Die wichtigsten KPIs für erfolgreiches Employee Engagement

Employee Engagement gilt als Treiber von Produktivität und Innovation – doch ohne die richtigen KPIs bleibt es bloß ein Versprechen.

Zwei Personen im Gespräch bei der Arbeit Blog Employee Engagement

In diesem Beitrag befassen wir uns mit folgenden Themen:

Mitarbeiter-Engagement beschreibt die emotionale Verbundenheit und den aktiven Einsatz der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz. Wenn Mitarbeiter sich mit der Mission des Unternehmens verbunden und in ihrer Rolle wertgeschätzt fühlen, steigert dies ihre Produktivität und Innovationsstärke und macht sie zu Botschaftern Ihrer Arbeitgebermarke.

2025 sehen sich die Unternehmen jedoch mit einer zentralen Herausforderung konfrontiert: Laut Gallup zeigen lediglich 31 % der Mitarbeitenden ein aktives Engagement, während 17 % aktiv unengagiert sind. Diese Entwicklung birgt erhebliche Risiken für Performance und Mitarbeiterbindung. Für HR-Führungskräfte ist es entscheidend, das Mitarbeiter-Engagement präzise zu messen und aus den gewonnenen Erkenntnissen gezielte Maßnahmen abzuleiten. Nur so lässt sich die Unternehmenskultur stärken und nachhaltiges Wachstum fördern.

2025 zeigen lediglich 31 % der Beschäftigten ein aktives Engagement, während 17 % aktiv unengagiert sind.

Warum Mitarbeiter-Engagement messen?

Einblicke darin, inwieweit sich Ihre Belegschaft emotional und verhaltensbezogen einbringt, stellen einen strategischen Wettbewerbsvorteil dar. Daten zum Mitarbeiter-Engagement geben Aufschluss darüber, in welchen Bereichen Ihre Teammitglieder erfolgreich sind und wo Risiken wie Burnout, Fluktuation oder sinkendes Engagement drohen. So können Ressourcen gezielt dort eingesetzt werden, wo sie den größten Beitrag leisten.

Im Folgenden sind die zentralen Bereiche dargestellt, in denen das Mitarbeiter-Engagement direkten Einfluss auf den Geschäftserfolg hat:

  • Produktivität: Engagierte Mitarbeiter übernehmen Eigeninitiative, arbeiten effektiv im Team und erreichen oder übertreffen ihre Performance-Ziele – ein entscheidender Treiber für operative Exzellenz.

  • Mitarbeiterbindung: Mitarbeiter, die sich gehört und wertgeschätzt fühlen, sind loyaler. Das reduziert Einstellungskosten, verkürzt Onboarding-Zeiten und hält wertvolles internes Wissen im Unternehmen.

  • Rentabilität: Studien belegen den Zusammenhang zwischen einem hohen Engagement sowie besseren Kundenerlebnissen, weniger Fehlern und gut gefüllten Innovationspipelines – Faktoren, die sich positiv auf das Geschäftsergebnis auswirken.

  • Reputation: Eine Belegschaft, die stolz auf Ihre Marke ist, repräsentiert diese besonders überzeugend, stärkt das Arbeitgeber-Branding und erhöht die Attraktivität für Spitzenkräfte.

  • Wellbeing: Engagierte Teams erleben weniger Stress und eine höhere Moral. Dies schlägt sich in weniger krankheitsbedingten Fehlzeiten nieder und unterstützt eine nachhaltigere Arbeitsumgebung.

Die Zahlen sprechen für sich: Laut Gallup erzielen Unternehmen mit besonders engagierten Mitarbeitenden einen Anstieg bei der Rentabilität um 23 %, eine um 18 % höhere Produktivität und 81 % geringere Fehlzeiten im Vergleich zu Unternehmen mit einer weniger engagierten Belegschaft.

Unternehmen mit einem hohen Mitarbeiter-Engagement verzeichnen einen Anstieg bei der Rentabilität um 23 %, eine um 18 % höhere Produktivität und 81 % geringere Fehlzeiten im Vergleich zu Unternehmen mit einer weniger engagierten Belegschaft.

