Einsatz von KI im Handel: Wie Künstliche Intelligenz den Handel revolutioniert

Lesen Sie in diesem Blogpost:

• Die Rolle von KI im Einzelhandel
• 3 Fallbeispiele für KI im Einzelhandel
  • Mister Spex: Datengetriebene HR
  • Bergzeit: Adaptive Planung
  • Vinted: Mitarbeiterbindung als Wachstumsfaktor
• Die Zukunft von KI im Einzelhandel

Der Einzelhandel kämpft mit Inflation, Fachkräftemangel und Kaufzurückhaltung. Künstliche Intelligenz bietet Unternehmen die Chance, diese Polykrise zu meistern und sich über flexible Geschäftsmodelle neu zu definieren. Mit datengetriebenen Entscheidungen und digitalen Tools können sie adaptiv planen, ihre Belegschaft optimal einsetzen und entwickeln, Umsätze steigern und mit beschleunigten Prozessen insgesamt effizienter arbeiten und Kosten sparen.

Eine 2023 veröffentlichte Branchenumfrage des Handelsverband Deutschland hat ergeben, dass über ein Fünftel der befragten Handelsunternehmen bereits Künstliche Intelligenz einsetzt. Das ist deutlich mehr als im Durchschnitt aller Branchen. Hier haben lediglich 9 Prozent KI implementiert, wie eine Studie im Auftrag von bitkom 2023 zeigt.

Ein Blick über Deutschland hinaus in den gesamten EMEA-Raum lässt jedoch keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht: Branchenübergreifend erklären 56 Prozent der CEOs, für den Einsatz von KI gerüstet zu sein. Das geht aus dem Bericht Globale Befragung von C-Level-Führungskräften zum Einsatz von KI von Workday und FT Longitude hervor.

Doch gerade im Handel zögert die Mehrheit, sich Künstlicher Intelligenz zuzuwenden. Das gilt vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen. Zwei Drittel gaben laut HDE an, den Einsatz von KI vorerst nicht zu planen. Sie nennen als Hindernisse fehlende Fachkräfte, mangelnde Anwendungsfälle und Datenqualität sowie zu wenig finanzielle Mittel an.

Wir berichten von 3 Erfolgsgeschichten, die zeigen, dass die Investition in Künstliche Intelligenz im Einzelhandel ein Garant für Wettbewerbsfähigkeit ist: Sie ist ein Treiber von Innovation, Mitarbeiterbindung und Kundenorientierung.

Die Rolle von KI im Einzelhandel

Der Einzelhandel kennt Konjunkturen. Technologischer Fortschritt, wirtschaftliche Unsicherheiten, Personalmangel und Verbrauchertrends beeinflussen sein Geschäft. Das hat ihn anpassungsfähig gemacht.

Auf folgenden Feldern profitieren besonders auch kleine und mittlere Unternehmen von Künstlicher Intelligenz:

• Adaptive Planung, Budgetierung & Szenariomodellierung. Adaptive Planung mit KI ermöglicht es Unternehmen, sich schnell an ändernde Marktbedürfnisse anzupassen. Die Ressourcenverteilung ist nicht für einen längeren Zeitraum festgelegt, sondern wird auf der Basis kontinuierlicher Analysen angepasst. Unternehmen erstellen so laufend Prognosen und entwickeln Ideen, um ihre strategische Planung zu optimieren. Eine Voraussetzung dafür sind zentral verfügbare Echtzeit-Daten, wie sie die Enterprise-Management-Cloud-Lösung von Workday bietet.
• Strategische Personalplanung und Optimierung der Mitarbeiterpotenziale. Während Finanz- und IT-Abteilungen im EMEA-Raum Künstliche Intelligenz bereits stärker implementiert haben, gibt es im Personalwesen noch Nachholbedarf. Gerade dieser Bereich birgt jedoch großes Potenzial: Unternehmen können ihre Mitarbeiter mit effizienten Prozessen und flexiblen Arbeitsmodellen entlasten und sich der neuen Arbeitswelt weiter öffnen.
  Der gesamte HR-Prozess profitiert von KI-Lösungen, wie Workday sie bietet: Im Recruiting sagen digitale Analysen beispielsweise voraus, welche Kandidaten für die Rolle gut geeignet sind. Für die Mitarbeiterentwicklung lassen sich individuelle Lernpfade erstellen. Schichtmanagement und Einsatzplanung, aber auch Leistungsbewertung und Feedback können mit Künstlicher Intelligenz schneller, effizienter und mit Rücksicht auf das Wohl und die Wünsche der Mitarbeiter erfolgen.
• Umsatzsteigerungen und Kundenbindung. KI hilft, Kunden besser zu verstehen und auf deren Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Sie analysiert individuelle Kundenpräferenzen und Kaufverhalten, um auf dieser Basis personalisierte Einkaufserlebnisse zu schaffen.

