Digitale Geschäftsmodelle funktionieren nur, wenn sie als Teil eines Ökosystems verstanden werden. Dieses Ökosystem umfasst nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die enge Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten und Partnern. Gemeinsam wird eine datengetriebene Wertschöpfungskette geschaffen, die es ermöglicht, Informationen effizient zu nutzen und Innovationen schneller voranzutreiben. Nur mit dieser Vernetzung lässt sich das volle Potenzial digitaler Geschäftsmodelle realisieren.
Um diese Veränderungen erfolgreich umzusetzen, müssen Unternehmen die Grenzen zwischen Backoffice-Systemen und Frontoffice-Anwendungen auflösen und sich von der Vorstellung verabschieden, dass IT-Infrastrukturen auf das eigene Unternehmen beschränkt bleiben müssen.
Skalierbare digitale Geschäftsmodelle durch eine intelligente Kernarchitektur
Das Herz dieser nachhaltigen digitalen voll vernetzten Transformation ist eine flexible IT-Architektur, die in der Lage ist, komplexe Veränderungen schnell zu bewältigen und digitale Geschäftsmodelle zu unterstützen. Sie weist laut IDC drei entscheidende Eigenschaften auf:
- Sie ist offen. Ein intelligenter technologischer Kern sorgt für einen reibungslosen Datenfluss entlang der gesamten Wertschöpfungskette und ermöglicht so Echtzeitinteraktionen und eine engere Zusammenarbeit.
- Sie ist intelligent. Durch die Analyse von Daten aus internen und externen Quellen gewinnt sie wertvolle Erkenntnisse, die die Grundlage für die schnelle Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen bilden.
- Sie ist erweiterbar. Eine intelligente IT-Infrastruktur ermöglicht es Unternehmen, neue Anwendungsfälle zu entwickeln, ihre Skalierbarkeit zu steigern und selbst anspruchsvollste Workload-Anforderungen zu erfüllen. Das verschafft auch in Märkten, in denen alle Akteure über fortschrittliche Technologien verfügen, einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Best Practice eines digitalen Geschäftsmodells in der Industrie
Nehmen wir ein Beispiel aus der Fertigungsbranche. Ein Unternehmen mit einem digitalen Produktionsansatz zielt darauf ab, nicht nur seine Produktionsstätten, sondern seine gesamte Lieferkette weltweit zu vernetzen. Diese Infrastruktur basiert auf offenen Standards, die es ermöglichen, Daten zwischen unterschiedlichen Maschinen, Systemen und Partnern auszutauschen. Dies verbessert die Transparenz und den Informationsfluss entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die geschaffene Plattform ist außerdem flexibel skalierbar und lässt sich an die sich verändernden Anforderungen der Produktion anpassen. Weitere Fertigungsstätten und Partner können problemlos integriert, zusätzliche digitale Services eingebunden werden. Die Infrastruktur ist darauf ausgelegt, stetig erweitert zu werden, um zukünftige Entwicklungen im Bereich der Fertigungstechnologie zu unterstützen.
Das Unternehmen implementiert zudem mittels künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen vorausschauende Wartung und automatisierte Prozesse, sodass Maschinen autonom arbeiten und Produktionsprozesse ohne menschliches Eingreifen verbessert werden können.
Dank dieser IT- Architektur kann das Unternehmen schnell auf Produktionsspitzen und Nachfrageschwankungen reagieren. Sie ermöglicht eine bessere Planbarkeit, erhöht die Produktionskapazität und unterstützt die Automatisierung.
Warum Unternehmen nicht nur ihre Technologie, sondern auch ihre Kultur ändern müssen
Eine Mischung aus zwei Welten – sie existiert nicht nur in Hinblick auf IT-Systeme, sondern auch auf menschliche Denk- und Arbeitsweisen. Beim Einstieg in den Artikel ist es schon angeklungen: Technologie und die Skills und Haltung der Belegschaft müssen Hand in Hand gehen, damit sich digitale Geschäftsmodelle voll entfalten können.
Eine moderne IT-Infrastruktur trägt keine Früchte, wenn eine unflexible Unternehmenskultur die Mitarbeiter daran hindert, sich zu entwickeln und dynamisch zu agieren. Das gilt auch umgekehrt: Ein veralteter IT-Kern nutzt einer motivierten Belegschaft so viel wie die Papyrusrolle dem Buchdruck.