10 wichtige Mitarbeiter-Engagement-KPIs

Um Engagement-Einblicke in wirkungsvolle Strategien umzuwandeln, benötigen Sie zuverlässige Kennzahlen, die die Stimmungstrends der Mitarbeiter direkt mit messbaren Unternehmensergebnissen verbinden. Diese Key Performance Indicators (KPIs) definieren klare Benchmarks, identifizieren verborgene Defizite beim Mitarbeiter-Engagement und belegen den geschäftlichen Nutzen Ihrer Engagement-Strategien.

1. Employee Net Promoter Score (eNPS)

eNPS ist eine Einzelkennzahl, die die Mitarbeiterloyalität und -zufriedenheit misst – also die Wahrscheinlichkeit, mit der Beschäftigte ihr Unternehmen weiterempfehlen würden. Dieser KPI liefert wertvolle Einblicke in Mitarbeiterstimmungstrends und dient als Indikator für die Mitarbeiterbindung, den Erfolg von Empfehlungen beim Recruiting sowie die allgemeine Arbeitsmoral.

Zur Ermittlung des Employee Net Promoter Score (eNPS) wird eine kurze Befragung mit einer einzigen Frage durchgeführt: „Auf einer Skala von 0 bis 10, wie wahrscheinlich ist es, dass Sie unser Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen würden?“ Achten Sie auf eine neutrale und anonymisierte Sprache, um ehrliches Feedback zu begünstigen. 

Sobald die Antworten vorliegen, werden Scores von 9–10 als Befürworter (Promotoren) und Scores von 0–6 als Kritiker (Detraktoren) eingestuft. Anschließend wird der Prozentsatz der Kritiker vom Prozentsatz der Befürworter subtrahiert:

Formel: Befürworter (%) - Kritiker (%) = eNPS

Beispiel: Bei der Frühjahrsbefragung einer Marketingabteilung bewerteten 140 von 200 Befragten (70 %) mit Scores 9-10 und 30 (15 %) mit 0-6, was einen eNPS von 70 - 15 = 55 % ergibt. Die Nachverfolgung dieses Scores zeigte im letzten Quartal einen Anstieg um 40 %. Dieser steht in direktem Zusammenhang mit der Einführung eines Peer-Recognition-Programms und verdeutlicht, wie gezielte Maßnahmen die Mitarbeiterloyalität und -zufriedenheit verbessern können.

2. Antwortrate bei Befragungen

Über die Antwortrate einer Befragung wird der Prozentsatz der Mitarbeiter ermittelt, die sich an Feedback-Initiativen wie Befragungen zum Engagement, Feedback-Formulare auf Abteilungsebene oder Ad-hoc-Check-ins zu Stimmungstrends beteiligen.

Um die Rücklaufquote zu erhöhen, sollten Sie die Fragen der Mitarbeiter-Engagement-Befragung gezielt auf die Erfahrungen der Mitarbeiter sowie auf die gewünschten Erkenntnisse abstimmen. Verteilen Sie die Befragungen über benutzerfreundliche Kanäle wie E-Mail, mobile Plattformen oder integrierte HRIS-Benachrichtigungen. Planen Sie Erinnerungen oder Impulse durch Manager, um die Reichweite zu optimieren und dafür zu sorgen, dass Ihre Daten ein diverses und umfassendes Spektrum an Mitarbeiterperspektiven abbilden.

Im nächsten Schritt wird die Summe der abgeschlossenen Befragungen durch die Anzahl der eingeladenen Teilnehmenden dividiert und anschließend mit 100 multipliziert.

Formel: (Abgeschlossene Befragungen ÷ Eingeladene Mitarbeiter) × 100 = Antwortrate der Befragung

Beispiel: An einer jährlichen Engagement-Befragung in einer nordamerikanischen Vertriebsabteilung mit 800 Beschäftigen nahmen 520 Mitarbeitende teil, was einer Antwortrate von 65 % entspricht. Dies bedeutete einen Rückgang um 15 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresbeteiligung von 80 % und gab Anlass zu Bedenken hinsichtlich Befragungsmüdigkeit und mangelnder Kommunikation.

Als Reaktion auf dieses Problem beriefen die Verantwortlichen Fokusgruppen ein, um Feedback-Hindernisse zu identifizieren, kürzten die nachfolgende Befragung auf fünf gezielte Fragen und kommunizierten Vertraulichkeitsmaßnahmen, um die bestehenden Kommunikationslücken zu schließen. Mit diesen Initiativen gelang es, die Rücklaufquoten auf ein repräsentatives Niveau zurückzuführen.

