichtigsten ist, die Verknüpfung von Transaktions- und anderen Daten. Diese stehen Managern, Buchhaltern und allen übrigen Mitarbeitern über Dashboards zur Verfügung, die schnelle Entscheidungen ermöglichen.
Derzeit steht das Go-live mit Workday noch bevor. In drei unserer Geschäftseinheiten befinden wir uns in der Projektphase, wobei der Go-live für Januar 2021 geplant ist. Wir freuen uns auf das erste Feedback unserer Anwender, wenn das Projekt in die Live-Phase wechselt.
Wie hat sich die COVID-19-Pandemie auf Ihr Unternehmen ausgewirkt und wie haben Sie die Umstellung auf digitale Remote-Arbeit gemeistert?
Während der Pandemie waren wir in allen Regionen weiterhin aktiv, mit einem leichten Rückgang der Aktivitäten zwischen Mitte März und Mitte Mai. Mittlerweile sind wir wieder zum Normalbetrieb zurückgekehrt. Das „Move to the Cloud“-Projekt erwies sich hier als besonders wertvoll, weil das Unternehmen seine Arbeitsweise dadurch sehr gut auf „Remote Work“ umstellen konnte. Da wir den Wechsel in die Cloud bereits vollzogen und unsere Mitarbeiter mit Google Chromebooks ausgestattet hatten, konnten sie unabhängig von ihrem Standort auf alle Anwendungen zugreifen. Vor allem für die Mitarbeiter im operativen Bereich und insbesondere für das Finanzteam war dies wichtig.
Hier sei erwähnt, dass wir während der Pandemie gerade mit der Implementierung von Workday Financial Management in Großbritannien und Frankreich begonnen hatten. Dieser Prozess konnte ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Die Projekte laufen weiterhin nach Plan, was angesichts der Umstände ziemlich erstaunlich ist.
Momentan wird viel darüber diskutiert, wie die „neue Normalität“ aussehen wird. Welche Veränderungen erwarten Sie in Ihrem Unternehmen in naher Zukunft und welche Rolle wird die Digitalisierung dabei spielen?
Interessanterweise – und da sind wir vermutlich nicht das einzige Unternehmen – hat die Krise unsere digitale Transformation noch beschleunigt. Sie hat uns auch geholfen, größere Akzeptanz für Veränderungen zu schaffen. Es ist klar geworden, wie wichtig diese in der aktuellen Situation für das Unternehmen sind.
Angesichts der Krise, die wir gerade erleben, gilt: Digitalisierung ist unverzichtbar. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Geschäft in China, wo wir von einem komplett manuellen Arbeitsablauf zu einem vollständig digitalen Planungs-, Budgetierungs- und Prognoseprozess übergegangen sind. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, aber wir haben jetzt die Tools, die uns bei der Vorbereitung auf Veränderungen und Ungewissheit unterstützen – das ist uns eine enorme Hilfe.
Haben Sie Tipps oder Ratschläge für andere Unternehmen, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?
Es ist eine Erleichterung, die traditionellen ERP-Systeme hinter sich zu lassen. Doch dieser Wechsel erfordert auch eine Änderung der Denkweise und Kultur. Die Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie die Bereitstellung sehr sorgfältig planen und dass sie ganz genau wissen, was sie erreichen wollen. Besonders wichtig dabei ist ein fundiertes Verständnis ihrer eigenen Prozesse, eine Vorstellung davon, wie sie ihr Managementmodell strukturieren möchten und wie sie diese Anforderungen unternehmensweit kommunizieren.