Podcast: Was tun gegen Fachkäftemangel
Willkommen zu einer weiteren Folge unseres Workday Podcasts für die DACH Region. Heute erkunden wir die Klanglandschaft der Fertigungsindustrie, eine Welt voller rastloser Bewegung, Fertigkeit und Innovation.
Willkommen zu einer weiteren Folge unseres Workday Podcasts für die DACH Region. Heute erkunden wir die Klanglandschaft der Fertigungsindustrie, eine Welt voller rastloser Bewegung, Fertigkeit und Innovation.
Stellen Sie sich einen Sound vor, der aus Stahl auf Stahl und Materialgewirr besteht. Doch dieser Sound wird zunehmend disharmonisch und steuert auf einen unaufhaltsamen (?) Stillstand zu. Dieser Stillstand symbolisiert ein Phänomen, das uns alle betrifft: den Fachkräftemangel.
Der Fachkräftemangel ist eine reale Bedrohung, die die Produktivität und Innovation der Fertigungsindustrie beeinträchtigt. Aber muss es wirklich so sein? Was tun gegen Fachkräftemangel? Ist Stillstand das unausweichliche Ende? Also,
Ganz bestimmt nicht. Die Fertigungsindustrie ist bekannt für ihre Problemlösungsfähigkeiten und ihre Fähigkeit zur Anpassung und Weiterentwicklung.
In dieser Folge werden wir uns mit den positiven Perspektiven und produktiven Ansätzen befassen, die Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML) bieten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir werden nicht nur leere Phrasen über KI und ML wiederholen, sondern konkrete Lösungen und Anwendungen diskutieren, die diese Technologien in der Fertigungsindustrie ermöglichen.
Auch wenn die Zukunft beunruhigend erscheinen mag, gibt es Hoffnung und Möglichkeiten zur Verbesserung. Durch den Einsatz von KI und ML können wir nicht nur den Fachkräftemangel überwinden, sondern auch die Art und Weise revolutionieren, wie wir arbeiten, lernen und uns entwickeln.
Wir haben eine Reihe von Experten eingeladen, darunter Stefan Sauer vom ifo, dem Institute for Economic Research, Wilko Wolters, Automotive Industry Advisor, und Martin Hendricks, den Sie bereits aus der letzten Folge kennen. Außerdem werden wir von Workdays CTO DACH und Kontinental, Jens Löhmar, sowie vom DACH COO, Dirian El Amine, und Workdays Regional Marketing Lead für die Fertigung, Darya Niehrbuhr, hören.
Diese Experten werden ihr geballtes Wissen und ihre vielfältigen Perspektiven mit uns teilen, um ein umfassendes Bild der aktuellen Trends, Herausforderungen und Lösungen in der Fertigungsindustrie zu zeichnen.
Transkript:
Transkript:
FORDON: [Musik] Was Sie da gerade gehört haben? Das ist der Soundtrack der Fertigungsindustrie. Zumindest stelle ich ihn mir so vor, ein Sound aus Stahl, auf Stahl, mit Materialgewirr, Fertigkeit, Innovation und voller rastloser Bewegung, der zunehmend disharmonisch wird und am Ende auf einen - also hoffentlich nicht - aber auf einen unaufhaltsamen Stillstand zusteuert. Dieser Stillstand, auf dem sich der Soundtrack der Fertigungsindustrie gerade hinbewegt, repräsentiert die Folge eines Phänomens, das uns alle angeht, der Fachkräftemangel. Aber muss es so sein? Ist Stillstand wirklich das, was uns am Ende erwartet? Bestimmt nicht, es wäre schließlich nicht die Fertigung, wenn sie das nicht fertigkriegen würde und genau darum soll es in der heutigen Folge unseres Workday Podcasts für die Dach--Region gehen. Auch wenn die Zukunft tatsächlich auf den ersten Blick beunruhigend erscheinen kann, gibt es positive Perspektiven und produktive Ansätze, um dieser Leerstelle zu begegnen. Wir werden in diesem Zusammenhang heute auch von KI und ML sprechen, aber keine Sorge, wir werden uns dabei nicht in leeren Phrasen verlieren. [Musik] Mein Name ist Anja Fordon und ich freue mich, dass Sie wieder hereinhören! In der heutigen Folge werden wir von Stefan Sauer vom IFO, dem Institute for Economic Research hören. Wir haben auch Wilko Wolters, Automotive Industry Advisor, eingeladen, und auch Martin Hendricks haben wir wieder eingeladen. Ihn haben Sie auch letzte Folge schon gehört. Wir werden außerdem vom Workday CTO, Dach und Continental, Jens Löhmer sowie vom Dach COO, Dirian El Amine und Workday Regional Marketing Lead für die Fertigung, Darya Niebuhr hören. Geballtes Wissen und viele Perspektiven warten also auf uns. [Musik] Fachkräftemangel, das ist so ein Wort wie ein Ohrwurm, das man überall, an jeder Ecke pfeifen hört. Und um bei der musikalischen Analogie zu bleiben: In der melodischen Symphonie oder dem Soundtrack der Fertigung fehlt uns die entscheidende Note, Fachkräfte.