3. Pulsbefragungs-Score

Pulsbefragungen umfassen kurze, gezielte Fragebögen, die wöchentlich oder monatlich gesendet werden und sich auf spezifische Engagement-Faktoren konzentrieren – darunter Management-Support, Arbeitsbelastung oder Anerkennungshäufigkeit.

Sie minimieren die Befragungsmüdigkeit, indem die Fragen auf 3–5 Punkte begrenzt werden. Die Auswertung der Antworten ergibt einen Stimmungs-Score in Echtzeit, sodass Ihr Team sich abzeichnende Probleme erkennen und frühzeitig Korrekturmaßnahmen einleiten kann.

Formel: (Gesamtpunkte ÷ Anzahl Antworten) ÷ Anzahl Fragen = Pulsbefragungs-Score

Beispiel: In einer monatlichen Pulsbefragung werden die Mitarbeitenden gebeten, die Unterstützung durch das Management, die Arbeitsbelastung und die Wertschätzung durch Kollegen auf einer Skala von 1 bis 5 zu bewerten. Die Befragung hat 150 Antworten mit insgesamt 900 Punkten ergeben und der Durchschnitts-Score liegt bei (900 ÷ 150) ÷ 3 = 2,0, im Vergleich zu 3,5 im Vormonat.

Dieser Rückgang signalisiert die Notwendigkeit koordinierter Fokus-Sessions und nachfolgender Befragungen, um die zugrunde liegenden Probleme zu erkennen und das Engagement zu reaktivieren, bevor sich die Situation weiter verschlechtert.

4. Fluktuationsrate

Die Fluktuationsrate erfasst, wie viele Mitarbeitende Ihr Unternehmen aus eigenem Antrieb verlassen. Dadurch wird verdeutlicht, wo das Engagement Schwächen aufweist und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung ergriffen werden sollten. Zur Berechnung der Fluktuation teilen Sie die Anzahl der freiwilligen Austritte durch die durchschnittliche Mitarbeiterzahl für die jeweilige Periode und multiplizieren das Ergebnis mit 100, um den Prozentwert zu ermitteln.

Formel: (Freiwillige Austritte ÷ durchschnittlicher Headcount) × 100 = Fluktuationsrate

Beispiel: In einer mittelständischen Kunden-Support-Abteilung mit 100 Beschäftigten verließen fünf Personen innerhalb von sechs Monaten freiwillig das Unternehmen, was einer Fluktuationsrate von (5 ÷ 100) × 100 = 5 % entspricht. Die Überschreitung det 3 %-Marke veranlasste das HR-Team, die Themen der Austrittsgespräche zu prüfen, das Feedback mit den Ergebnissen der jüngsten Befragung abzugleichen und die identifizierten Probleme mit einem gezielten Management-Coaching anzugehen.

5. Abwesenheitsrate

Die Abwesenheitsrate misst das Verhältnis von ungeplanten Abwesenheitstagen zur Gesamtzahl der verfügbaren Arbeitstage und zeigt frühe Warnzeichen für Stress oder Motivationsmangel.

Die Erfassung dieses KPI kann konkrete Initiativen wie Wellbeing-Workshops, flexible Zeitplanung oder Manager-Check-ins steuern, um die Moral zu verbessern und die Produktivität zu sichern.

Zur Berechnung der Abwesenheitsrate dividieren Sie die Gesamtzahl der ungeplanten Abwesenheitstage durch die Gesamtzahl der verfügbaren Arbeitstage für die jeweilige Periode und multiplizieren das Ergebnis mit 100.

Formel: (Ungeplante Abwesenheitstage ÷ Gesamtzahl verfügbarer Arbeitstage) × 100 = Abwesenheitsrate

Beispiel: Ein globales Kunden-Support-Team, das über drei Regionen verteilt ist, verzeichnet 45 ungeplante Abwesenheitstage von insgesamt 1.800 im zweiten Quartal – eine Abwesenheitsrate von (45 ÷ 1.800) × 100 = 2,5 %. Dies übertrifft die 1,5 %-Marke des Unternehmens und fällt mit einer wichtigen Produkteinführung zusammen.