Künstliche Intelligenz lässt sich auf vielen weiteren Feldern einsetzen. Sie verspricht beispielsweise Kostenersparnisse durch Prozessoptimierung und
-automatisierung, etwa im Bestandsmanagement.

Künstliche Intelligenz lässt sich im Einzelhandel entlang der gesamten Wertschöpfungskette einsetzen und bietet somit zahlreiche Chancen.

3 Fallbeispiele für KI im Einzelhandel

Wie Unternehmen Künstliche Intelligenz anwenden und ihre eigenen Erfolgsgeschichten schreiben, zeigen die folgenden Anwendungsfälle. Erfahren Sie von 3 unserer Kunden, die den großen Schritt schon gegangen sind, was sie bei der Einführung von KI gelernt haben, was sich im Unternehmen dadurch verändert hat und wie Führungskräfte und Mitarbeiter profitieren.

Lassen Sie sich inspirieren!

Mister Spex: Datengetriebene HR

Mister Spex, ein Vorreiter unter den Optikern, hat sein Workforce-Management mit Workday Human Capital Management durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz transformiert. Dies hat nicht nur eine effiziente Einsatzplanung für die Mitarbeiter in den 70 Filialen zur Folge, sondern auch strategische Verbesserungen im Bereich Human Resources.

Damit geht Mister Spex gleich zwei große Herausforderungen des Einzelhandels an. Die erste ist der Fachkräftemangel: PwC zufolge könnten im Jahr 2035 eine von drei Stellen im deutschen Einzelhandel unbesetzt bleiben. Deshalb ist es für Unternehmen von großer Bedeutung, dem Wunsch der Mitarbeiter nach einer besseren Work-Life-Balance, flexiblen Arbeitsmodellen und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten zu entsprechen.

Womit auch schon die zweite große Herausforderung benannt wäre: der Wandel der Arbeitswelt. Bei der Rekrutierung von Mitarbeitern und deren Entwicklung helfen KI und Datenanalyse ebenfalls. Sie ermöglichen es, Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten und Vorlieben optimal einzusetzen. Dies wird den Bedürfnissen sowohl des Unternehmens als auch der Mitarbeiter gerecht.

Lesen Sie hier noch mehr Einzelheiten zur Erfolgsgeschichte von Mister Spex.

Bergzeit: Adaptive Planung

Bis 2021 lief der Budgetierungsprozess bei Bergzeit, dem Online-Händler für Sportartikel, hauptsächlich über Excel-Tabellen. Für die Mitarbeiter und Führungskräfte war das ein umständlicher, fehleranfälliger und langwieriger Vorgang. Die Daten auf dem aktuellen Stand zu halten und zusammenzuführen, erforderte viel manuelle Arbeit.

Dies änderte sich mit der Einführung von Workday Adaptive Planning, einer cloud-basierten Lösung für die Planung, Budgetierung und Prognose. Das Unternehmen hat seitdem einen lückenlosen und aktuellen Überblick über seine Finanzen. Der Planungsprozess ist jetzt kürzer und flexibler und kann enger getaktet werden. Vierteljährliche Prognosen haben bei Bergzeit die starre Jahresplanung ersetzt. Ziel sind rollierende Prognosen: Sie bieten kontinuierliche Einblicke, sodass sich in Echtzeit auf Abweichungen reagieren lässt.

