Investitionen in die Kultur als Möglichkeit, die Bedeutung von Talenten herauszustellen, verlangen von den CFOs Kreativität und Mut, so Sweet. „CFOs sind für die richtige Balance verantwortlich, aber sie müssen dem Unternehmen häufig auch Mut machen und einen Anreiz geben, Dinge anders zu machen“, fügte sie hinzu. „Und damit verbunden ist definitiv auch eine wirtschaftliche Komponente.“
Die ökologische, soziale und ethische Verantwortung von Unternehmen rückt seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus. Die Pandemie hat diesen Trend möglicherweise sogar noch verstärkt.
Initiativen in diesem Bereich fördern das Geschäft auf eine Weise, die bei vielen Stakeholdern Anklang findet. „Das gilt nicht nur für Investoren“, so Sweet, „sondern auch für Spitzenkräfte. Und für unsere Partner, denen dieses Thema am Herzen liegt.“
McClure verwies auf eine aktuelle Studie von Accenture, wonach 68 % der Befragten den CFO als Initiator ökologisch, sozial und ethisch motivierter Initiativen in der Pflicht sehen. Darüber hinaus sieht sie Datenintegrität als zentralen Bestandteil der Struktur und Governance, die für den Erfolg dieser Initiativen ausschlaggebend sind. McClure erwähnte auch den Beitrag globaler All-in-One-Lösungen von Cloud-Anbietern wie Workday zur Gewährleistung dieser Datenintegrität.
Neue Arbeitsmodelle in der Praxis
„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich mit der Mission und den Werten ihres Arbeitgebers – z. B. beim Thema soziale Gerechtigkeit – identifizieren können“, so Robynne Sisco, Co-President und CFO von Workday. „Ökologische, soziale und ethische Fragen spielen heutzutage für die Belegschaft eine größere Rolle als noch vor zehn Jahren.“
Sisco betrachtet die Förderung kultureller Aspekte als treibenden Faktor bei der Anwerbung und Bindung von Spitzenkräften – solange dies in ehrlicher Absicht geschieht. „Es ist ungeheuer wichtig, dass das gesamte Unternehmen, vom Management bis zu den Angestellten, diese Werte wirklich verinnerlicht und danach handelt“, betonte sie. „Wenn das gelingt, bietet ein solcher Ansatz in Zeiten des Wandels, wie wir sie momentan erleben, einen massiven Vorteil.“
Für Scott Herren, Executive Vice President und CFO bei Cisco, sind progressive Arbeitsmodelle keine hypothetische Denkübung, sondern gelebte Realität. Hybridmodelle gehörten bei Cisco schon vor der Pandemie zum Alltag, doch erst die Krise veranlasste Führungskräfte dazu, Nachweise dafür zu erbringen, dass eine erfolgreiche Karriere auch für Mitarbeitende möglich ist, die außerhalb des Firmensitzes in San José, Kalifornien, arbeiten. Um der Botschaft Nachdruck zu verleihen, erklärte sich Herren bereit, nach Atlanta zu ziehen.
„Die Arbeitswelt hat sich verändert und wird nie wieder so sein wie früher“, so Herren, obwohl auch er den persönlichen Kontakt zu schätzen weiß. „Ich freue mich auf den Tag, an dem ich ins Büro komme und nicht mehr der Einzige hier bin.“
Eine Frage des Vertrauens
Beim Wechsel zu hybriden Arbeitsmodellen ist laut Sisco eine effektive Kommunikation vonseiten des Managements das A und O.
„Solche grundlegenden Änderungen müssen effektiv kommuniziert werden“, erklärte sie. „Auf der Managementseite muss man sich klarmachen, dass man von den Mitarbeitern starkes Vertrauen fordert. ‚Vertraut uns, dass wir das Richtige tun. Vertraut uns, dass wir eurer Feedback berücksichtigen und die geforderten Änderungen vornehmen werden.‘ Das Vertrauen, das man im Laufe der Jahre zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgebaut hat, zahlt sich jetzt, in diesen schwierigen Zeiten, aus.“
Eine weitere entscheidende Komponente ist ein wechselseitiger Austausch bzw. eine Feedbackschleife. Vor diesem Hintergrund fügte Sisco hinzu, dass Workday vor Kurzem Peakon übernommen hat, Entwickler der Feedback-Plattform Workday Peakon Employee Voice. „Dadurch sind wir nun in der Lage, Stimmungstrends in unserer Belegschaft zu analysieren, um uns ein umfassendes Bild vom Arbeitsklima zu machen. Denn seit der Pandemie und dem Wegfall von informellen Gesprächen, z. B. während Arbeitspausen, ist dies bekanntermaßen gar nicht mehr so einfach“, so Sisco.
Herren stimmte ihr zu. „Ich denke, umfassende Erhebungen zum aktuellen Arbeitsklima, die über die vierteljährliche Mitarbeiterbefragung hinausgehen, werden für uns alle immer wichtiger.“
Kollaborationstechnologie, so seine Einschätzung, wird eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie der Kinofilm: „In 100 Jahren wird uns das Kino ein vollständig immersives Erlebnis bieten“, prognostizierte er.
Investitionen in Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Arbeitswelt der Zukunft wird laut Tracey Doi, Group Vice President und CFO bei Toyota Motor North America, von einem stetig zunehmenden Personalbedarf geprägt sein.