Warum CFOs die KI-Vertrauenslücke schließen müssen

„Finanzführungskräfte sollten sich dafür einsetzen, das Vertrauen in die KI zu stärken und die Akzeptanz der Technologie zu fördern. Dies schafft eine Basis für die digitale Transformation und erhöht die Produktivität“, erklärte Zane Rowe, CFO von Workday, auf dem jüngsten Weltwirtschaftsforum in Davos.

Zwei Kollegen beim gemeinsamer Arbeit in einem Konferenzraum

Angesichts der Vielzahl möglicher Anwendungsfälle im Unternehmen haben künstliche Intelligenz und generative KI in den letzten Monaten viel Aufsehen erregt. KI gilt als die nächste revolutionäre Neuerung in der Geschäftswelt. Wenn die Mitarbeiter jedoch kein Vertrauen in die Leistung und Implementierung der neuen Technologie haben, geraten die Transformationsinitiativen ins Stocken. Aus diesem Grund ist es wichtig, die menschliche Komponente nicht außer Acht zu lassen. Zane Rowe, CFO von Workday, sieht hier eine Chance für Finanzführungskräfte, diese KI-Vertrauenslücke zu schließen.

„KI eröffnet uns allen große Chancen und im oberen und mittleren Management ist die Begeisterung groß“, sagte er kürzlich in einem Interview auf der Jahreskonferenz des Weltwirtschaftsforums 2024 im schweizerischen Davos. „Unsere Studie hat allerdings – vielleicht nicht ganz unerwartet – gezeigt, dass es eine Kluft zwischen der Geschäftsführung und den Firmensponsoren einerseits und dem durchschnittlichen Beschäftigten im Unternehmen andererseits gibt.“

Rowe bezieht sich dabei auf die globale Workday-Studie „Die KI-Vertrauenslücke schließen“ von 2024. Die von Workday in Auftrag gegebene und von FT Longitude durchgeführte Umfrage unter 1.375 Führungskräften und 4.000 Mitarbeitern aus aller Welt ergab Folgendes:

  • 62 % der Führungskräfte (oberes und mittleres Management) begrüßen die Einführung von KI. Unter den Beschäftigten teilen nur 52 % diese Einschätzung.
  • 23 % der Mitarbeitenden glauben nicht, dass ihr Unternehmen bei der Implementierung von KI die Interessen der Mitarbeiter über die eigenen stellt.
  • 70 % der Führungskräfte befürworten eine Prüfung der KI-Ergebnisse und ein Eingreifen durch den Menschen.

Rowe sieht in den Ergebnissen der Studie eine Chance für die Unternehmensleitung, die Beziehung zu den Mitarbeitern zu verbessern.

„Unternehmen müssen die Chance erkennen, die sich ihnen hier bietet. Und dann müssen Sie diese Chance der Belegschaft auf geeignete Weise vermitteln“, erklärte er.

Er wies darauf hin, dass für CFOs schon immer Daten und Zahlen sowie die Zusammenstellung und Verwendung dieser Daten für Prognosen und Finanzberichte im Fokus standen. Technologie, fügte er hinzu, verspreche dabei eine höhere Effizienz und Produktivität sowie eine höhere Wertschöpfung.

Sehen Sie sich das vollständige Interview mit Workday-CFO Zane Rowe im Video an.

„Vor allem CFOs müssen jetzt dringend Vertrauen in diese Daten schaffen, damit alle im Unternehmen verstehen, wie sie genutzt werden und wie wichtig dies ist.“

Porträt von Zane Rowe Zane Rowe Chief Financial Officer Workday

„KI bietet uns die Chance, viele dieser Aufgaben auf eine bessere Art zu erledigen und darüber nachzudenken, wie wir mehr Wachstum erzielen können“, so Rowe.

Um das Potenzial der KI im Finanzwesen auszuschöpfen, müssen Führungskräfte neue Wege finden, wie sie Daten zur Wachstumsförderung einsetzen. Dies bedeutet auch, dass CFOs Partnerschaften schließen müssen, um sich als Vordenker zu positionieren.

Dabei spielt die Vertrauensbildung laut Rowe eine zentrale Rolle.

„Wie können Sie als CFO Vertrauen schaffen?“, überlegte Rowe. „Wie ist unsere Haltung zum Thema Transparenz und wie kommunizieren wir intern und extern die Art und Weise, wie wir diese Daten für die geschäftliche Transformation einsetzen?“

„Vor allem CFOs müssen jetzt dringend Vertrauen in diese Daten schaffen, damit alle im Unternehmen verstehen, wie sie genutzt werden und wie wichtig dies ist.“

Rowe wies darauf hin, dass Workday seinen Ansatz für einen verantwortungsvollen KI-Einsatz klar dargelegt hat, und lobte das Vertrauen, das durch die transparente Vorgehensweise des Unternehmens geschaffen wurde. 

Diese Komponente ist eine überaus wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Einführung von KI.

„Zweifellos gibt es in diesem Bereich vieles, was Sie tun können. Doch letztendlich kommt es auf die zugrundeliegende Datenbasis an“, so Rowe. „Und wenn Sie der Vertrauenslücke keine Beachtung schenken und es Ihnen nicht gelingt, den durchschnittlichen Beschäftigten und Managern zu vermitteln, wie die Technologie eingesetzt wird, dann steht Ihnen eine schwierige Zukunft bevor. Wir alle müssen dieses Thema ganz oben auf unsere Agenda setzen und uns überlegen, wie wir die Akzeptanz von KI flächendeckend fördern können.“

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