Welche Prioritäten setzen CFOs für eine reibungslose finanzielle Zukunft?

Eine weltweite Befragung von Workday zeigt, wie Finanzführungskräfte mit Investitionen in die digitale Transformation die zunehmenden Herausforderungen in Sachen Daten und neue Probleme angehen möchten.

Es liegt ein Wandel in der Luft. 

Nach einem Jahr globaler Krise, in dem sich Unternehmen im Eiltempo daran anpassen mussten, dass wichtige Faktoren im geschäftlichen Alltag nicht mehr planbar waren, blicken viele Finanzführungskräfte jetzt in die Zukunft. Ihr Hauptinteresse richtet sich auf den Einsatz smarter digitaler Technologie. Sie soll Agilität, Entscheidungsfindungen und die Fähigkeit verbessern, Mitarbeiter auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.

Die Transformation ist in vollem Gange. Unternehmen wollen ihre Prozesse nach der Pandemie beschleunigen – einschließlich der Datensammlung, des Datenzugriffs und der Datenanalyse. Sie möchten dadurch ihre Abläufe zukunftssicher machen und die wachsenden Herausforderungen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Corporate Governance (ESG) sowie Diversität und Inklusion (D&I) meistern.  

Reibungsloses Finanzmanagement steht ganz oben auf der Agenda

Für CFOs ist es klar, dass sich diese Prioritäten in den Investitionen über die nächsten ein bis drei Jahre widerspiegeln sollten, wie dies aus einer kürzlich von Workday weltweit durchgeführten Befragung von 267 CFOs in mittelständischen und großen Unternehmen der verschiedensten Branchen (einschließlich Finanzdienstleistungen, Fertigung, Handel, Technologie, Medien und Transport) hervorgeht.

Ganz oben auf der Liste stand für viele der Befragten das Konzept des reibungslosen Finanzmanagements. Dies beinhaltet den Einsatz von Tools zur Automatisierung oder für Machine Learning (ML), um die täglichen Abläufe reibungslos zu gestalten und datengesteuerte Strategien zu erarbeiten. Das Ziel dabei ist immer, den Finanzbereich im Hinblick auf künftige Herausforderungen effektiver, effizienter und intelligenter zu machen. 

Doch selbst wenn Finanzführungskräfte eine Vorstellung von der Richtung haben, die sie einschlagen möchten, sagte fast eine von fünf (19 %), sie seien erst dabei, mit der Digitalisierung zu starten. Die Mehrheit ist hingegen schon weiter.

Einige der wichtigsten Ergebnisse der Befragung:

  • 49 % der CFOs gaben an, dass im letzten Jahr als größte Schwäche die Unfähigkeit identifiziert wurde, schnelle Entscheidungen auf der Grundlage präziser, aktueller Daten zu treffen. 

  • 52 % sagten, die fehlenden relevanten Daten für wichtige Entscheidungen hätten Produkteinführungen und finanzielle Prognosen verzögert.

  • 49 % nannten Datenmanagement und -analyse als ihre Top-Prioritäten für die nächsten drei Jahre. (60 % investierten in die Verlagerung der Finanzabläufe in die Cloud und in die Einführung automatisierter intelligenter KI/ML-Lösungen. Vorausschauende Analysen stehen für 50 % der CFOs ganz oben auf der Wunschliste für die Automatisierung.)

Wo die CFOs investieren wollen

Auch die Aufstockung der verfügbaren Ressourcen für den Finanzbereich spielt laut der Befragung ganz klar eine große Rolle. 

Genau die Hälfte der Befragten (50 %) nannte als den größten Fortschritt im vergangenen Jahr die Schaffung einer intelligenten Datengrundlage und fortschrittlicher Analysen, um die Entscheidungsfindung im gesamten Unternehmen zu verbessern. Fast ein Drittel (32 %) investierte in die Weiterbildung der Finanzteams und die Verbesserung der bestehenden Infrastruktur. Die restlichen 18 % investierten vermehrt in Cloud-Lösungen zur Automatisierung von End-to-End-Transaktionen, aber auch zur Entwicklung digitaler Lösungen für Kunden.

50 % der CFOs nannten als den größten Fortschritt die Schaffung einer intelligenten Datengrundlage und fortschrittlicher Analysen, um die Entscheidungsprozesse im Unternehmen zu verbessern.

Wenn es darum geht, einen intelligenteren Umgang mit Daten zu ermöglichen, sehen die CFOs den größten Investitionsbedarf im Bereich der Analyse und des Reportings (28 %). Gleichzeitig sind sie darum bemüht, die Qualität der Daten zu verbessern, sei es durch Datenbereinigung, Datenbeschaffung oder das Zusammenführen von Datensilos. 

Vorausschauende Analysen (50 %), ML (45 %) und KI (43 %) sind drei Komponenten, in die CFOs Investitionen planen. Sie gehen davon aus, dass die künftige Digitalisierung der Finanzen nicht nur für eine effizientere Verarbeitung großer Datenmengen sorgt, sondern auch für bessere Erkenntnisse aus diesen Daten, um geschäftliche Entscheidungen qualifizierter treffen zu können. Die nächsten Prioritäten auf der Liste waren robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) mit 39 % und Process Mining mit 34 %.

Fokus auf neue Trends

CFOs sind sich bewusst, dass Aufsichtsbehörden, Investoren und die Öffentlichkeit das Verhalten von Unternehmen immer mehr unter die Lupe nehmen. So sind sie nun auch bereit, sich mit neuen Themen zu befassen. Unter diesen Themen nannten die Befragten mit 29 % als oberste Priorität Umwelt, Soziales und Corporate Governance, gefolgt von Diversität und Inklusion (26 %). Weitere thematische Schwerpunkte für CFOs sind Änderungen in der Unternehmenssteuerpolitik (25 %), Cybersicherheit (11 %) und Kryptowährungen (9 %).

Auch wenn mögliche Auswirkungen auf die Unternehmenssteuerpolitik für Finanzführungskräfte eine wichtige Rolle spielen, ist eine klare Mehrheit der CFOs zuversichtlich, dass ihr Unternehmen jeglicher Art von Herausforderung gewachsen ist: 31 % halten dies für „sehr leicht“, 43 % für „leicht“. Mehr als jeder Fünfte (21 %) äußerte jedoch, dass steuerliche Unsicherheit für Unternehmen schwierig seien. 5 % beurteilten dies sogar als sehr schwierig. Ein signifikanter Anteil von Unternehmen sieht also echten Bedarf für smartere Technologien.

Das vergangene Jahr mit der pandemiebedingten Unsicherheit hat gezeigt, dass Altsysteme und bestehende Prozesse in einer mehr und mehr datenbasierten Wirtschaft kaum erfolgreich sein können. Und auch wenn manche der Herausforderungen, die in der Befragung angesprochen wurden, nicht neu sind, so hat die weltweite COVID-19-Krise doch viele davon verdeutlicht – und in einigen Fällen verschärft. 

CFOs wissen, dass die neue Normalität von unternehmensweiter digitaler Innovation angekurbelt wird. Deswegen sind Investitionen in smarte Technologien, Management-Tools und kontinuierliche Weiterbildungen für Mitarbeiter sowie solide Datenverarbeitungsfunktionen als Grundlage notwendig. Denn nur so ist es möglich, im Wettbewerb zu bestehen und den Erfolg auch in Zukunft sicherzustellen.

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