Als Reaktion darauf führten die Führungskräfte Check-ins zur Identifikation von Stresspunkten durch, passten die Schichtzeitpläne an, um die Arbeitsbelastung auszugleichen und richteten ein kurzfristiges Wellbeing-Förderprogramm ein, um Mitarbeitende bei Nachfragespitzen zu unterstützen.

6. Interne Mobilitätsrate

Die interne Mobilitätsrate misst den Anteil der Mitarbeitenden, die neue Rollen übernehmen oder intern befördert werden. Damit gibt die Rate Aufschluss über die Effektivität Ihrer Talententwicklungsmaßnahmen. Hohe Mobilitätsraten demonstrieren klare Karrierepfade, die das Engagement und die Mitarbeiterbindung steigern.

Zur Berechnung des Prozentsatzes wird die Anzahl der internen Wechsel durch den Gesamtpool auswählbarer Mitarbeiter geteilt und dieser Wert anschließend mit 100 multipliziert.

Formel: (Interne Wechsel ÷ Pool auswählbarer Mitarbeiter) × 100 = Interne Mobilitätsrate

Beispiel: In einer technischen Abteilung mit 200 auswählbaren Mitarbeitenden sind im vergangenen Jahr 30 technische Fachleute in neue Rollen gewechselt oder wurden befördert. Daraus ergibt sich eine interne Mobilitätsrate von (30 ÷ 200) × 100 = 15 %. Diese Steigerung gegenüber den 10 % des Vorjahres verdeutlicht den Erfolg des neu konzipierten Mentoring-Programms und klar kommunizierter Karrierepfade. Anhand des Ergebnisses wird deutlich, wie Initiativen zur beruflichen Entwicklung die interne Weiterentwicklung fördern können.

7. Zielerfüllungsrate

Die Zielerfüllungsrate misst den Prozentsatz der von Mitarbeitenden innerhalb einer bestimmten Periode erfolgreich umgesetzten Ziele und verknüpft somit das Mitarbeiter-Engagement direkt mit den Performance-Werten. Sie zeigt, wie gut individuelle Maßnahmen auf die organisatorischen Prioritäten abgestimmt sind und deckt Bereiche mit mangelnder Transparenz oder fehlenden Ressourcen auf.

Zur Berechnung der Zielerfüllungsrate teilen Sie die Anzahl der erfüllten Ziele durch die Gesamtzahl der zugewiesenen Ziele für die Periode und multiplizieren das Ergebnis mit 100:

Formel: (Erfüllte Ziele ÷ Zugewiesene Ziele) × 100 = Zielerfüllungsrate

Beispiel: Ein Marketing-Team soll in einem Quartal 50 Kampagnen-Assets bereitstellen und schafft davon 45. Die Erfüllungsrate beträgt (45 ÷ 50) × 100 = 90 %. Wird die 95 %-Marke nicht erreicht, kann das Führungsteam den Projektumfang anpassen, die Erwartungen präzisieren oder zusätzliche Ressourcen bereitstellen, um die Zielerfüllung zu unterstützen.

8. Teilnahmerate bei Anerkennungsprogrammen

Die Teilnahmerate bei Anerkennungsprogrammen zeigt, welcher Anteil der Mitarbeitenden sich aktiv an unternehmensweiten Initiativen zur Anerkennung beteiligt, beispielsweise durch Kollegen vergebene Auszeichnungen oder vom Management initiierte Shout-outs. Eine hohe Beteiligung ist Ausdruck einer ausgeprägten Wertschätzungs- und Engagementkultur im Unternehmen.

Zur Berechnung wird die Anzahl der Mitarbeitenden, die Anerkennungen vergeben oder erhalten, durch den Gesamt-Headcount geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert.

Formel: (Mitarbeiter, die Anerkennungen vergeben oder erhalten ÷ Mitarbeiter gesamt) × 100 = Teilnahmerate

Beispiel: In einem Unternehmen mit 300 Beschäftigten nahmen 180 Mitarbeiter am vierteljährlichen Anerkennungsprogramm teil, indem sie entweder Shout-outs vergaben oder erhielten. Daraus ergibt sich eine Teilnahmerate von (180 ÷ 300) × 100 = 60 %. Dieses Niveau weist auf ein breites Engagement hin, das durch gezielte Anerkennungsinitiativen zusätzlich gestärkt werden kann.

