Barbara Larson und Pete Schlampp, Chief Financial Officer und Chief Strategy Officer bei Workday, haben kürzlich mit Juliet Grabowski, Managing Director und Partner bei der Boston Consulting Group (BCG), darüber gesprochen, wie sich die Rolle von Finanzführungskräften kontinuierlich weiterentwickelt. Dieser Artikel erschien ursprünglich bei der BCG und wird hier mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber wiedergegeben.
Volatile Märkte, das sich ändernde Kundenverhalten und die Digitalisierung setzen Unternehmen unter enormen Druck sich weiterzuentwickeln. Vorreiter dieser Entwicklung ist in vielen Unternehmen die Finanzfunktion. CFOs sehen sich zunehmend mit der Erwartung seitens der Unternehmensführung konfrontiert, die nötigen Erkenntnisse zu liefern, um operative Veränderungen anzustoßen, die Unternehmensstrategie auszurichten und Mehrwerte zu schaffen.
In diesem Zusammenhang modernisieren viele Finanzführungskräfte grundlegend ihre Arbeitsabläufe. Laut der BCG weisen die dabei erfolgreichsten Führungskräfte einige gemeinsame Merkmale auf: Sie rücken die Wertschöpfung stärker in den Mittelpunkt, setzen Daten auf neue Weise ein und modernisieren die Talentförderung in ihrem Unternehmen.
Ein Unternehmen, das in diesem komplizierten Umfeld in den letzten Jahren von sich reden gemacht hat, ist Workday, ein Anbieter von Lösungen für das Finanz- und Personalmanagement. Juliet Grabowski, Managing Director, Partner und Global Co-Leader for the Finance Function Topic bei der BCG, hat sich mit Barbara Larson und Pete Schlampp, Chief Financial Officer und Chief Strategy Officer bei Workday, eingehender über die Hürden unterhalten, die das Unternehmen überwinden musste – auch um Erkenntnisse für andere Organisationen zu gewinnen, die einen ähnlichen Wandel durchlaufen.
Grabowski: Beginnen wir mit der Modernisierung der Finanzfunktion bei Workday selbst. Warum haben Sie beschlossen, diese Transformation in Angriff zu nehmen?
Larson: Den Begriff „Transformation“ verwenden wir eher selten. Wir betrachten diesen Prozess vielmehr als kontinuierliche Innovation. Das Führungsteam sieht meine Abteilung zunehmend in der Verantwortung, die nötigen Erkenntnisse zu liefern, um operative Veränderungen anzustoßen und die Unternehmensstrategie auszurichten. Dieser Innovationsanspruch bietet uns die Möglichkeit, zum Wertschöpfungspartner zu werden. Gleichzeitig sind wir immer auf der Suche nach Möglichkeiten, reibungslose Abläufe zu gewährleisten und möglichst viele unserer Prozesse zu automatisieren.
Das klingt nach einer spannenden Aufgabe. Aber einfach ist das sicher nicht.
Larson: Es ist beides: spannend und herausfordernd. Ich bin mir sicher, dass sich der Aufgabenbereich des CFOs im post-pandemischen Umfeld auch auf taktische Bereiche wie Beschaffung und Lieferkettenmanagement sowie strategische Bereiche und Investorenbeziehungen erstrecken wird. CFOs werden immer stärker in unternehmensweite Veränderungen eingebunden, nicht nur in die Transformation der Finanzabteilung. Darüber hinaus rücken ESG-Themen [ökologische, soziale und ethische Unternehmensverantwortung] sowie die Frage, wie man allen Stakeholdern nicht nur den Aktionären gerecht werden kann, verstärkt in den Vordergrund.
Da stimme ich zu. Ein Wertschöpfungspartner für das Unternehmen zu sein, ist wichtiger als je zuvor. Und alle Finanzführungskräfte, die ich kenne, streben dieses Ziel an. Durch welche Innovationen fördern Sie Ihre Partnerschaft mit dem Unternehmen und tragen zur Wertschöpfung bei?
Schlampp: Eine Sache, die man bedenken sollte, ist, dass Innovation in zunehmendem Maße eine Frage der Zusammenarbeit ist. Im letzten Herbst kamen beim Workday-Event „Conversations for a Changing World“ verschiedene Führungskräfte zusammen. Eine wirklich interessante Erkenntnis war, dass sich in der Geschäftswelt zunehmend eine ganzheitliche Sicht auf das Unternehmen und die funktionsübergreifende Zusammenarbeit durchsetzt. CFOs denken über Diversität nach. CIOs denken darüber nach, wie man eine noch bessere Mitarbeitererfahrung schaffen kann, um Talente zu binden. Und CHROs [Chief Human Resources Officers] sprechen über Personalisierung und die dafür erforderliche Technologie. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern des Führungsteams.