Progressive Unternehmen sind sich darüber im Klaren, dass sich diese Situation ändern muss. Einer Studie von Harvard Business Review zufolge sind 78 Prozent der Befragten der festen Überzeugung, dass ihr Unternehmen der gesamten Belegschaft mit direktem Kundenkontakt die erforderlichen Technologien und Informationen zur Verfügung stellen muss, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Und eine Studie von Forbes Insight/Microsoft belegt, dass 31 Prozent der Unternehmen mit dem höchsten Grad an digitaler Konnektivität und Qualifikation (d. h. mehr als 75 Prozent der Frontline-Belegschaft profitiert von dieser Konnektivität und Qualifikation) im letzten Jahr ein Wachstum von mehr als 20 Prozent verzeichnet haben. Dies bedeutet, dass sich Technologieinvestitionen in die Belegschaft mit direktem Kundenkontakt sowohl in puncto Produktivität als auch finanziell auszahlen.
Dagegen zieht eine mangelhafte Unterstützung dieser Beschäftigten Folgen nach sich. In einer Studie von Pearson wurde ein fiktives Unternehmen als Beispiel genommen, das insgesamt 10.000 Frontline-Kräfte mit einem Jahresgehalt von jeweils maximal 30.000 US-Dollar beschäftigt. Die Studie legte fest, dass das Unternehmen jährlich 85 Prozent seines Personals verlieren würde, und schätzte, dass sich die Rekrutierung und Schulung von Ersatzkräften 4.800 US-Dollar pro Person belaufen würde. Es stellte sich damit heraus, dass das Unternehmen für die Besetzung offener Stellen infolge der Fluktuation jährlich rund 40,8 Millionen US-Dollar aufwenden musste. Um auf die Beispiele im Gastgewerbe zurückzukommen: Für ein Sporthotel oder ein Sommerresort bedeutet also der alljährliche Wechsel der Saisonkräfte einen beträchtlichen Kostenaufwand.
Die geschäftlichen Vorteile der Personalbindung
Unternehmen müssen in ihre Beschäftigten mit Kundenkontakt investieren, indem sie ihnen die Werkzeuge und Prozesse zur Verfügung stellen, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen. Andernfalls dürfte es schwierig werden, neue Talente anzuwerben oder vorhandenes Personal zu binden. Dies gilt insbesondere in einem angespannten Arbeitsmarkt. Saisonkräfte können infolge ineffektiver Prozesse zur Konkurrenz abwandern, während Vertragskräfte sich nicht ausreichend vom Unternehmen unterstützt fühlen, wenn sie einen positiven Beitrag leisten möchten. Dagegen profitieren Unternehmen, die den Bedürfnissen der gesamten Belegschaft gerecht werden, von einer ganzen Reihe von Vorteilen.
Jessica Reynolds, Senior Manager of Human Resources Information Systems bei Belk, drückt es so aus: „Unsere Kunden kommen in unseren Filialen zuerst mit unseren Associates in Kontakt. Deshalb möchten wir unseren Associates alle Mittel zur Verfügung stellen, die sie für ihren Erfolg und ihre Motivation brauchen, um ein erstklassiges Kundenerlebnis liefern zu können.“
Ashley Goldsmith, Chief People Officer bei Workday, meint: „Eine positive Mitarbeitererfahrung kann das Vertrauen der Belegschaft in ihr Unternehmen stärken und so die Performance und Bindung verbessern. Das hat wiederum einen positiven Einfluss auf die Kundenzufriedenheit und den Unternehmenserfolg.“
Es ist wichtiger denn je, eine personalorientierte Kultur zu pflegen, um die Motivation, die Zufriedenheit und das Engagement der Frontline-Kräfte im Unternehmen zu stärken. Denn schließlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das wichtigste Gut, wenn es darum geht, den Wettbewerbsvorsprung des Unternehmens auf lange Sicht zu sichern.
Quellen:
„Hype Cycle for Frontline Worker Technologies, 2018“, Seite 3.
„Predicts 2019: Digital Workplace Applications“, Seite 4.