„Von einer kompetenzbasierten Strategie profitieren wirklich alle“, so David Somers, Workday Group General Manager, Office of the CHRO. „Arbeitnehmer erhalten mehr Kontrolle über ihre eigene Kompetenzentwicklung und Arbeitgeber können Spitzenkräfte flexibler weiterqualifizieren und einsetzen.“
Anders als die Bezeichnung suggeriert sind Skills-Management-Tools für diesen Zweck nur bedingt geeignet. Tatsächlich lassen sich die Vorteile des Skills-Management besser mit einer HR-Lösung mit einem integrierten, kompetenzbasierten Ansatz für die Unternehmensführung realisieren.
Beim Skills-Management gelten Skills und Kompetenzen als ein Bestandteil des Arbeitslebens. Bei einem kompetenzbasierten Ansatz werden sie hingegen als Grundlage für die Führung des Unternehmens und für das Erreichen der Unternehmensziele betrachtet, nicht nur als einer von vielen Faktoren.
Inzwischen sollte klar sein, dass Arbeitgeber den Fokus auf Skills und Kompetenzen richten müssen, um Arbeitskräfte zu gewinnen und Fluktuationsrisiken zu minimieren. In diesem Blog-Beitrag geht es um das Thema Skills-Management, die Unterschiede zu einer kompetenzbasierten Personalstrategie und die Bedeutung integrierter Kompetenz- und Personaldaten für eine effektive Weiterqualifizierungsstrategie.
Was ist Skills-Management und warum ist dieser Aspekt so wichtig?
Die Arbeitswelt durchlebt derzeit weltweit gravierende Umbrüche: Führungskräfte und Mitarbeitende müssen sich noch an den neuen Standard hybrider und flexibler Arbeitsmodelle gewöhnen und Arbeitgeber tasten sich langsam an das Thema Diversität am Arbeitsplatz heran.
Hier kommt Skills-Management ins Spiel. Beim Skills-Management geht es darum, die Skills und Kompetenzen der Beschäftigten zu ermitteln, ihre Entwicklung zu verfolgen, vorhandene Kompetenzen den Tätigkeits- oder Rollenprofilen im Unternehmen zuzuordnen und zu messen, wie effektiv die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Skills und Kompetenzen in der täglichen Arbeit einsetzen und sie nutzen, um auf Marktveränderungen zu reagieren.
Das Thema Skills-Management rückt immer stärker in den Vordergrund, da Unternehmen drastische Veränderungen in der Geschäftswelt bewältigen müssen:
Demokratisierung der Arbeit: Die Pandemie hat die Arbeit demokratisiert und zugänglicher gemacht. Unternehmen sind stärker auf Beschäftigte mit den richtigen Skills und Kompetenzen angewiesen, selbst wenn diese Fähigkeiten außerhalb ihres jeweiligen Stellenprofils liegen.
Technologischer Fortschritt: Die digitale Transformation wurde während der Pandemie beschleunigt. Dank Technologien für künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) haben Unternehmen beispielsweise inzwischen die Möglichkeit, sich flexibel an neue Geschäftsmodelle anzupassen, effiziente Geschäftsprozesse zu gestalten und neue Produkte oder Services zu entwickeln.
Enorme Unsicherheit: Angesichts der anhaltenden Pandemie ist die Ungewissheit Teil des Geschäftsumfelds geworden. Darum haben Branchenführer agile Betriebsmodelle implementiert, um auf Veränderungen zu reagieren.
Aufgrund des Zusammenspiels dieser drei Bereiche ist es von fundamentaler Bedeutung, dass Unternehmen die Skills und Kompetenzen ermitteln, die in Zukunft benötigt werden. Zum Aufbau entscheidender Skills gilt es zunächst, Kompetenzlücken in der Belegschaft zu identifizieren. Außerdem müssen Weiterbildungsangebote in die Workflows und Anwendererfahrungen der Mitarbeiter eingebunden und skalierbare Lösungen zur Kompetenzentwicklung erstellt werden, um die sich ändernden Geschäftsanforderungen zu erfüllen.
Was ist ein kompetenzbasierter Ansatz?
Obgleich Skills-Management Unternehmen dabei hilft, die Skills und Kompetenzen der Mitarbeiter zu ermitteln und den verschiedenen Projekten oder Stellenprofilen zuzuordnen, kann es nur einen bedingten Beitrag zum Erreichen der Geschäftsziele leisten.
