Eine Herausforderung für Unternehmen ist die sogenannte Kompetenzlücke – die Diskrepanz zwischen den Kompetenzen, die im Finanzbereich benötigt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und einen Mehrwert zu schaffen, und den aktuell im Unternehmen vorhandenen Kompetenzen. Doch bietet diese Situation auch die Chance, die Rolle der Finanzfunktion neu zu bewerten und die Bedeutung der Zusammenarbeit mit IT- und HR-Abteilung als Wettbewerbsvorteil hervorzuheben. Da CFOs die Notwendigkeit erkannt haben, die Kompetenzlücke in ihren Finanzteams zu schließen, investieren sie in entsprechende Talente.
Doch eine komplexe Einstellungsstrategie, die sowohl aktuelle als auch künftig benötigte Kompetenzen berücksichtigt, ist in einer Zeit des Fachkräftemangels, verstärkt durch die pandemiebedingte Kündigungswelle, mit umso größeren Schwierigkeiten verbunden. Nie war die Mitarbeitererfahrung so wichtig wie heute, wenn es darum geht, ein hochqualifiziertes, agiles Finanzteam zusammenzustellen.
In der Praxis bedeutet dies den Einsatz einer benutzerfreundlichen Technologie, die Finanzfachkräften eine intuitive, app-ähnliche Benutzeroberfläche bietet, mit der sich die Komplexität des Finanzreporting-Prozesses reduzieren und Routineaufgaben automatisieren lassen. Mit einer solchen intuitiven Benutzeroberfläche für Finanzaufgaben fällt es CFOs zudem leichter, anspruchsvolle, technikaffine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen und zu binden. Insofern überrascht es nicht, dass fast alle (97 %) der befragten CFOs Technologie als einen wichtigen Faktor für die Talentakquise und -bindung betrachten. Knapp die Hälfte (48 %) will in den nächsten fünf Jahren aktiv in entsprechende Technologien investieren.
Sinnvoll ist beispielsweise eine Förderung der sogenannten „Enterprise Management Cloud“ – ein Begriff, der die nächste Generation von Enterprise Resource Planning-Systemen (ERP) bezeichnet. Der Wechsel in die Cloud bringt eine Vielzahl wichtiger Funktionen mit sich – darunter einfacherer Zugang für Beschäftigte im Homeoffice, höhere Datentransparenz für Stakeholder und die Abschaffung von Silos. Das Resultat sind reibungslose Finanzprozesse.
Was die Vorreiter im Finanzbereich auszeichnet
Neben den Trends, die wir bei den Teilnehmern der Umfrage festgestellt haben, ist auch das Bild aufschlussreich, das sich aus den Angaben der Finanzführungskräfte mit ausgereiften digitalen Transformationsinitiativen ergibt: Daten sind entscheidend.
Die Mehrheit (58 %) der befragten CFOs stuft ihre Datenkompetenz als „ausgezeichnet“ ein, womit sie sich als „Vorreiter im Finanzbereich“ auszeichnen. Die CFOs in dieser Gruppe priorisieren Skills im Bereich Data Storytelling und bringen ihre Begeisterung für eine Technologie, mit der sie die Fähigkeiten ihrer Teams nutzen können, in eine entsprechende Recruiting- und Bindungsstrategie ein.
Eine überwältigende Mehrheit (70 %) der Vorreiter im Finanzbereich bestätigt Pläne, ihren künftigen Personalbedarf zumindest teilweise durch die Weiterbildung und Unterstützung bei der Karriereförderung vorhandener Ressourcen zu decken. Ebenso viele Befragte (70 %) planen außerdem Neueinstellungen.
Zusätzlich zeichnen sich bei dieser Gruppe von CFOs drei weitere Datenpunkte ab:
- 78 % wollen in den nächsten fünf Jahren den Bereich Data Governance und Datenmanagement durch Kompetenzentwicklung oder Neueinstellung stärken.
- 71 % planen weitere Investitionen im datenwissenschaftlichen Bereich. Bei den CFOs, die ihre Datenkompetenz als „gut“ einstufen, sind es hingegen nur 41 %.
- 57 % planen Investitionen im ESG-Bereich (ökologische, soziale und ethische Unternehmensverantwortung).
ESG und D&I nach wie vor im Fokus
Die Liste der organisatorischen Prioritäten moderner CFOs ist lang.
Talent und Technologie mit ihren vielen Unteraspekten gehören nach wie vor zu den wichtigsten Themen im Finanzbereich. Doch auch Diversität und Inklusion (D&I) sowie ESG sind weiterhin wichtige Schwerpunktbereiche, die von mehr als der Hälfte (57 %) aller befragten CFOs als Priorität bezeichnet werden.
Natürlich wird es für CFOs notwendig sein, sich einen genauen Überblick über Daten mit und ohne Finanzbezug zu verschaffen, um den Nutzen von ESG-Programmen nachzuvollziehen und ihn Stakeholdern, Anbietern und Aufsichtsbehörden zu vermitteln. Dasselbe gilt für die Wettbewerbsvorteile, die das Unternehmen aus ESG-Initiativen gewinnen kann.