So entwickeln Sie eine Strategie für die Enterprise-Architektur
Eine solide Strategie für die Enterprise-Architektur stimmt die technologischen Funktionen kontinuierlich auf die Unternehmensziele ab. Erfolgreiche EA-Strategien sind gezielt darauf ausgelegt, die maßgeblichen Geschäftstreiber in umsetzbare Roadmaps und Betriebsmodelle zu übersetzen, die in Echtzeit skalierbar sind, sich mühelos anpassen und flexibel reagieren können. Im Folgenden werden die fünf wichtigsten Schritte des Prozesses beschrieben.
Bewertung des aktuellen Zustands
Als erstes müssen Sie ein klares, kontextbezogenes Verständnis Ihrer derzeitigen Architektur entwickeln. Geben Sie sich nicht mit einer statischen Bestandsaufnahme zufrieden; ordnen Sie Funktionen den Wertströmen zu, bewerten Sie die Systemabhängigkeiten und dokumentieren Sie die Integrationsmuster in den verschiedenen Bereichen. Nutzen Sie digitale Lösungen, um Reibungspunkte und ungenutzte Potenziale zu identifizieren, z. B:
- Funktions-Heatmaps: Visualisierung des Reifegrads und der Bedeutung von Unternehmenskompetenzen im Verhältnis zu den strategischen Zielen
- Reifegradmodelle: Bewertung der Entwicklung von Funktionen, Prozessen oder Plattformen über definierte Performance-Stufen
- Indizes für technische Schulden: Quantifizierung der Kosten, der Komplexität und des Risikos von Altsystemen oder veraltetem Code
Diese diagnostische Arbeit sollte aufzeigen, wo die Transformation die größte Wirkung entfalten wird. Achten Sie auf traditionelle Engpässe, architektonische Abweichungen und isolierte Datenpipelines. Eine klar definierte Ausgangsbasis verschafft Ihnen Klarheit darüber, welche Änderungen notwendig sind, welche Bedeutung ihnen zukommt und in welcher Abfolge sie vorgenommen werden sollten.
Definition der vom Unternehmen angestrebten Ergebnisse
Verankern Sie Ihre Architekturstrategie in realen Unternehmenszielen. Sprechen Sie sich mit Führungskräften und operativen Stakeholdern ab, wie sich die Strategie in handlungsorientierte, messbare Ergebnisse übersetzen lässt. Vermeiden Sie vage, allgemein formulierte Ziele wie „Steigerung der Agilität“ ohne klar definierte KPI.
Setzen Sie sich stattdessen Ziele wie „Reduzierung des Zeitaufwands für das Onboarding um 50 %“ oder „Migration von 70 % der Finanzvorgänge auf eine einzige native Cloud-Plattform innerhalb von 12 Monaten“. Klar formulierte Ziele erleichtern die Abstimmung von Kompromissen, die Priorisierung von Investitionen und den Nachweis von Mehrwert.
Design einer zukunftsfähigen Architektur
Definieren Sie mithilfe einer Schichtenarchitektur, wie Anwendungen, Daten, Infrastruktur und Services in Zukunft zusammenarbeiten werden. Stimmen Sie die technischen Funktionen auf die Geschäftsanforderungen ab, um deutlich zu machen, wo Abstraktion, Entkopplung oder Autonomie erforderlich ist. Entwickeln Sie Referenzmodelle, um Konsistenz zu gewährleisten. Dabei sollte jedoch Spielraum für eine bereichsspezifische Umsetzung bleiben.
Integrieren Sie gleich von Anfang an einen Plattform-Ansatz, ein API-first-Design und eine reibungslose Interoperabilität der Daten. Setzen Sie nicht nur auf Funktionalität, sondern beziehen Sie Auditierbarkeit, Resilienz und Anpassungsfähigkeit als architektonische Vorgaben mit ein.
Priorisierung von Transformationsinitiativen
Nutzen Sie eine Wert-Aufwand-Matrix, architektonische Abhängigkeiten und Machbarkeitsbewertungen, um eine Roadmap zu erstellen, die einen inkrementellen Mehrwert liefert und gleichzeitig das Risiko reduziert. Heben Sie deutlich die Kriterien hervor, die Investitionen in die einzelnen Initiativen rechtfertigen.
Fassen Sie Initiativen in Wertströme oder Plattformen zusammen und nutzen Sie frühe Erfolge, wie z. B. die Abschaffung redundanter Dienste oder die Beschleunigung der Implementierung, um Glaubwürdigkeit aufzubauen. Die Reihenfolge dieser Initiativen sollte auf der Grundlage eines objektiven Abhängigkeits-Mappings und nicht auf der Grundlage interner Politik oder individueller Präferenzen festgelegt werden.
Architektur des Betriebsmodells
Ihre Architektur ist nur so gut wie Ihre Fähigkeit, sie umzusetzen. Definieren Sie, wie die Funktionen bereitgestellt, kontrolliert und skaliert werden. Integrieren Sie folgende Elemente in das Betriebsmodell:
- Plattform-Produktteams: Funktionsübergreifende Teams, die für die Entwicklung und das Lebenszyklusmanagement von Basisdiensten zuständig sind, die bereichsübergreifend genutzt werden
- Zentralisierte Governance: Ein verteiltes Modell, bei dem die Teams innerhalb der von der zentralen Architektur und Sicherheit vorgegebenen Schutzmechanismen autonom arbeiten
- Wiederverwendbare Komponentenbibliotheken: Vorkonfigurierte, standardisierte Assets, die die Entwicklung beschleunigen und gleichzeitig die Konsistenz zwischen den Teams gewährleisten
- Gemeinsam genutzte Services: Zentral verwaltete Funktionen, wie Identität, Auditierbarkeit oder CI/CD-Pipelines, die von verschiedenen Teams genutzt werden, um doppelte Arbeit zu vermeiden
Schaffen Sie ein unkompliziertes Governance Framework, das Autonomie bei gleichzeitiger Kontrolle ermöglicht. Architektur-Auditgremien sollten in dieser Hinsicht als Berater und Befürworter fungieren. Sie stellen den Teams goldene Pfade, klare Standards und Support für integrierte Tools zur Verfügung.
Definieren von Kennzahlen und Feedback-Schleifen
Erstellen Sie KPIs, die die Architektur mit dem Mehrwert für Ihr Unternehmen verknüpfen. Überwachen Sie Indikatoren wie:
- Zykluszeit: Zeit, die benötigt wird, um eine Funktion oder einen Service von der Idee bis zur Produktion zu liefern
- Fehlerquote bei Änderungen: Prozentsatz der Änderungen, die zu einer Verschlechterung des Dienstes führen oder Abhilfemaßnahmen notwendig machen
- Wiederverwendung von gemeinsam genutzten Services: Einführung und Effektivität von standardisierten Komponenten in allen Teams
- Effizienz der Cloud-Nutzung: Kosteneffektivität und optimale Auslastung der Ressourcen in Cloud-Umgebungen
- Time-to-Market pro Funktion: Wie schnell können neue Geschäftsfunktionen für Endanwender bereitgestellt werden?
Führen Sie kontinuierliche Architektur-Audits hinsichtlich Objectives and Key Results (OKRs) oder vierteljährlichen Planungszyklen durch. Behandeln Sie Feedback-Schleifen als architektonische Grundelemente und nutzen Sie diese zur Kurskorrektur, zur Validierung von Annahmen und zur Neufestlegung des Zielzustands im Einklang mit der Geschäftsentwicklung.