Um die Unternehmenskultur agil zu gestalten, sind folgende Schritte entscheidend:
- Neue Denkweise: Anstatt Technologien, Projekte und Ressourcen in den Vordergrund zu stellen, sollten Teams sich auf Geschäftsergebnisse, Produkte und Talente konzentrieren. Um das zu erreichen, müssen alle Verantwortlichen der digitalen Strategie – von der IT-Leitung bis hin zu Finanz-, Betriebs- und HR-Führungskräften – ihre Kommunikation auf konkrete Anwendungsfälle ausrichten. Dabei ist es entscheidend, in der Sprache des Unternehmens zu sprechen und auf Fachjargon zu verzichten, um ein gemeinsames Verständnis zu fördern.
- Neue Prozesse: Geschäftsprozesse prägen, wie wir arbeiten. Um ein agiles und digitales Unternehmen zu werden, braucht es in jeder Branche eine engagierte, eigenverantwortliche Belegschaft. Wenn Mitarbeitende jedoch durch veraltete Prozesse und starre Hierarchien eingeschränkt werden, gerät der Wandel ins Stocken und die besten Talente verlassen das Unternehmen. Etablieren Sie eine Feedbackkultur, in der regelmäßiges Lernen und Optimierung der Prozesse im Mittelpunkt stehen. Fehler sollten als Lernmöglichkeiten betrachtet werden.
- Neue Strukturen: Die IT-Abteilung muss sich über ihre bisherigen Funktionen hinaus entwickeln. Als Schlüsselfaktor für die Schaffung eines intelligenten Kerns sollte das IT-Team aus agilen Einheiten bestehen, die eng mit den Geschäftszielen verknüpft sind. Diese Teams müssen in der Lage sein, Produkte im Einklang mit den auf der digitalen Roadmap definierten Anwendungsfällen zu entwickeln und so einen echten Mehrwert zu schaffen.
Warum Führungskräfte Vorreiter der digitalen Transformation sein müssen
Führungskräfte müssen Vorreiter der digitalen Transformation sein, weil sie die Richtung vorgeben und den Wandel im gesamten Unternehmen aktiv gestalten. Ihre Rolle besteht darin, den kulturellen Wandel zu fördern – agile Arbeitsweisen – und die notwendigen Ressourcen bereitzustellen – eine intelligente IT-Infrastruktur.
Dabei ist entscheidend, dass das gesamte Führungsteam den Wandel unterstützt. Der CEO trägt die Transformation in allen Unternehmensbereichen und fördert eine agile Arbeitskultur. Große Herausforderungen warten aber vor allem auf den CIO, der für die Orchestrierung verantwortlich ist, was die IT-Infrastruktur angeht. Viele CIOs zögern jedoch, den IT-Kern umfassend zu modernisieren – oft aufgrund negativer Erfahrungen aus früheren Projekten, die Budget- und Zeitrahmen sprengten und erst allmählich ihren Nutzen zeigten.
Um die digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben, müssen CIOs über technologische Fragen hinausdenken. Laut IDC-Whitepaper sollten sie künftig fünf strategische Rollen einnehmen: Vertrauenspartner, Unternehmensberater, Botschafter der digitalen Innovation, diplomatischer Verhandlungsführer und proaktiver Kommunikator. Ziel ist es, die Potenziale neuer Technologien zu vermitteln und Konsens im Führungsteam zu schaffen.
Der CIO kann diese Transformation nicht allein vorantreiben, doch die Notwendigkeit des Wandels ist offensichtlich, sobald alle die Risiken der Untätigkeit erkennen.
Transformation im Kern: Der Weg zum digitalen Erfolg
Eine erfolgreiche Digital-First-Kultur erfordert eine anpassungsfähige IT-Infrastruktur – sonst können Unternehmen ihr Geschäftsmodell unter den sich beständig wandelnden Anforderungen des Marktes nicht skalieren und fallen zurück. Innovationsinseln und vereinzelte Digitalisierungsprojekte sollten der Vergangenheit angehören, denn sie bleiben immer Stückwerk und verschwenden damit die Ressourcen Zeit und Geld. Eine digitale Transformation, die von einem offenen, erweiterbaren und intelligenten Technologiekern ausgeht, erfasst hingegen das ganze Unternehmen in einem Digital-First-Ansatz und verbindet sich optimal mit agilen Arbeitsweisen – zugunsten von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.