Die Workday-Lösung hat sich für Bergzeit auf dem Höhepunkt der Corona-Krise 2021, die dem Unternehmen ein rasantes Auf und Ab bescherte, bereits gelohnt. Schnell konnten Szenarien modelliert und mögliche Auswirkungen betrachtet werden. Für Thorsten Fritz Teamleiter Controlling bei Bergzeit, eröffnete sich damit eine „völlig neue Welt“ – eine, die dem Unternehmen den Handlungsspielraum gibt, schnell in einem dynamischen Marktumfeld zu reagieren.

Vinted: Mitarbeiterbindung als Wachstumsfaktor

Vinted ist ein internationaler Online-C2C-Marktplatz für Secondhand-Kleidung. Den Führungskräften ist wichtig, das Wachstum des Unternehmens mit regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen zu begleiten. So wollen sie sicherstellen, dass die Mitarbeiterzufriedenheit hoch bleibt und neues Personal eine gute Onboarding-Erfahrung macht.

Workday Peakon Employee Voice generiert dabei wichtige Echtzeit-Einblicke in Personaldaten an sämtlichen Standorten des Unternehmens, ob in Berlin oder Amsterdam. Mit der Lösung ist es beispielsweise möglich, alle zwei Wochen schriftliche Mitarbeiter-Interviews mit 14 bis 16 Fragen durchzuführen und die Antworten schnell auszuwerten. Besonders wichtig sind Vinted gute Werte für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion.

Auf der Basis von Mitarbeiterbefragungen lassen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen. Ein Projekt zur Evaluierung der Vergütungspakete ergab beispielsweise, dass Mitarbeiter nicht mit der Entlohnung selbst unzufrieden waren, sondern mit dem damit verbundenen Prozess. Diese Erkenntnis erlaubte es, zielgerichtet gegenzusteuern.

Die Mitarbeiter schätzen es, dass das Unternehmen ihre Anliegen ernst nimmt und bearbeitet.

Sie brauchen noch mehr Anregungen? Hier finden Sie weitere Erfolgsgeschichten.

Die Zukunft von KI im Einzelhandel

Künstliche Intelligenz wird die beschriebenen Transformationsprozesse weiter vorantreiben. Entsprechende Instrumente und Technologien werden mehr und mehr in den Alltag der Personalabteilungen integriert und für wertvolle Einblicke und datengestützte Entscheidungen sorgen.

KI wird weiter dazu beitragen, administrative und Routine-Aufgaben zu automatisieren, wie die Vorauswahl von Bewerbern, das Verfassen von Stellenbeschreibungen oder die Verwaltung von Mitarbeiterdaten. Das HR-Team gewinnt durch diese Entlastung mehr Ressourcen für strategische Aufgaben. Personalisierte Maßnahmen für Entwicklung und Schulungen haben das Potenzial, die Mitarbeitererfahrung zu verbessern und die Mitarbeiterbindung zu erhöhen.

Adaptive Planung und Szenario-Modellierung wird es Unternehmen in Zukunft noch einfacher machen, gezielt auf Veränderungen zu reagieren und sich auf Markttransformationen und Schwankungen im Konsumverhalten einzustellen.

Auch Fragen der Ethik und des Datenschutzes werden eine immer wichtigere Rolle spielen. Handelsunternehmen werden sicherstellen müssen, dass sie Daten ethisch und verantwortungsvoll nutzen und die Privatsphäre ihrer Mitarbeiter und Kunden respektieren.

Fazit

Öffnen sich die Unternehmen des Einzelhandels der Künstlichen Intelligenz, profitieren sie auf zahlreichen Anwendungsfeldern von den dazugehörigen Technologien: im Personalwesen, der Planung und Budgetierung, der Prozessautomatisierung und dem Bestands- und Lieferkettenmanagement.

In einem Markt, in dem Unternehmen gleichsam um Kunden und Mitarbeiter werben, gilt es, mit adaptiven Geschäfts- und Arbeitsmodellen attraktiv und damit wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Erfolgsgeschichten haben einen Einblick gegeben, wie das gelingen kann.