SAUER: In den IFO-Umfragen befragen wir die Unternehmen in Deutschland schon seit vielen Jahren, ob ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert wird und da hat man schon in den zweitausendzehner Jahren einen deutlichen Anstieg bemerkt. Aber vor allem nach Corona ist der Anteil der Firmen, die von Fachkräftemangel beeinträchtigt werden, noch einmal deutlich gestiegen. Inzwischen ist es fast die Hälfte aller Unternehmen. Im verarbeitenden Gewerbe ist dieser Anteil zwar ein bisschen geringer, aber auch hier war ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Allgemein kann man sagen, dass sich der Fachkräftemangel nicht mehr nur auf einzelne Wirtschaftsbereiche oder Berufe, wie zum Beispiel Ingenieure oder IT-ler beschränkt, sondern inzwischen flächendeckend in ganz Deutschland fast alle Wirtschaftsbereiche betrifft. Man kann sogar so weit gehen zu sagen, dass es nicht mehr nur einen Fachkräftemangel gibt, sondern sogar inzwischen schon einen allgemeinen Arbeitskräftemangel.
FORDON Das war Stefan Sauer vom IFO Institute. Er stellt sich aber am besten selbst vor.
SAUER: Mein Name ist Stefan Sauer, ich bin studierter Statistiker und ich komme ursprünglich aus Franken, wie man hier vielleicht an der einen oder anderen Stelle durchhört. Ich arbeite in München am IFO Institut, im IFO Zentrum für Makroökonomik und Befragungen und arbeite da vor allem an den IFO-Konjunkturumfragen mit, wo wir monatlich neuntausend Unternehmen aus Deutschland zu ihrer aktuellen Lage befragen sowie zu den Erwartungen und Plänen für die kommenden Monate und auch noch zu zahlreichen weiteren Variablen. Dabei bin ich vor allem verantwortlich für die Berechnung der Konjunkturindikatoren, wie zum Beispiel für den IFO-Geschäftsklimaindex. Und eines meiner weiteren Interessensgebiete ist auch der Fachkräftemangel, zu dem ich mit unseren Umfragedaten auch Studien und Auswertungen mache.
FORDON: Der Fachkräftemangel ist also Stefans Spezialgebiet. Deswegen habe ich ihn auch gefragt, was eigentlich die Ursachen dafür sind.
SAUER: Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind vielfältig. Da gibt es zum einen konjunkturelle Faktoren, die eher kurzfristig sind, in guten Zeiten mit hoher Nachfrage, da kommt das Problem des Fachkräftemangels natürlich deutlich stärker zum Tragen, zum Beispiel nach den Corona-Lockdowns, als die Nachfrage wieder deutlich schneller angezogen hat, als viele erwartet haben. Da konnten viele Firmen gar nicht so schnell das geeignete Personal finden, um die komplette Nachfrage zu bedienen. Aber auf der anderen Seite sind es vor allem strukturelle Probleme, die den Fachkräftemangel verursachen und da kann man zuallererst den demografischen Wandel nennen. Es gehen einfach viel mehr ältere Menschen in Rente als junge Nachwuchskräfte nachkommen auf den Arbeitsmarkt. Und dieses Problem wird sich in den nächsten Jahren auch noch einmal deutlich verstärken, wenn dann die Babyboomer-Generation nach und nach in Rente geht. Und dazu kommt auch noch der verstärkte Trend zur Altersteilzeit oder zur Rente mit dreiundsechzig und vor allem in Ausbildungsberufen fehlt der Nachwuchs, da junge Menschen immer mehr ein Studium bevorzugen als einen Ausbildungsberuf. Deswegen kann man sagen, dass sich diese strukturellen Probleme auch in den kommenden Jahren nicht ad hoc lösen lassen werden, sondern dass uns das Problem des Fachkräftemangels auch noch einige Jahre begleiten wird.
FORDON: Die Gründe für den Fachkräftemangel sind also vielschichtig und komplex. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat das Ganze als die "3D" zusammengefasst und macht damit deutlich, dass im Wesentlichen drei sozioökonomische Entwicklungen für den enormen Anstieg des Fachkräftemangels verantwortlich sind, Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung. Zuerst ist da also natürlich der demografische Wandel. Die Gesellschaft altert und die wohlverdienten Rentner von heute lassen Lücken in der Arbeitswelt von morgen. Davon hat gerade ja auch Stefan Sauer gesprochen. Dann ist da aber auch die Digitalisierung, die rasanten technologischen Fortschritte und die daraus resultierende Kluft zwischen den erforderlichen und den vorhandenen Fähigkeiten, die Menschen mitbringen, denn unsere Bildungslandschaft hängt diesem Fortschritt hinterher, kann nicht Schritt halten. Es spuckt Absolventen aus, die für die Jobs von gestern und nicht von morgen ausgebildet sind. Und dann ist da noch Dekarbonisierung, im Zuge der notwendigen Reduzierung von CO2-Emissionen entstehen mit den sogenannten Klima-Jobs neue Berufe und Arbeitsplätze, für die auch neue Qualifikationen bei den Arbeitskräften notwendig sind. Die 3D's brauchen mehr als drei neue Skills, denn die Fertigungsindustrie verändert sich selbst auch massiv. Die industrielle Produktion, vier Punkt null, das Internet der Dinge, Big Data, all das führt zu einer Komplexität und Schnelligkeit, die eine andere Qualifikation von den Leuten erfordert. Junge Talente mit den richtigen Sets an Skills mit den richtigen Fähigkeiten sind rar, Mangelware eben.
