4 häufige Fragen und Probleme in Verbindung mit kompetenzbasierten Strategien
1) Wie einigen wir uns auf eine Definition von Kompetenzen oder eine gemeinsame Sprache? Während viele Unternehmen eigene Übersichten über Skills und Kompetenzen intern angelegt haben (nach neuesten Daten ca. 40 %), nutzen andere wiederum Datenquellen für Kompetenzen, Technologiepartner oder eine Kombination aus Methoden, um sich auf eine einheitliche Übersicht über Kompetenzen festzulegen. Insgesamt haben wir festgestellt, dass Unternehmen, die bereits aktiv geworden sind und nicht gewartet haben, bis alles perfekt funktioniert, Erfolg haben.
2) Sollen wir Mitarbeitern erlauben, ihre Kompetenzen selbst zu identifizieren? Definitiv! Wenn Mitarbeiter ihre eigenen Kompetenzen in ihr Mitarbeiterprofil eintragen, dann ist das so, als sammele man Lösungsvorschläge für ein Problem per Schwarmintelligenz. Alle können ihren Beitrag leisten, und dies erspart es den HR- und Talent-Teams, diese Aufgabe von Hand erledigen zu müssen. Auch wenn die eigene Feststellung von Kompetenzen nur ein Anfang ist, so bildet sie doch eine gute Basis.
3) Wie können wir genügend Kompetenzdaten beschaffen? Beginnend bei der eigenen Feststellung von Kompetenzen gibt es einige Methoden, um die Menge an Kompetenzdaten zu vergrößern. So können Sie Mitarbeiter zum Beispiel auch dazu anregen, nicht nur vorhandene Stärken, sondern auch angestrebte Kompetenzen hinzuzufügen. Sie können sie auch darum bitten, ihre Vorlieben mitzuteilen, etwa die Bereitschaft zu Versetzungen oder Interesse an Rollen in leitender Funktion. Sobald die Mitarbeiter sehen, dass auf ihre Daten Bezug genommen wird oder sie für Talententscheidungen verwendet werden, sind sie viel eher bereit, weitere Informationen anzugeben. Neulich habe ich mich mit einer Führungskraft eines Unternehmens aus der Luftfahrtbranche unterhalten, die mir erklärte, dass sie kontinuierlich die eigenen Kompetenzen in seinem Mitarbeiterprofil aktualisiert, da dies in den vergangenen 18 Monaten dazu beigetragen hat, Diskussionen über Beförderungen und interne Mobilität anzustoßen.
In unserer aktuellen Studie über Umschulung, Mobilität und Talententwicklung 2021 zeigen sich 91 % der Mitarbeiter offen für ein kompetenzbasiertes Karriereentwicklungstool. Wenn Mitarbeiter besser verstehen, wie ihre Daten genutzt werden, ist auch ihre Bereitwilligkeit zur Mitwirkung größer.
4) Wie nutzen Unternehmen die ihnen verfügbaren Kompetenzdaten? Auf dieses Element werden wir später in dieser Serie noch näher eingehen. Ein Unternehmensleiter berichtete uns, dass sein Unternehmen die Fähigkeiten nutzen würde, um „Mitarbeiter in ihre Karriereentwicklung einzubinden – diese Kompetenzen dienen als Bindeglied für Learning, interne Stellen, Mentoren, Gig-Möglichkeiten, Entwicklung usw.“ Diese Informationen ermöglichen eine Vielzahl von Talententscheidungen, die nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch dem Unternehmen zugute kommen.
Im nächsten Teil dieser Serie werden wir diese Diskussion vertiefen und einen Anwendungsfall aus der Praxis für die Nutzung von Kompetenzdaten im Unternehmenskontext untersuchen. Dabei werden wir uns eingehend mit den Feinheiten bei der Verwendung von Kompetenzdaten befassen, um seit Langem bestehende Probleme zu lösen, mit denen jedes Unternehmen konfrontiert ist.