Workday übernimmt Peakon: Warum die Mitarbeitereinbindung so wichtig ist

David Somers, General Manager for Talent Optimization bei Workday, spricht im Interview mit Phil Chambers von Peakon über die Bedeutung von Analysen im Hinblick auf Mitarbeiterbefragungen und die Förderung sinnstiftender Mitarbeitererfahrungen.

Das letzte Jahr hat die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert. Vor dem Hintergrund der globalen Pandemie, des Social Justice Movement und der wirtschaftlichen Volatilität mussten Führungskräfte ihre internen Strukturen kritisch reflektieren und neue Wege zur Unterstützung der Mitarbeiter beschreiten. Noch nie war es so wichtig wie heute, den Draht zu den Mitarbeitern aufrecht zu halten und ihnen zuzuhören, um ihnen bei der beruflichen Entwicklung zu helfen, ihre Arbeitsplatzerfahrung zu verbessern und sie in wichtigen Momenten zu unterstützen.

Mitarbeiter stehen bei uns an erster Stelle – das ist einer unserer Grundwerte. Darum ist es wichtig, dass regelmäßige Befragungen unserer Belegschaft – und den Führungskräften – aktuelle Einblicke in die Zufriedenheit im Unternehmen liefern. Das wiederum ist nötig, um Verbesserungen zu motivieren und den Weg für unseren kollektiven Erfolg zu ebnen. 

Vor diesem Hintergrund freue ich mich, die Übernahme von Peakon durch Workday bekanntgeben zu dürfen. Peakon ist eine Employee-Success-Plattform, die Feedback in handlungsorientierte Erkenntnisse umwandelt. Wir werden Peakons innovative, KI-gestützte Technologie für die Mitarbeitereinbindung mit Workday kombinieren. Damit schaffen wir eine End-to-End-Plattform, auf der Mitarbeiter Gehör finden und mit den nötigen Erkenntnissen versorgt werden, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sorgen wir dafür, dass Führungskräfte genau im richtigen Moment auf die Bedürfnisse eines Mitarbeiters aufmerksam werden und entsprechende Maßnahmen ergreifen können – über dessen gesamten Lebenszyklus von der Einstellung bis zum Ausscheiden hinweg.

Ich habe kürzlich mit Phil Chambers, Mitgründer und CEO von Peakon, gesprochen. Dabei ging es um die Themen Mitarbeitereinbindung und Performance, deren Bedeutung und darum, wie Peakon zur Schaffung eines transparenten Dialogs beiträgt. Hier sind einige Highlights aus unserem Gespräch:

Können Sie uns etwas über Peakon erzählen? Welche Gründungsprinzipien und Werte vertreten Sie und was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Einfach ausgedrückt, könnte man sagen: Wir haben mit Peakon das Unternehmen gegründet, für das wir gerne arbeiten würden. Im Grunde ging es darum, ein großes, wichtiges Thema – die effektive Mitarbeitereinbindung – durch den Einsatz von Technologie anzugehen. 

Als wir das Unternehmen vor sechs Jahren in Kopenhagen gründeten, fand gerade eine Transformation des Kundenerlebnisses durch Kennzahlen und Echtzeit-Daten statt. Es ging darum, zu zeigen, dass ein Unternehmen von Wachstumseffekten profitiert, wenn es seine Kunden besser unterstützt und sie zu seinen Botschaftern macht. Wir fragten uns, ob wir diese Logik auf den Arbeitsmarkt übertragen konnten, um bessere Arbeitsplätze und in der Folge produktivere Unternehmen zu schaffen.

Das war die Prämisse für unsere Unternehmensgründung. Wir wollten den Mitarbeitern ein Mitspracherecht beim Personalmanagement einräumen und ihnen die Möglichkeit bieten, auf die Reaktion ihres Arbeitgebers einzuwirken. Daraus ist unsere Mission entstanden: Jedem Mitarbeiter zu helfen, die Änderungen voranzutreiben, die ihm ein Anliegen sind. 

Ich war schon immer davon überzeugt, dass sich eine erfüllende Tätigkeit dadurch auszeichnet, dass sie das eigene Leben bereichert und die eigene Persönlichkeit bildet. Dazu ist unter anderem eine Unternehmenskultur nötig, die auf starken Werten und einem gemeinsamen Ziel fußt. Wenn Sie innovatives Denken und kundenorientiertes Handeln in Ihrem Unternehmen fördern möchten, dann kommen Sie mit starren Regeln und Anweisungen nicht sehr weit. Die Mitarbeiter müssen sich für das Problem interessieren, das das Unternehmen zu lösen versucht. 

„Unsere Produkte bieten uns eine objektive Sichtweise auf die Kultur und Managementpraktiken in Ihrem Unternehmen.“

Phil Chambers Mitgründer und CEO Peakon

Bei Peakon spiegeln sich unsere Werte in unseren Produkten wider. Transparenz ist ein Beispiel dafür. Unsere Produkte bieten uns eine objektive Sichtweise auf die Kultur und Managementpraktiken in Ihrem Unternehmen. Das gilt für die Stärken – was Ihre Mitarbeiter motiviert – ebenso wie die Herausforderungen und jene Bereiche, in denen Verbesserungspotenzial besteht. Wenn Sie in diesen Bereichen Transparenz erzielen möchten, müssen Sie mit Bedacht vorgehen. Unsere Produkte sind auf diese Vorgehensweise ausgelegt. 