EL AMINE: Wir müssen uns davon verabschieden, dass wir alle Fachkräfte immer von extern einfach in den bestehenden Locations hiren können. Es geht wirklich darum, flexibler auch mit den vorhandenen Kräften zu agieren. Es geht darum, auch mehr Flexibilität in die Fertigungsstufen zu bekommen, in die Fertigungskette, Lieferkette zu bekommen, zum Beispiel durch strategische Standortentscheidungen, indem ich wirklich sage: "Wo will ich mich denn wie strategisch aufstellen, damit ich dem Fachkräftemangel auch an der einen oder anderen Stelle ausweichen kann?" Ich denke, das ist gerade im Blue Collar-Bereich ganz entscheidend, strategisch auch die Standortplanung voranzutreiben. Und dafür brauche ich natürlich Daten. Ich brauche Daten darüber: "Wo ist der Markt? Wie sind die Bewerberdaten? Wie ist auch die Entwicklung meiner aktuellen Belegschaft in den verschiedenen Standorten? Wie entwickeln sich die Lohnkosten?" und all diese Daten zusammenzuführen, auf einer globalen Art und Weise vereinheitlicht, ist natürlich etwas, das Unternehmen wirklich beherzigen müssen, um dem über die nächsten fünf Jahre auch zu begegnen.
FORDON: Wir haben gerade Dirian El Amine gehört. Er ist jetzt Chief Operations Officer für die Dach-Region bei Workday. Die Auswirkungen des Fachkräftemangels sind also echt massiv. Man muss sich das noch einmal überlegen. Wir haben da zum einen den Einfluss auf Innovation. Wenn nicht genug Mitarbeitende da sind, wird innovatives Handeln ausgebremst, was wiederum dazu führt, dass Unternehmen schlecht auf Veränderungen reagieren können und zwar auf alle Veränderungen, also auch auf die guten Veränderungen. Der Wandel hin zur Industrie vir Punkt null vollzieht sich zudem viel langsamer, als es eigentlich nötig wäre, um im globalen Wettbewerb Schritt zu halten. Unsere Studie "The Acceleration Gap" geht darauf genauer ein. Ich verlinke Ihnen die Studie in den Shownotes. Innovation ist eben wie ein Marathonlauf. Es braucht Kondition, Durchhaltevermögen und vor allem Teamarbeit. Wenn Fachkräfte fehlen, ist es so, als würde einem Läufer mitten im Rennen die Puste ausgehen. Das Unternehmen kommt ins Stocken. Das Innovations-Tempo sinkt und die Wettbewerbsfähigkeit nimmt ab. Da kann und muss man etwas dagegen tun. Und am besten fängt man damit bei den Fachkräften, die bereits da sind, an, denn oftmals müssen sie viel mehr stemmen, als gesund ist und das geht auf die Motivation und auch auf die Produktivität. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Burnout-Raten immer weiter steigen.
NIEBUHR Wir bei Workday haben in einer Studie gefragt: "Wie wirkt sich das erhöhte Burnout-Risiko im Jahr 2022 auf verschiedene Branchen und Regionen aus?" Um dies zu beantworten, haben wir anonymisierte Daten aus Mitarbeiterbefragungen von 1,5 Millionen Beschäftigten in mehr als sechshundert Unternehmen weltweit ausgewertet. Was sich da gezeigt hat, ist erst einmal eindeutig. In mehreren Branchen, darunter Gesundheitswesen, Transportwesen, Konsumgüter und in der Fertigung berichten die Beschäftigten von zunehmender Antriebslosigkeit. Das unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, nicht nur geistige und körperliche Gesundheit der Mitarbeiter zu unterstützen, sondern soweit möglich, auch für ein höheres Maß an Flexibilität und Autonomie zu sorgen. So können Mitarbeiter ihr Arbeitspensum effektiver bewältigen und eine gesündere Work-Life-Balance erzielen.
FORDON Antriebslosigkeit, Burnout, Fachkräftemangel, oh weh, oh weh! Aber: "Wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her." Und ja, ich weiß, das klingt vielleicht erst einmal nach einem Poesiealbum-Spruch, aber es stimmt. Die Umstände sind nicht einfach, klar, aber hier liegt auch eine Chance. Wenn alte Vorstellungen von Arbeit und Fähigkeiten, Skills oder Kompetenzen zerfallen, öffnet sich Raum für Neues. Unternehmen können diese Herausforderungen als Ansporn sehen, sich neu zu erfinden. Wie bewegen wir aber die dunkle Wolke "Fachkräftemangel", damit das Licht dahinter hervorbrechen kann?
