Phase 1: Rollen planen und priorisieren
In dieser Phase definieren die Talentteams, ob der Talentbedarf in den einzelnen Phasen des Unternehmenslebenszyklus mit den strategischen Zielen übereinstimmt. Die wichtigsten Fragen dabei sind:
Stellen wir für die richtigen Rollen ein?
Sind Abteilungen und Stellen im Hinblick auf unsere Ziele sinnvoll strukturiert?
Stellen wir Bewerberinnen und Bewerber mit den richtigen Skills ein?
Gibt es potenzielle Kompetenzlücken, die wir schließen müssen?
Wie kann die interne Mobilität gefördert werden, um die Leadership-Pipelines zu füllen?
HR-Teams können proaktiv agieren, indem sie ihre Talentsuche an den strategischen Zielen ausrichten, Personalangebot und -nachfrage prognostizieren und klare Prioritäten setzen. So vermeiden sie hektisches Recruiting in letzter Minute oder Wettbewerbsnachteile bei der Entwicklung nachgefragter Kenntnisse.
Phase 2: Talente finden und einstellen
Bei Talentmanagement denkt man in erster Linie an Recruiting, also Personalgewinnung – und das aus gutem Grund. Um Spitzenkräfte zu gewinnen und zu halten, sind effektive Taktiken zur Talentbeschaffung – sowohl intern als auch extern – entscheidend.
Heute bedeutet dies, potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kunden zu sehen und eine attraktive Arbeitgeber-Marke zu entwickeln. Wichtig hierfür sind sowohl transparente Unternehmenswerte als auch eine ansprechende Mitarbeitererfahrung (die über ein angemessenes Gehalt hinausgeht).
Da die kompetenzbasierte Einstellung und dynamische Kandidatenbewertung immer beliebter werden, sind zuverlässige Bewertungstools ebenfalls unerlässlich.
Phase 3: Entwicklung der Mitarbeitenden fördern
Eine effektive Talentmanagement-Strategie erfordert mehr als konventionelles Training. HR-Teams müssen klare Pfade für interne Mobilität schaffen und der Entwicklung der Mitarbeiter möglichst hohe Priorität einräumen. Wer Mitarbeitende binden will, muss ihnen die Möglichkeit geben, sich im Laufe ihrer Karriere persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. 77 % der befragten Unternehmen gaben an, Talente aufgrund fehlender interner Entwicklungschancen verloren zu haben.
Interne Mobilität beruht auf strukturierten Karrierepfaden, über die Mitarbeiter problemlos zwischen Rollen wechseln, neue Kompetenzen erwerben und Führungspositionen anstreben können. Einige Unternehmen schaffen gezielte Initiativen wie funktionsübergreifende Rotations- und Mentorenprogramme, um die Entwicklungsoptionen stärker zu formalisieren.
Phase 4: Bewerten und weiterentwickeln
In dieser Phase werden Rohdaten – Mitarbeiter-Performance-Kennzahlen, Engagement-Befragungen und Bindungstrends – in strategische Erkenntnisse umgewandelt. Durch die Bewertung der Ergebnisse anhand definierter Ziele können Talentteams erkennen, was funktioniert und was nicht, Verbesserungsbereiche aufdecken und Planungs-, Sourcing- und Mitarbeiterentwicklungs-Praktiken kontinuierlich verfeinern, um dem Wandel stets einen Schritt voraus zu bleiben.
Bei dieser Entwicklung spielt die KI im Personalwesen eine zentrale Rolle. Dem Workday KI Indicator Report für CHROs zufolge geben KI-Pioniere im Personalwesen an, dass die künstliche Intelligenz in Kernbereichen des Talentmanagements einen deutlichen Mehrwert liefert. Dabei wurden Performance-Tracking, Skills-Management, Recruiting und Onboarding als die Bereiche genannt, die am stärksten vom KI-Einsatz profitieren.