Hier ein Beispiel: Für ein wichtiges Projekt soll ein funktionsübergreifendes Team gebildet werden. Mittels einer Skills-Management-Software werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit geeigneten Skills und Kompetenzen für das Projekt identifiziert. Andere Fragen bleiben jedoch offen: Fehlen innerhalb der Belegschaft Kompetenzen, die für das Projekt nötig wären? Wie schnell lassen sich die identifizierten Mitarbeiter dem neuen Team zuordnen? Wäre es in Ermangelung geeigneter Teammitglieder möglich, Mitarbeiter mit ähnlichen Kompetenzen durch entsprechende Weiterbildungsangebote für das Projekt zu qualifizieren?
Um Fragen dieser Art zu beantworten, ist eine kompetenzbasierte Strategie unerlässlich.
Bei einem kompetenzbasierten HR-Ansatz bilden Skills und Kompetenzen die Grundpfeiler eines flexiblen Geschäftsmodells, das das gesamte Unternehmen in die Lage versetzt, agil auf Änderungen des Geschäftsumfelds zu reagieren. Dabei lässt sich die Belegschaft durch verschiedene Methoden vergrößern, z. B. durch Recruiting (Neuakquise von Talenten), Ausrichtung aller Teammitglieder auf ein strategisches Geschäftsziel (Kompetenzmobilisierung) oder Anpassung an die dynamischen Kundenanforderungen (Weiterqualifizierung).
Der Begriff „kompetenzbasiert“ wird oft im Einstellungskontext verwendet – ein Ansatz, der angesichts des wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkts immer stärker in den Fokus rückt. Bei kompetenzbasierten Einstellungsmodellen stehen die Fähigkeiten, Kompetenzen und relevanten Erfahrungen einer Person im Fokus, während weniger Gewicht auf die formale Ausbildung oder die Berufserfahrung gelegt wird.
Doch unabhängig davon, welche Personalstrategie Unternehmen verfolgen – Neueinstellungen, Talentmanagement oder Weiterqualifizierung – müssen sie zum Einsatz eines kompetenzbasierten Ansatzes folgende Voraussetzungen erfüllen:
Zentrale Datengrundlage: Die in der Belegschaft vorhandenen Skills und Kompetenzen lassen sich im Prinzip aus der einzigartigen Kombination aus privaten und öffentlichen Daten eines Unternehmens extrahieren.
Reporting und Analyse: Das Unternehmen muss analysieren können, welche Skills und Kompetenzen benötigt werden, und die Erkenntnisse in seine Planung einbeziehen, sei es durch Weiterbildung (Weiterqualifizierung und interne Förderung), Einstellung (Neuakquise von Talenten) oder externe Beschaffung (z. B. Fachkräftebeschaffung über ein externes Personalvermittlungsunternehmen).
Technologie: Das Unternehmen muss diese Pläne praktisch umsetzen können, indem es Technologien und Lösungen einsetzt, die sowohl auf die Talentakquise (z. B. Einstellung und interne Mobilität) als auch auf die Talententwicklung (z. B. Weiterqualifizierung und Umschulung) ausgelegt sind.
Gemeinsamer kompetenzbasierter Ansatz: Führungskräfte müssen zentrale Herausforderungen beim Talentmanagement gemeinsam in Angriff nehmen und fördern: Sie müssen sich auf eine kompetenzbasierte Strategie zur Lösung dieser Probleme einigen, klare Definitionen für Skills und Kompetenzen festlegen und deren Rolle im Hinblick auf technische und operative Lösungen bestimmen.
Eine Kultur, die einen „Skills-First“-Ansatz fördert: Dazu muss ermittelt werden, wie eine agile „Skills-First“-Kultur aussieht und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine kompetenzbasierte Strategie umgesetzt werden kann. Werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise dazu ermutigt, bestimmte Risiken in Kauf zu nehmen, wenn sie etwas Neues lernen? Sind die Manager in der Lage, Kompetenzlücken in ihrem Team klar zu benennen?
Diese Aspekte bilden die Grundlage für Unternehmen mit einer kompetenzbasierten Personalstrategie. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten Wertschätzung und Anerkennung für ihre Skills und wie sie diese einsetzen, um Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen – und nicht allein für ihre Titel, Erfahrungsgrade oder Hochschulabschlüsse.