WOLTERS: In der Frage, da sind ja gleich zwei Punkte drinnen, das eine ist die dunkle Wolke und das andere ist die Chance. Wenn wir die dunkle Wolke anschauen, dann ist die seit ungefähr zehn bis fünfzehn Jahren da, wer einmal in die Medien hereinschaut, der wird überrascht sein, wie lange wir über den Fachkräftemangel schon sprechen, substanziell ist nicht so besonders viel passiert. Wir stellen fest, dass immer weniger MINT-Studenten da sind. Wir stellen fest, dass Ingenieurswesen nicht mehr die Hauptberufe sind, in die die Leute es zieht, wenn sie zu studieren beginnen oder Ausbildungen beginnen und wir stellen auch fest, dass das nicht die Themen sind, die wir in unserem alltäglichen Leben immer wieder sehen. Gleichzeitig ist es ja so, dass die Deutschen Weltmeister in mindestens zwei Themen sind. Das eine ist, sich selber schlecht zu reden und das andere ist, sich aus scheinbar ausweglosen Situationen wieder an die Spitze zu arbeiten. Das haben wir oder das haben unsere Vorväter getan nach zwei Weltkriegen, Deutschland lag komplett am Boden, die Situation war völlig ausweglos und sie haben angepackt, obwohl es vielleicht nicht so toll aussieht. Im Moment sind wir in der Phase des Beweinens. Der Wettbewerb aus dem Ausland ist immer stärker geworden, Länder, die wir in der Vergangenheit nicht als Wettbewerb auf Innovations-Seite gesehen haben, sind plötzlich ganz vorne dabei und gleichzeitig nimmt das Interesse an Berufen in der verarbeitenden Industrie, in MINT- Rollen ab. Lasst uns den Fachkräftemangel begreifen als Modernisierungs-Impuls! Lasst uns anpacken, denn da bieten sich unheimlich viele Chancen! Wenn wir es als Modernisierung-Impuls begreifen, diesen Mindset Change herbeizuführen, können wir auch akzeptieren, dass Technologie Arbeit von Fachkräften übernimmt, um diese Fachkräfte zu unterstützen, freizuspielen für höherwertige Arbeiten, alles, was monoton ist, alles, was repetitiv ist, alles, was früher oder später sowieso ersetzt würde. Und - Klammer auf - (Selbst wenn wir es nicht tun, dann tut es vielleicht jemand anderes, das heißt, wir werden es auch nicht verhindern können) - Klammer zu. Die andere Sache ist, wenn diese Berufe attraktiver und höherwertiger werden, werden sie auch höher bezahlt. Sie werden eine viel höhere Wertschätzung erfahren in der Gesellschaft. Das haben wir in der Vergangenheit gesehen, und wenn sie attraktiver sind, gehen auch mehr Leute in diese Berufe. Wir werden die Möglichkeit haben, wieder weiter nach vorne zu kommen, wenn es um innovative Themen geht und gleichzeitig erfolgreicher sein, was ermöglicht, dass der Staat mehr einnimmt und auch diese Berufe und die Ausbildung dahin besser fördern kann.
FORDON: Das war Wilko Wolters, aber am besten stellt er sich auch selber vor.
WOLTERS: Mein Name ist Wilko Wolters, ich bin Unternehmensberater und meine Industrien sind Hightech und Automotive. Ich bin Dozent an der Fachhochschule und wie meine Freunde sagen "Engineer by heart". Ich habe mich immer für technische Themen interessiert, habe mein ganzes Leben lang Beratung im Technologie-Umfeld gemacht, sei es in der Automobilindustrie, in Hightech-Unternehmen oder alles, das irgendwie damit zu tun hat und ich habe eine große Begeisterung für Technologie, speziell auch für Künstliche Intelligenz und das ist sicherlich auch einer der Gründe, weswegen wir heute hier zusammen sprechen.
FORDON: Es gibt also viel Potenzial. Wir stehen am Scheideweg und in solchen Momenten richtet sich der Blick immer auf den Horizont, auf das Licht am Ende des Tunnels, auf die Zukunft und die Zukunftsmusik, den neuen Soundtrack der Fertigung. Der klingt wahrscheinlich so: [Musik]. Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen sind die Buzzwords, die man gerade überall hört. Erst vor ein paar Tagen war ich auf dem Changemaker Event von Workday und dem Handelsblatt in Düsseldorf und habe sieben verschiedene Thesen zu dem Thema gehört, unglaublich spannend! Ich verlinke Ihnen alle Infos zu der Change Maker Community in den Shownotes und werde in der nächsten Folge auch noch mehr über diese Thesen sprechen. Für heute aber fragen wir erst einmal: "Was bedeuten diese Begriffe wirklich?" Gehen wir zuerst einen Schritt zurück. Bei der künstlichen Intelligenz geht es im Wesentlichen darum Maschinen intelligent zu machen, um sie in die Lage zu versetzen, Aufgaben zu erledigen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern." Beim Maschinellen Lernen, einem Teilbereich der KI geht es darum, Computer dazu zu bringen, wie Menschen zu lernen und zu handeln und ihr Lernen im Laufe der Zeit selbstständig zu verbessern, indem sie mit Daten und Informationen in Form von Beobachtungen und Interaktionen in der realen Welt gefüttert werden. Das sind nicht nur sterile, leblose Maschinen, nein, sie sind die Avantgarde eines neuen Zeitalters. KI kann Routineaufgaben übernehmen, Wartungsbedarf vorhersagen oder fehlerhafte Teile in einer Produktionskette eliminieren und damit die Produktion optimieren. Maschinelles Lernen kann riesige Datensätze analysieren, um Ineffizienzen aufzudecken, die dem menschlichen Auge entgehen könnten. Zusammen bilden sie ein wirksames Gegenmittel gegen den Fachkräftemangel, der die Fertigung so plagt.