9. Karriereentwicklungsindex

Der Karriereentwicklungsindex (Career Development Index, CDI) kombiniert mehrere Indikatoren – z. B. absolvierte Weiterbildungen, interne Wechsel und die Teilnahme an Mentoring-Programmen – zu einem einzigen Score, der die Wirksamkeit Ihrer Weiterentwicklungskultur abbildet. Er hilft bei der Einschätzung, ob sich Mitarbeitende in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt fühlen.

Zur Berechnung weisen Sie jeder Komponente gewichtete Scores zu (beispielsweise 40 % für die Abschlussrate bei Weiterbildungen, 30 % für die interne Mobilitätsrate und 30 % für das Mentoring-Engagement), normalisieren jede Komponente auf eine Skala von 0–100 und ermitteln den gewichteten Durchschnitt.

Formel: 0,4 × (Abschlussrate bei Weiterbildungen) + 0,3 × (Interne Mobilitätsrate) + 0,3 × (Mentoring-Teilnahmerate) = Karriereentwicklungsindex

Beispiel: In der Finanzabteilung einer kürzlich übernommenen Tochtergesellschaft wurden 85 % der Weiterbildungen abgeschlossen (170 von 200 Teilnehmenden), die interne Mobilität betrug 12 % (24 von 200 Qualifizierten) und die Mentoring-Teilnahme lag bei 60 % (120 von 200 Mitarbeitenden). Berechneter CDI = (0,4×85 + 0,3×12 + 0,3×60) = 34 + 3,6 + 18 = 55,6. Dieser Wert unterstreicht den Erfolg der Weiterbildungsmaßnahmen und zeigt gleichzeitig das Potenzial zur Verstärkung interner Mobilitätsinitiativen auf.

10. Mitarbeiterzufriedenheits-Score

Der Mitarbeiterzufriedenheits-Score (Employee Satisfaction Score, ESS) misst die Gesamtzufriedenheit der Beschäftigten, indem diese gebeten werden, ihre Zufriedenheit bezüglich wichtiger Arbeitsplatzdimensionen wie Führung, Kultur und Ressourcen auf einer einheitlichen numerischen Skala zu bewerten. Zu den Vorteilen einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit zählen eine stärkere Mitarbeiterbindung, -loyalität und -produktivität. Zufriedenheit gilt zudem als wichtiger Indikator für hohes Engagement – wer sich am Arbeitsplatz nicht wohlfühlt und zufrieden ist, zeigt erfahrungsgemäß weniger Einsatz und Engagement in seiner Rolle.

Zur Berechnung des ESS aggregieren Sie die individuellen Bewertungen (beispielsweise auf einer Skala von 1 bis 5) für ausgewählte Dimensionen, teilen diese durch die Gesamtzahl der Antworten und Dimensionen und multiplizieren das Ergebnis mit 1, um den durchschnittlichen Zufriedenheitswert zu erhalten.

Formel: Summe aller Zufriedenheitsbewertungen ÷ (Anzahl Antworten × Anzahl Fragen)

Beispiel: Nach der Einführung eines neuen Frameworks für hybride Arbeitsmodelle beantwortete die IT-Abteilung mit 120 Beschäftigten fünf Zufriedenheitsfragen zu klarer Leadership, Ressourcenunterstützung, Work-Life-Balance, Zusammenarbeit und Karriereentwicklung. Das Ergebnis betrug 540 Punkte. ESS = 540 ÷ (120 × 5) = 540 ÷ 600 = 0,9 auf einer Skala von 0 bis 1 (bzw. 4,5 auf einer 1–5-Skala). Dies zeigt, dass die aktualisierten Richtlinien und die gezielte Weiterbildung von den Mitarbeitenden positiv aufgenommen wurden.

Das Messen von Engagement-Daten ist nur der erste Schritt – entscheidend ist, diese Informationen so aufzubereiten, dass sie sowohl das Verständnis fördern als auch konkrete Maßnahmen ermöglichen.

Best Practices für effektives KPI-Reporting

Das Messen von Mitarbeiter-Engagement-Daten ist nur der erste Schritt. Entscheidend ist, dass die Informationen so aufbereitet werden, dass sie verständlich sind und konkrete Maßnahmen ermöglichen. Wenden Sie diese Praktiken an, um zu gewährleisten, dass Ihre Engagement-KPIs in die HR-Strategie einfließen, Ihre Teams stärken und die Geschäftsdynamik fördern.

