Selbstidentifikation ist kein flüchtiger Trend des digitalen Zeitalters, sondern ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders. Durch die Informationen, die wir über uns preisgeben, liefern wir die Grundbausteine unserer Online-Identität, ob wir nun persönliche Daten angeben, um eine neue Branchenstudie abzurufen, oder unsere Angaben in einem sozialen Netzwerk aktualisieren. Dementsprechend sind persönliche Daten sehr bedeutsam für die Personalprozesse in Unternehmen und liefern wesentliche Erkenntnisse über Zugehörigkeit und Diversität, die sich wiederum auf die Gesamterfahrung der Mitarbeiter auswirken.
Doch wie sollte man angesichts einer Belegschaft, die mehrere Länder, Kontinente und Rechtssysteme umfasst, mit solchen Datenabfragen umgehen?
Das multinationale Technologieunternehmen Thomson Reuters entwickelte angesichts des sensiblen Themas ein gleichermaßen nuanciertes wie durchdachtes Konzept. Das Ziel war es, sicherzustellen, dass die Belegschaft und die Führungsteams ebenso divers aufgestellt sind wie die weltweiten Kunden und Zielgruppen des Unternehmens. Dazu benötigte Thomson Reuters Zugriff auf eine Fülle von Diversitätsdaten, wobei sichergestellt sein muss, dass die Mitarbeitenden diese freiwillig und in fundierter Sachkenntnis bereitstellen. Bei über 25.000 Beschäftigten, verteilt auf 75 Länder, war das keine leichte Aufgabe. Doch um echte Veränderungen herbeizuführen, war dieser Schritt notwendig.
„Ohne Messwerte ist kein Fortschritt möglich“, so Elizabeth Nelson, Vice President of Diversity and Inclusion bei Thomson Reuters. Sie erklärt, dass Thomson Reuters ein klares Ziel verfolgte, das es zu quantifizieren galt, um dessen Fortschritt messen zu können: „Wir wollten sicherstellen, dass weltweit möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter relevante Diversitätsdaten in Workday offenlegen können. Dazu wollten wir ihnen eine vertraute und sichere Umgebung bieten. Gleichzeitig mussten wir natürlich datenschutzrechtliche und andere gesetzliche Vorgaben beachten.“ So klar und deutlich das Ziel auch war, so komplex war die praktische Umsetzung.
Wir haben kürzlich mit Nelson und Dalia Kendik, die das HR Digital-Team von Thomson Reuters leitet, über die Fortschritte gesprochen, die das Unternehmen im Bereich Selbstidentifikation bisher erzielt hat, über die größten Hindernisse, die dabei überwunden werden mussten, und über die positiven Ergebnisse, die im gesamten Unternehmen zu beobachten waren. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, welche Erkenntnisse sie gewonnen haben und wie Sie diese auf Ihr eigenes Unternehmen übertragen können.
Klare Ziele für Zugehörigkeit und Diversität festlegen
Selbstidentifikationsinitiativen können nur dann erfolgreich sein, wenn die Verantwortlichen darlegen können, inwiefern die Ziele zur allgemeinen Unternehmensstrategie beitragen. Ungeachtet der spezifischen Parameter einer Initiative zur Selbstidentifikation sollten deren Ziele stets mit den übergeordneten Prioritäten für Zugehörigkeit und Diversität verknüpft sein. Auf diese Weise können Sie der Belegschaft demonstrieren, dass Sie konsequent auf Ihre zuvor dargelegten Versprechen hinarbeiten, und zeigen, wie die persönlichen Daten der Mitarbeiter letztlich zu Verbesserungen führen.