Wir bieten unseren Anwendern einen Lernprozess, der von Feedback über Erkenntnisse bis zu Handlungsempfehlungen reicht. Das ist unserer Meinung nach das Alleinstellungsmerkmal von Peakon.

In einer Welt, in der so viel passiert – sei es die Pandemie, die Politik oder soziale Probleme – ist die Mitarbeitereinbindung für die Unternehmensführung von größter Bedeutung. Wie können Manager ihre Mitarbeiter in einer solch dynamischen Zeit am besten einbinden?

Das wird von Team zu Team, von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Und da kommt Peakon ins Spiel. Ein viel diskutiertes Thema bei uns ist die Umsetzungsdiskrepanz – die leere Stelle zwischen dem Willen zur Veränderung und der tatsächlichen Umsetzung. Durch Mitarbeitereinbindung kann diese Lücke geschlossen werden. Aber wer ist am besten geeignet, das Engagement der Mitarbeiter zu fördern? Unserer Meinung nach ist das der direkte Vorgesetzte. Die Kompetenzen und der Führungsstil von Vorgesetzten haben den größten Einfluss auf die Mitarbeitereinbindung. Daher benötigen Teammanager Echtzeit-Einblicke in die Themen, die ihr Team bewegt.

Im weitesten Sinne kann man sagen, dass ein offener, verständnisvoller, kommunikativer und ermutigender Führungsstil die Mitarbeitereinbindung in Zeiten wie diesen fördert. Auch sollten Manager in der Lage sein, Situationen zu vereinfachen, um in den Fokus zu rücken, worauf es ankommt. 

Ihr Team hat im vergangenen Jahr zahlreiche Daten aus Mitarbeiterbefragungen analysiert. Was haben Sie beobachtet und gab es überraschende Erkenntnisse?

Das gefällt mir an Peakon am besten: unsere Heartbeat-Website, auf der wir die Makrotrends untersuchen, die sich aus unseren Daten ablesen lassen. Bislang haben wir durch unsere Umfragen 153 Millionen Antworten zusammengetragen. 

2020 lag der Fokus auf der Frage, wie Unternehmen und Mitarbeiter auf die COVID-19-Pandemie reagiert haben. Ein überraschendes Ergebnis: Laut unseren Analysen ist die Mitarbeitereinbindung bei Peakon-Kunden zwischen Anfang 2020 und Juli 2020 weltweit sogar um 2 Prozent gestiegen.

Den größten Aufwärtstrend verzeichnete der Finanzsektor, der schnelle Änderungen vornehmen musste, um während der Lockdowns produktiv zu bleiben. Unsere Daten deuten darauf hin, dass die Arbeit im Homeoffice positiv bewertet wird – vielleicht, weil sich dadurch die ein oder andere stressige Büroumgebung vermeiden lässt. Außerdem konnten wir beobachten, dass der Anteil der Mitarbeiter, die glauben, dass ihr psychisches Wohlbefinden für ihren Arbeitgeber mit Priorität behandelt wird, um 5 Prozent gestiegen ist. Das sind erfreuliche Erkenntnisse und hoffentlich ein Trend, der sich nach der Pandemie fortsetzt. 

Ein Bereich, in dem die Mitarbeiter im Jahr 2020 zu kurz kamen, war die Karriereentwicklung. Obwohl viele von uns viel gelernt haben – vielleicht mehr als in einem normalen Jahr – zeigen unsere Daten, dass die formale Anerkennung dieser Erfahrungen durch Wachstum und Karrierefortschritt etwas nachgelassen hat.  

Nun, da Peakon Teil von Workday wird: Wie werden wir Ihrer Meinung nach gemeinsam die Arbeitswelt verändern und worauf freuen Sie sich am meisten?

Ich komme aus dem Produkt- und Entwicklungsbereich, darum denke ich natürlich als Erstes an die Chancen für unsere Produkte. Die kombinierten Technologien beider Unternehmen könnten zu Erkenntnissen führen, die einen wirklich transformativen Effekt auf die Art und Weise haben, wie Unternehmen gemanagt werden. Das sollte unser Ziel sein.

Workday zeichnet sich dadurch aus, dass es den Kunden hilft, ihre Daten optimal zu nutzen. Gemeinsam können wir unsere Kunden dabei unterstützen, Produktivität, Talententwicklung und Mitarbeiterbindung zu fördern – und eine einheitliche Interaktion von Mitarbeitern und Unternehmen erreichen. Ich kann kaum erwarten, loszulegen, und ich weiß, dass es meinen Kollegen bei Peakon genauso geht.

** Gemäß den Bedingungen des Übernahmevertrags wird Workday Peakon gegen Zahlung eines Geldbetrags von ca. 700 Millionen US-Dollar übernehmen, vorbehaltlich möglicher Anpassungen. Die Transaktion soll planmäßig innerhalb des ersten Quartals 2022 von Workday abgeschlossen werden, das am 30. April 2021 endet, vorbehaltlich der Erfüllung der üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich der Einholung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen.

 

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