HENDRICKS: Das ist ja auch wirklich ein für mich ein sehr, sehr spannendes Thema. Und jeder sagt immer: "Bei mir kommt keiner vorbei und wir haben Fachkräftemangel." Aber wenn man ihn dann einmal genau fragt: "Okay, was hast du denn für Skills jetzt im Unternehmen heute, welche brauchst du in der Zukunft und was ist dein Plan, diese zu schließen?" Und da kommen wir wieder dann zurück auf das Thema "Daten und Informationen". Es reicht nicht eine reine Mitarbeiterzahl, nicht eine reine Ausbildung: "Welches Level an Ausbildung habe ich?", sondern ich muss wesentlich dezidierter hereingehen und verstehen, wie die aktuellen Skill Sets verteilt sind im Unternehmen. "Wie kann ich meine Mitarbeiter weiterentwickeln im Hinblick auf das zukünftige Skill Set?" und "Wo muss ich gegebenenfalls Externe dazu nehmen, um die Skill Set, die ich nicht habe oder nicht weiterentwickelt habe, ins Unternehmen bekommen?" Und da das ja alles heute nicht mehr so schnell geht, muss man frühzeitig anfangen, damit man die Benefits dann auch sieht. Da gibt es keine Zeit zu warten, aber auch da ist ein strukturiertes Analysieren, die richtigen Informationen haben, um dann auch wirklich selektiv und zielgerichtet vorzugehen.
FORDON: Das war Martin Hendricks und er hat etwas angeschnitten, das wichtig ist. Es geht nicht nur darum, die Technologie als KI und ML für sich zu nutzen, sondern auch darum, wie wir als Unternehmen und als Gesellschaft diese Technologien einsetzen können, um uns weiterzuentwickeln. Es ist eine Symbiose aus Mensch und Maschine, aus Fachwissen und Künstlicher Intelligenz. Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen bewirken also schon jetzt etwas. Vielleicht hätte ich vorher nicht "Zukunftsmusik" sagen sollen, eher "Gegenwartsmusik", "contemporary Soundtrack". Auch in der Praxis sehen wir das. Auf der diesjährigen Workday Elevate in München haben wir viele verschiedene Stimmen zum Thema "KI und ML" gehört. Ich verlinke Ihnen in den Shownotes ein Video, das die verschiedenen Perspektiven wiedergibt. KI und ML sind also keine rein theoretischen Konzepte mehr, es sind greifbare Lösungen, die unsere Welt umgestalten und den Fachkräftemangel und Arbeitskräftemangel auf eine Art und Weise angehen, von der wir vor ein paar Jahren nur träumen konnten. Denken Sie zum Beispiel an Weiterbildungen und Umschulungen, KI ist so etwas wie ein Meister-Meister. KI-gestütztes, personalisiertes Lernen passt die Ausbildung an den Lernenden an, nicht umgekehrt. Es identifiziert Stärken und Schwächen und ebnet einen Lernpfad, der Anfänger*innen zu Expert*innen macht. Und dann ist da noch der Rekrutierungspozess. Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und KI ist der Magnet. KI- gestützte Tools zur Talentakquise helfen Unternehmen, die vielversprechendsten Kandidaten aus einem Meer von Bewerbern herauszufischen. Sie stellen sicher, dass die richtige Stelle die richtige Person findet.
