CFOs und CHROs ermitteln die wichtigsten Faktoren für nachhaltiges Wachstum

Laut einer aktuellen AchieveNEXT-Studie betrachten die Führungskräfte in Finanz- und HR-Abteilungen mittelständischer Unternehmen es als entscheidende Erfolgsfaktoren, gute Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen und die betriebliche Effizienz zu verbessern.

Trotz der anhaltenden Pandemie, des Fachkräftemangels und den Verzögerungen in den Lieferketten war 2021 ein Jahr des wirtschaftlichen Aufschwungs für die Mehrheit der Mittelständler, so das Ergebnis der internationalen Befragung von AchieveNEXT unter CFOs und CHROs.

In der Studie „Building the Road to Sustainable Growth“, die von Workday gesponsert wurde, gaben 74 % der Befragten an, dass sich die allgemeine Leistung ihres Unternehmens 2021 verbessert hat. 48 % der CFOs verzeichneten ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich. Auch der Ausblick auf das Jahr 2022 ist optimistisch: 80 % erwarten ein noch besseres Jahr, wobei 42 % der CFOs ein Wachstum von mindestens 10 % im Vergleich zum Vorjahr prognostizieren.

Im Rahmen der Studie wurden von November 2021 bis Anfang Januar 2022 mehr als 500 Finanz- und HR-Führungskräfte aus aufstrebenden und mittelständischen Unternehmen befragt. Wie die Studie zeigt, verfolgen diese das Ziel, die Gewinne des vergangenen Jahres zu steigern, um stabiles, nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Im Jahr 2020 – und teilweise auch noch 2021 – ging es vorrangig darum, durch schnelle Kurskorrekturen und improvisierte Lösungen den Betrieb am Laufen zu halten. 2022 wird der Schwerpunkt hingegen auf der Ausarbeitung von Strategien und Prozessen für die Zukunft liegen.

40 % der CHROs haben bereits einige HR-Aktivitäten ausgelagert oder automatisiert, wobei 30 % davon ausgehen, dass 2022 weitere hinzukommen werden.

Dazu muss eine zuverlässige Belegschaft angeworben, weitergebildet und im Unternehmen gehalten werden. Das hat sich während der großen Kündigungswelle infolge der Corona-Pandemie sowie im Rahmen der Forderungen nach flexibleren Arbeitsregelungen als schwierig erwiesen. 

So listen 32 % der CFOs und CHROs den Punkt „Fachkräfte“ mit Blick auf das Jahr 2022 der Studie zufolge als ihre größte Sorge.

Andere Bereiche, die ihnen Sorgen machen, sind:

  • Umsatz (14,3 %)
  • Operative Effizienz (13,4 %)
  • Kosten (9,2 %)
  • Veränderte oder instabile Branchendynamik (8,9 %)
  • Unzureichende und veraltete Systeme (7,3 %)
  • Cyber-Bedrohungen (5,6 %)

Für nachhaltiges Wachstum müssen Finanz- und HR-Fachkräfte im Jahr 2022 und darüber hinaus in die Mitarbeiter, Pläne und Prozesse investieren.

Einstellungen, die auf die Strategie ausgerichtet sind

Für mittelständische CFOs und CHROs ist die Suche nach der richtigen Strategie das größte Hindernis bei der Umsetzung ihrer Pläne für weiteres Wachstum im Jahr 2022. So ergab die Studie, dass eine Abweichung von 13 Prozentpunkten zwischen dem Vertrauen der Befragten in ihren strategischen Planungsprozess (79 %) und der Zuversicht in das tatsächliche Funktionieren dieser Strategie (66 %) besteht.

Um diese Vertrauenslücke zu schließen, müssen CFOs ihre Prognosefähigkeiten verbessern, indem sie hochmoderne Analysemethoden einsetzen, um Daten und Erkenntnisse zu gewinnen und präzise Zahlen zu erhalten. Für dieses Modell der Finanzplanung und Analyse (FP&A) sind möglicherweise Weiterbildungen innerhalb der Finanzabteilung erforderlich, da in diesem Bereich das zweite Jahr in Folge die größten Defizite bei den sogenannten „Hard Skills“ bestehen (an zweiter Stelle folgt „kritisches Denken“).

Doch die mangelnde strategische Zuversicht ist vor allem auf Unsicherheiten hinsichtlich der Personalsituation zurückzuführen. Denn zur Planung und Umsetzung einer einschlägigen Initiative ist es nicht nur wichtig, dass im Unternehmen genügend Fachkräfte angestellt sind, sondern auch, dass diese über die richtigen Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen, um die Pläne zu realisieren.

Offene Stellen erschweren die kurz- und langfristige Planung. Darum müssen CFO und CHRO beim Talentmanagement kooperieren. Das trifft erst recht zu, wenn man bedenkt, dass knapp vier von zehn Mittelständlern davon ausgehen, dass ihre Belegschaft dieses Jahr um mindestens 10 % zunehmen wird.

32 % der CFOs und CHROs listen den Punkt „Fachkräfte“ mit Blick auf das Jahr 2022 der Studie zufolge als ihre größte Sorge auf.