Visualisierung aussagekräftiger Muster

Dashboards verwandeln Engagement-Rohdaten in ansprechende Diagramme, die Trends aufzeigen und wichtige Veränderungen sichtbar machen. Gut konzipierte Diagramme helfen Stakeholdern dabei, Fortschritte rasch zu erkennen und gezielt Bereiche mit Handlungsbedarf zu identifizieren. Verwenden Sie die folgenden Visualisierungstechniken:

  • Wählen Sie Diagrammarten, die zunehmende oder abnehmende Engagement-Trends sichtbar machen – zum Beispiel mithilfe von Trendlinien.

  • Verwenden Sie einheitliche Labels und Farbkennzeichnungen, um Vergleiche zwischen Gruppen oder Zeitperioden direkt nachvollziehbar zu machen.

  • Wenden Sie interaktive Filter an, mit denen Anwender Drilldowns nach Team, Region oder Rolle durchführen können.

Definition von Zielen und Benchmarks

Klare Ziele und vergleichende Benchmarks verwandeln abstrakte Kennzahlen in konkrete Meilensteine, die für alle verständlich sind. Durch das Festlegen und Prüfen von Zielen sorgen Sie dafür, dass die Teams eine gemeinsame Strategie verfolgen und motiviert bleiben. Gehen Sie bei Benchmarks wie folgt vor:

  • Legen Sie für jeden KPI SMART-Ziele fest (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, zeitgebunden), basierend auf historischen Unternehmens- und Branchendaten.

  • Nutzen Sie Ampelanzeigen (Rot/Gelb/Grün), um den Status auf einen Blick sichtbar zu machen.

  • Aktualisieren Sie Benchmarks regelmäßig, um auf wechselnde geschäftliche Prioritäten zu reagieren.

Zielgruppengerechte Anpassung der Kommunikation

Mit maßgeschneiderten Berichten erhält jeder Stakeholder Einblicke in dem Format, das ideale handlungsorientierte Maßnahmen ermöglicht. Führungskräfte benötigen allgemeine Zusammenfassungen, während Manager einen detaillierten Kontext auf Teamebene benötigen. Vermitteln Sie Einblicke durch:

  • One-Pager für Führungskräfte mit Trend-Highlights und strategischen Handlungsempfehlungen
  • Manager-Dashboards mit Anmerkungen zu Team-Kennzahlen und vorgeschlagenen nächsten Schritten
  • Interaktive Workshops oder Stand-ups, um Ergebnisse zu erörtern und gemeinsam Aktionspläne zu erstellen

Performance praktisch umsetzen

Mitarbeiter-Engagement entfaltet seine positive Wirkung erst dann, wenn Einblicke in kulturfördernde Praktiken verwandelt werden – statt in einmalige Initiativen. Indem Sie sich auf strategische KPIs – von Befürwortung und Anwesenheit bis hin zu Weiterentwicklung und Performance – konzentrieren, gewinnen Unternehmen ein umfassende Einblicke in Stimmungstrends und Verhalten ihrer Belegschaft.

Die transparente Darstellung dieser HR-Kennzahlen, ihre Ausrichtung an klaren Benchmarks und die regelmäßige Aktualisierung durch kontinuierliches Mitarbeiter-Feedback sorgen dafür, dass das Engagement wirksam und relevant bleibt. Mit der Veränderung von geschäftlichem Umfeld und Mitarbeitererwartungen wandeln sich auch die Treiber des Engagements.

Ein ausgewogener Ansatz, der quantitative Scores mit persönlichen Narrativen verknüpft, sorgt dafür, dass die Messung stets mitarbeiterorientiert ist. So schaffen Führungskräfte ein Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende wertgeschätzt, eingebunden und befähigt fühlen, täglich ihr Bestes zu geben.

Im Durchschnitt sind 27 % der Beschäftigten von Burnout bedroht – wodurch sich das allgemeine Engagement reduziert und Fluktuationswahrscheinlichkeit erhöht. Laden Sie diese Studie herunter, um Burnout in Ihrem Unternehmen an der Quelle zu bekämpfen.

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