WOLTERS: Wir hatten darüber gesprochen, den Fachkräftemangel als Modernisierungs-Impuls zu verstehen. Im Prinzip kann man sich nur modernisieren, wenn man willig ist, an aktuellen Entwicklungen teilzuhaben und auch selber zu lernen, wie man diese für sich und für das Unternehmen nutzen kann. Unternehmen wissen sehr wohl, dass Arbeitnehmer die Möglichkeit haben müssen, sich fortzubilden und viele schreiben das auch in ihre Arbeitsverträge herein, dass sie erwarten, dass ihre Arbeitnehmer sich in einem gewissen Maße fortbilden. Und KI, nicht nur im produzierenden Gewerbe, bietet eine ideale Möglichkeit dazu, denn jeder hat eigene Interessen. Jeder hat andere Hintergründe und auch die intrinsische Motivation ist eine völlig andere. Es wäre doch eigentlich ideal, wenn man Lernprogramme nicht generisch erzeugt, sondern tatsächlich individuell für den, der sie am Ende konsumieren soll und damit interagieren soll. Und eben diese personalisierten Lernpfade, die werden von KI ermöglicht. Jeder, der schon einmal mit ChatGPT herumgespielt hat oder anderen large Language Models, der wird relativ schnell merken, dass abhängig von der gestellten Frage die Antwort immer verschiedener ausfallen kann, auch wenn es immer in die gleiche Richtung geht. Und so gesehen, man kann adaptiv Schulungsmaterialien für jeden Einzelnen erstellen, die können auch "on the fly" während des Trainings entstehen, wenn die KI - in Anführungszeichen - "merkt", dass der Benutzer vielleicht gewisse Sachen noch nicht so gut verstanden hat wie andere und da vertiefen kann mit weiteren Fragen, weiteren Inhalten oder ähnlichem, also eine Art situationsgebundenes Training. Andererseits ist es auch möglich, Sachen auszuprobieren. Früher hat man immer gewitzelt: "Man kann nicht alles im Trockentraining üben, man muss irgendwann ins Wasser, man muss es irgendwann ausprobieren." Aber ausprobieren geht nicht überall und ausprobieren ist manchmal vielleicht sogar gefährlich oder teuer oder beides. Durch KI besteht jetzt die Möglichkeit, Situationen zu simulieren, Sachen visuell zu simulieren, akustisch zu simulieren. Das heißt, derjenige, der lernt, kann das Wissen sofort in einer simulierten Umgebung schadensfrei und kostenfrei ausprobieren und zwar beliebig oft und nicht nur derjenige, der lernt im Sinne von Lernen, um einen Kurs zu absolvieren, sondern auch zum Beispiel wenn er oder sie Produkte entwickelt, kann man dieses Produkt immer wieder simulieren, bevor man es tatsächlich in ein echtes Produkt, ein physisches Produkt oder ein Software-Produkt oder wie auch immer überführt. Das heißt, KI bietet die Möglichkeit, Trial and Error auszuprobieren und zwar so lange, bis man am Endpunkt angekommen ist.
FORDON: Und natürlich dürfen wir intelligente Automatisierung und Robotik nicht vergessen. Sie sind die unermüdlichen Arbeitskräfte, die einspringen, wenn die menschliche Arbeitskraft nicht ausreicht. Sie erledigen die sich immer wiederholenden Aufgaben, ohne sich über die Monotonie zu stören, arbeiten unter schwierigen Bedingungen und melden sich nicht krank. Sie beheben den Fachkräftemangel und halten unsere Industrien am Laufen, ersetzen sie uns also?
WOLTERS: Wenn es heißt, "Ersatz von menschlicher Arbeitskraft durch automatisierte Systeme", dann glaube ich, erzeugt das bei vielen Leuten erst einmal ein ungutes Gefühl. Das muss aber eigentlich gar nicht so sein, denn mit Blick auf den Fachkräftemangel geht es ja darum, dass man Unterstützung erfährt, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und Unterstützung erfahren und es ist ja nicht so, dass der Kollege Roboter auf die Schulter klopft und sagt: "Rücke zur Seite, ich mache das jetzt", sondern der Kollege Roboter oder Systeme übernehmen Arbeiten, die die Menschen entweder nicht so gut tun können oder die gefährlich sind oder die im Zweifelsfall auch langweilig sind. Routinetätigkeiten, sortieren von Themen und ähnlichem kann ein Roboter viel besser, er kann das vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr und dem wird nicht langweilig. Der Output ist immer der Gleiche. Wir wissen ja selbst, wenn wir monotone Tätigkeiten eine Weile ausüben, dann ist die Qualität in den meisten Fällen am Ende weniger hoch als am Anfang und das ist völlig normal. Warum nicht solche Tätigkeiten abgeben und die weniger werdenden Fachkräfte, die noch dazu älter werden, freispielen für viel anspruchsvollere, kreative Aufgaben, wo man sich überlegen kann: 'Wie kann Produktion der Zukunft aussehen? Wie kann man Produkte verbessern? Wie kann man Vertrieb verbessern? Wie kann man insgesamt Abläufe verbessern? Wie kann man neue Mitarbeiter schulen?', denn abgesehen von den KI-Trainings, über die wir ja vorher gesprochen haben, ist es ja auch so, dass es eine Art "Training on the Job" geben muss. Niemand ist besser dafür geeignet als die Menschen, die da ausgebildet sind und sich gut auskennen und auch die Branche erklären können und dadurch, dass eine Fachkraft immer neue Tätigkeiten findet, die sich automatisieren lassen, lassen sich Produktionsschritte skalieren. Ich kann immer mehr Roboter auf einzelne Schritte setzen, so sie denn Engpässe darstellen und kann die Mitarbeiter dafür einsetzen, etwas zu tun, das sie vielleicht viel lieber tun als monotone, gefährliche oder sonstwie nicht erfüllende Aufgaben zu tun.
FORDON: All diese Lösungen sind das Ergebnis der Verbindung von KI und ML mit menschlichem Einfallsreichtum. Sie sind ein Beweis für unsere Anpassungsfähigkeit, unsere Hartnäckigkeit und unser unermüdliches Streben nach Fortschritt. [Musik] Aber auf dem Weg in diese schöne, neue Welt ist es wichtig, die Hürden zu bedenken. Jede seismische Veränderung wird Konsequenzen haben und seismisch, das wird die KI und ML-Revolution sein. Dabei darf man ethische Dilemmata, Bedenken über die Verdrängung von Arbeitsplätzen und die hohen Kosten der Umsetzung nicht ignorieren. Wilko hat für uns ein paar ethische Fragestellungen angerissen.