Die Studie zeigt auch, dass mittelständische Unternehmen im Personalwesen einen mehrgleisigen Ansatz verfolgen: Zum einen ergreifen sie Maßnahmen zur Deckung des unmittelbaren Personalbedarfs. Zum anderen fördern sie durch zukunftsorientierte Initiativen langfristig das Mitarbeiter-Engagement in der Belegschaft. Zu diesen langfristig orientierten Initiativen zählen laut Studie:

  • Die Implementierung von Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsprogrammen, um den Mitarbeitern persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen im Unternehmen aufzuzeigen

  • Die Stärkung der Führungsqualitäten der Unternehmensleitung, damit Manager und Mitarbeiter bessere Führungskräfte haben Studien zufolge sind ineffektive Chefs ein Hauptgrund für Kündigungen seitens der Mitarbeiter.

  • Verbesserungen an der Unternehmenskultur, um den Zusammenhalt zu stärken und ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen – einer der wichtigsten Faktoren für die Mitarbeiterbindung

  • Die Förderung von Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion, nicht nur beim Recruiting, sondern während des gesamten Mitarbeiterlebenszyklus, kann den Talentpool vergrößern und dabei allen Mitarbeitern die Chance für Erfolg bieten. Gerade jüngeren Teammitgliedern ist es wichtig, dass ihre Arbeit sinnstiftend ist und einen Mehrwert erzeugt.

Prozessfestigung und -optimierung

Aufgrund der Pandemie waren mittelständische Unternehmen zu mehr Agilität und Flexibilität gezwungen als üblich, was für viele zum Vorteil wurde. Durch Experimentierfreudigkeit und neuartige Betriebsmodelle konnten sie eine Vielzahl von Strategien und Lösungen testen. Dadurch verfügen sie nun über die nötige Datengrundlage, um zu ermitteln, was funktioniert hat und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Angesichts steigender Kosten und anhaltender Lieferkettenprobleme jedoch konzentrieren sich CFOs auf die Prozesse, die die Effizienz steigern und Risiken mindern, um die Gewinne des vergangenen Jahres nicht gleich wieder zu verspielen. Technologie wird im Hinblick auf die angestrebte Effizienzsteigerung eine wichtige Rolle spielen. So haben 40 % der CHROs bereits einige HR-Aktivitäten ausgelagert oder automatisiert, wobei 30 % davon ausgehen, dass 2022 weitere hinzukommen werden.

Auch im Bereich der Personalprozesse wird es größere Investitionen geben, um das reibungslose Management von Mitarbeitern im Homeoffice zu gewährleisten und die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Für Finanzabteilungen ist das Ziel für dieses Jahr, neue Programme und Plattformen zu erwerben (statt wie in 2021 in bestehende Technologien zu investieren), um weitere und bessere FP&A-Funktionen zu Verfügung zu haben, was wiederum fundierte Entscheidungsprozesse ermöglicht. (Derzeit verwenden 32 % der mittelständischen Unternehmen FP&A-Tools. 45 % wollen noch in diesem Jahr entsprechende Lösungen einführen.)

Die geplanten Technologieinvestitionen beschränken sich nicht auf das Backoffice: Das Kundenverhalten hat sich durch die Pandemie schnell verändert. So erwarten viele Verbraucher inzwischen ein höheres Maß an digitaler Integration sowie kontaktlose Dienste. Investitionen in das Kundenerlebnis haben für B2C-Unternehmen eine höhere Priorität als für B2B-Unternehmen.

Eine wachstumsorientierter Ansatz als Priorität

Während die meisten mittelständischen Unternehmen 2021 eine positive Bilanz ziehen konnten, gab es der AchieveNEXT-Studie zufolge einige wenige, die die die Erwartungen sogar übertrafen und ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichneten. Damit unterschieden sich diese „schnellwachsenden“ Unternehmen von ihrer Konkurrenz, deren Wachstumsrate im einstelligen Bereich oder bei Null lag.

Ein Grund dafür: Sie legen den Schwerpunkt auf Wachstum. Organisches Wachstum wird bei ihnen um 16 % häufiger als oberste Priorität angegeben als bei ihrer Konkurrenz. Steigerungen der Effizienz und der Produktivität kommen bei ihnen wiederum um 11 % seltener an erster Stelle. Auch ist ihre Bereitschaft, Eigenkapital zur Wachstumsförderung einzusetzen, um 28 % größer als der Durchschnitt des Mittelstands. Dementsprechend sind sie auch weniger daran interessiert, Fremdkapital einzusetzen.

Für nachhaltiges Wachstum im Jahr 2022 und darüber hinaus müssen Finanz- und HR-Fachkräfte in Mitarbeiter, Pläne und Prozesse investieren.

Diese Gruppe legt auch größeren Wert auf das Kundenerlebnis als der Rest der Befragten: Ein Viertel verfügt über einen formalen oder standardisierten Prozess für konsistente Kundenbeziehungen und das Kundenerlebnis. Im Durchschnitt des Mittelstands liegt dieser Anteil bei knapp einem Fünftel. Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei der Vertriebsförderung: So hat die Vergrößerung des Vertriebsteams für 50 % der schnellwachsenden Unternehmen hohe Priorität. Im Durchschnitt der gesamten Gruppe sind es nur 41 %.

Natürlich haben diese Unternehmen mit Problemen zu kämpfen: In dieser Gruppe liegt der Anteil derjenigen, die die Suche nach den richtigen Fachkräften als größte Hürde einstufen, um 12 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Unternehmen, die eine Wachstumsrate von unter 10 % aufweisen. Dieses Ergebnis unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von Personaleinstellungen sowohl für kurzfristiges als auch langfristiges nachhaltiges Wachstum.

Hier finden Sie die Studie „Building the Road to Sustainable Growth“ von AchieveNEXT in Gänze.

Weitere Informationen erhalten Sie im AchieveNEXT-Webcast.

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