WOLTERS: Das Themenfeld Ethik, das ist sicherlich maßgeblich, wenn es um KI und Machine Learning geht und zwar nicht nur in der Fertigung. Unternehmensübergreifend glaube ich, dass das Hauptfeld, wo es zu Diskussionen kommen wird, wie auch schon in der vorherigen Frage angedeutet, Arbeitsplatzveränderungen sind. Wenn Anlagen Automatisierung, Rollen oder Teilrollen von Mitarbeitern übernehmen, dann wird es dazu führen, dass die Mitarbeiter andere Aufgaben übernehmen - das abgesehen davon, dass es ein Thema ist, das der Betriebsrat sicherlich sehr kritisch sich anschaut und da auch einschreiten wird - es geht ja darum, dass die Mitarbeiter zufrieden sind, dass die Mitarbeiter in ihrer neuen Rolle Erfüllung finden und das auch gut machen können und andererseits diese Rollen auch da sind. Darum, Arbeitsplatzveränderungen bedeuten immer, dass Leute sich vielleicht weiterbilden müssen, das hatten wir vorher auch schon - die KI-Schulung- das bedeutet aber auch, dass ältere Mitarbeiter genauso wie Mitarbeiter von verschiedenen Ausbildungshintergründen die Möglichkeit haben, Ersatz für die entfallenden Teiltätigkeiten zu finden. Und das klingt einfacher als es ist, denn wenn gewisse Tätigkeiten wegfallen und die im Kernspektrum der Fähigkeiten dieser Mitarbeiter liegen, dann müssen diese Mitarbeiter umschulen, damit ihnen Unternehmen die Möglichkeit geben können, im Unternehmen zu bleiben. Und das ist auch nicht immer so einfach, denn man kann nicht jeden zum prompt Engineer, nicht jeden zum Anlagen bedienen oder ähnlichem machen, aber ich glaube, diese KI-Trainings wie vorher besprochen, können abhängig vom Absprungspunkt, wo jeder Einzelnen steht, eine gute Möglichkeit bieten. Ein anderes Thema ist das Thema "Überwachung und Kontrolle". Wir sehen das bei vielen Hightech-Unternehmen, die im Moment möchten, dass ihre Mitarbeiter zurück ins Unternehmen kommen, dieses "Return to the Office" nach der hybriden oder vielleicht Remote Work-Zeit. Es wird relativ genau überprüft, ob die Mitarbeiter am Arbeitsplatz sind, was sie am Arbeitsplatz machen und in nichtdeutschen Unternehmen ist es vielleicht noch ausgeprägter als bei uns. Das ist sicherlich ein großes Thema und zum anderen ist es Haftung. Wer haftet denn dafür, was die KI tut? Ist es der Mitarbeiter, der sie bedient und kontrolliert, ist es die KI, kann es die KI überhaupt sein? All das muss jedes Unternehmen für sich festlegen und damit solche Initiativen besonders, wenn sie auf Arbeitnehmer direkt wirken, funktionieren können, ist - glaube ich - Kultur der maßgebende Faktor. Also es ist ganz wichtig, wenn ein Unternehmen offen kommuniziert, die Mitarbeiter einbezieht in diesen Entscheidungsprozess und auch in diesen Entwicklungsprozess. Wie möchte man das zukünftig umsetzen? Dann kann so etwas erfolgreich funktionieren.
FORDON: Diese Fragestellungen sind bei weitem nicht erschöpfend. Wenn man allein an die Daten denkt: "Wie navigieren wir also verantwortungsbewusst durch diese neue Ära der KI und ML?" Das habe ich auch Jens Löhmer, CTO, Continental und Dach bei Workday gefragt.
WOLTERS: Ja natürlich, wenn wir jetzt gerade schon bei dem Stichwort "ethische AI" sind, natürlich bewegt das den Markt und es gibt viele schlechte Beispiele in der Vergangenheit von anderen Anbietern, die A, in die falschen Use Cases investiert haben, wobei es so ist, dass sie letztendlich durch freie Machine Learning-Algorithmen ihren Lauf genommen haben, die dann sehr unerfreulichen Ergebnissen letztendlich dort herausgekommen sind. Man bräuchte eine ethische AI und letztendlich ein Trust-Programm, was wir da drüben haben. Wir legen da sehr großen Wert darauf, dass wir letztendlich ethisch und im Sinne der Gesellschaft Machine Learning-Algorithmen entwickeln, die den Menschen im Mittelpunkt haben. Und es fängt tatsächlich dann schon an, in welchen Bereichen sie mit dem Potenzial, also diese Use Case-Auswahl und wie die Use Cases gestaltet werden, das ist ein ganz elementarer Punkt. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Wir wollen den Menschen enablen, seine Aufgaben besser und effizient zu tun, aber dann auch in Summe letztendlich zu einer besseren Gesellschaft beizutragen. Wir legen da sehr großen Wert darauf, haben wir auch letztendlich das extern nachweisbar, sind auch in den europäischen und internationalen Gremien, um letztendlich genau auch da die Legislative, die im Moment in allen Bereichen diskutiert wird, mitzugestalten, mitzubestimmen, um sicherzustellen, dass letztendlich der Mensch immer im Mittelpunkt steht, wir Menschen letztendlich immer Potenzial befähigen, besser, schneller und effizienter zu arbeiten, aber das auch im Sinne der positiven Entwicklung unserer Gesellschaft zu tun.
FORDON: Der Mensch im Mittelpunkt, als zentrales Leitmotiv sozusagen, dabei gilt es natürlich auch, alle mit abzuholen, alle teilhaben zu lassen. Wie schafft man das aber, wenn es eben diese Angst gibt, dass KI uns ersetzt? Hier dazu noch einmal Wilko.
WOLTERS: Das ist wahrscheinlich die Kernfrage jedes Einzelnen: "Wie gehe ich damit um, wenn eine Technologie Teile meiner Arbeit übernimmt?" Die Frage ist absolut berechtigt und ich glaube, die Chanc erkennt man am besten, wenn man zurückschaut, wie das in der Vergangenheit war. Wir hatten mehrere industrielle Revolutionen, die Einführung der Dampfmaschine hat Sachen ermöglicht, die wir mit unserer Muskelkraft nicht hätten umsetzen können, es hat Skalierung von Produktion erreicht, hat Wertschöpfung erreicht, hat den Lebensstandard jedes Einzelnen erhöht. Genauso die Digitalisierung, sie hat völlig neue Berufsbilder geschaffen, Berufsbilder, die es vorher nicht gegeben hat, in denen Leute arbeiten, die gutes Geld verdienen und auch die KI wird neue Berufsbilder schaffen. Sie erfordert Weiterbildung und wir haben vorher darüber gesprochen, dass das durchaus möglich ist und wenn man im Internet schaut, man kann sich auch selber weiterbilden, ohne dass das Unternehmen Entsprechendes anbietet. Das Interessante ist aus meiner Sicht, dass diese Revolution eine andere ist. Bisher war es immer so, dass von der einfachen Arbeitskraft her die Disruption kam, Maschinen haben mechanische Tätigkeiten übernommen und damit Leute am unteren Ende der Wertschöpfungskette belastet. Heute ist es so, dass diese Disruption von oben kommt. Sie trifft Künstler, Anwälte, Kreativberufe genauso wie Geisteswissenschaftler. So etwas hat es vorher nicht gegeben. Die Leute haben sich sicher gefühlt und fühlen sich teilweise immer noch sicher, weil sie dieses Potenzial nicht sehen. Es geht nicht um die Bedrohung, es geht darum, wie man selber damit umgeht. Und ich glaube, KI, Machine Learning und was wir noch erwarten können, multimodale Modelle, alles herein, alles herein, heraus, egal ob Musik, Bild oder ähnliches, .wird uns ganz neue Möglichkeiten geben. Es wird neue Berufsbilder schaffen, aber es wird auch alte nehmen. Der Punkt ist, wir müssen lebenslanges Lernen für uns als Maxime entwickeln, wir müssen daran bleiben. Das mussten wir vorher schon, aber da es die Geschwindigkeit des Wandels verändert, ist es wichtiger, dass wir immer weiter lernen, Arbeitsplätze werden anders gestaltet sein. Wichtig ist das Unternehmen damit einen sozialverträglichen Wandel herbeiführen, ältere Arbeitnehmer anbinden und genauso Arbeitnehmer, die vielleicht nicht dieses Bildungsniveau haben. Und das Wichtigste- wie auch schon vorher gesagt - Transparenz und Offenheit in diesem Wandel sind wichtig. Wenn jeder einzelne weiß, was ihn oder sie erwartet, dann kann man selber reagieren und man kann sich auch selber bemühen, sich dahingehend fortzubilden, um Teil dieses Wandels zu sein und für sich zu profitieren. Und ich glaube, das ist durchaus eher eine Chance als Risiko.
FORDON: Zusammenfassend ist klar, die Technologie-Welt mag manchmal düster erscheinen, aber wir sind nicht machtlos. Wir haben den Schlüssel zur Transformation in der Hand. Es ist Zeit, das Licht der Künstlichen Intelligenz anzuknipsen und die Schatten der Unwissenheit und Angst zu vertreiben. Wenn wir nicht handeln, wird die Dunkelheit nicht von selbst weichen. Also lasst uns unsere Kenntnisse und Fähigkeiten nutzen, um Veränderungen herbeizuführen und die Zukunft in der Fertigung zu erhellen! Und das war es für heute. [Musik] Ich habe mich sehr gefreut, Sie durch die heutige Folge führen zu dürfen! Sehen Sie unbedingt auch in die Shownotes! Da verlinke ich Ihnen alle erwähnten Materialien und noch mehr Zusatzinformationen. Dort finden Sie auch einen Link zum Workday Flagship Event Rising EMEA, das dieses Jahr im November in Barcelona stattfindet. Tschüss und bis zum nächsten Mal?
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