Planung für eine nachhaltige Zukunft: Wie Unternehmen datengestützte ESG-Erfolge erzielen können

Für Unternehmen, die sich für globale Nachhaltigkeit einsetzen, haben Maßnahmen zur Förderung der ökologischen, sozialen und ethischen Unternehmensverantwortung (ESG) Vorrang. Rikki Stancich und Andrew Wood von Deloitte erläutern, wie sie mithilfe von Workday Adaptive Planning ESG-Kennzahlen auswerten, Zielvorgaben für Verbesserungen abstecken und Fortschrittsberichte erstellen.

Nie zuvor war es so wichtig wie heute, dass Unternehmen verantwortungsbewusst handeln. Investoren und Verbraucher sehen Unternehmen in der Pflicht, wenn es um die Auswirkungen ihres Betriebs auf Mitarbeiter und den Planeten geht. Dadurch rücken Maßnahmen im Bereich der ökologischen, sozialen und ethischen Unternehmensverantwortung (ESG) zunehmend in den Fokus. 

ESG ist vielleicht noch nicht in aller Munde, aber die wachsende Bedeutung dieses Begriffs in den letzten zehn Jahren zeigt sich in allen Bereichen. Unternehmen mit unfairen Arbeitspraktiken werden in Social-Media-Kampagnen öffentlich zur Rede gestellt. Im Rahmen neuer Gesetze entstehen verbindliche Standards für Diversität im Vorstand.

Nicht nur aus Sicht der Öffentlichkeitsarbeit ist es wichtig, dass Führungskräfte ESG-Themen ernst nehmen. Entsprechende Maßnahmen und Fortschrittsberichte sind auch aus finanzieller Sicht unerlässlich. Die Daten zeigen deutlich, dass hier ein Umdenken stattfindet. Laut Gartner zogen 2009 nur 16 % der Investoren ökologische, soziale und ethische Faktoren bei Investitionsentscheidungen in Betracht. 2020 waren es schon über 85 %. Zudem profitieren Unternehmen mit einem hohen Rating im Bereich ESG und Unternehmensverantwortung laut Stefan Ball, Senior Solution Marketing Manager des CFO bei Workday, von niedrigeren Kapitalkosten, sowohl beim Fremd- als auch beim Eigenkapital.

In einem Webinar mit Rikki Stancich, Director – Climate and Sustainability bei Deloitte New Zealand, und Andrew Wood, Associate Director – Consulting bei Deloitte, erklärte Ball, wie Workday Unternehmen dabei hilft, ESG-Kennzahlen zu messen, Zielvorgaben für Verbesserungen abzustecken und nahtlose Reporting-Prozesse für ihre Initiativen zu etablieren.

Workday als zentrale Quelle für ESG-Kerndaten

Als branchenführende, cloudbasierte Finanzmanagement- und Personalmanagement-Suite führt Workday die Daten zusammen, die für ESG-Analysen, Fortschrittsmessung und nachhaltige Kernprozesse im Finanz- und Personalwesen erforderlich sind, so Ball.

„Traditionell wurden Maßnahmen zur Emissionsminderung als Kosten für das Unternehmen betrachtet. Tatsächlich sind die Kosten der Untätigkeit, wie die Wirtschaftsmodelle zeigen, jedoch wesentlich höher.“

Rikki Stancich Director – Climate and Sustainability Deloitte New Zealand

„Mit unseren erweiterten Analysefunktionen lassen sich all diese Informationen mit externen Daten kombinieren. So entsteht eine zuverlässige zentrale Datenbank für die Dokumentation der ESG-Performance und entsprechende Reporting-Prozesse“, erklärte er. Dank dieser gemeinsamen Datenquelle können die Teams von HR, Nachhaltigkeit und Operations zusammen und parallel auf die Realisierung dieser Ziele hinarbeiten.

Man denke beispielsweise an die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens. Dazu zählen nicht nur die Emissionen durch Fabriken und Anlagen, sondern auch jene, die die Arbeitnehmer auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit verursachen. Die Befragungsfunktion in Workday erleichtert die Erhebung entsprechender Daten von Pendlern. So lässt sich etwa in Erfahrung bringen, wie oft jemand im Büro arbeitet, wie er dorthin gelangt und wie weit entfernt er wohnt. Auf dieser Grundlage können Nachhaltigkeitsmanager dann den CO2-Ausstoß berechnen und Methoden zu dessen Minimierung entwickeln, z. B. Mitfahrangebote in Wohngebieten mit hoher Pendlerdichte.

Anhand der Ausgaben kann man in Workday auch Schätzwerte für Scope-3-Emissionen oder solche in Verbindung mit der Lieferkette ermitteln. Der Umstand, dass diese Finanzdaten unmittelbar abrufbar sind und nicht erst in periodischen Abständen aufbereitet und dem Nachhaltigkeitsteam offline zur Verfügung gestellt werden müssen, erleichtert Berechnungen dieser Art.

Doch die Verfügbarkeit der Daten sind nur der Anfang.

Mit den Datenvisualisierungs-Tools von Workday können Führungskräfte eine Fülle von Daten in allen drei ESG-Kategorien abrufen und auswerten. Anhand von externen Ratings, Nachhaltigkeitsbemühungen und Beschaffungsdaten lässt sich die ökologische Verantwortlichkeit der Lieferanten bewerten. Durch Vergleichswerte zu Frauen und Minderheiten in Führungspositionen kann darüber hinaus deren Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit ermittelt werden. Zur Stärkung der ethischen Verantwortung können HR-Mitarbeiter Schulungen zu den Themen Datenschutz und Korruptionsprävention durchführen oder anhand von Diagrammen ermitteln, in welchen Phasen des Recruiting-Prozesses Initiativen zur Förderung eines von Diversität geprägten Talentpools am vielversprechendsten sind.

Beschleunigter Umstieg auf klimaneutrale Prozesse

Um zu demonstrieren, wie man diese Daten für sich arbeiten lassen kann, erläuterten Stancich und Wood, wie Deloitte Workday Adaptive Planning zur Modellierung von CO2-Reduktionen einsetzt. Die Bemühungen des Unternehmens spiegeln nicht nur dessen Engagement für Nachhaltigkeit wider. Sie zeigen auch, dass sich ökologische, soziale und ethische Faktoren auf das Unternehmensergebnis auswirken.

Stancich wies darauf hin, dass Deloitte gerade eine Reihe von Studien zu globalen Wirtschaftsanalysen herausbringt, in denen die betriebswirtschaftlichen Kosten fehlender Klimaschutzmaßnahmen und die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile des Übergangs zu einer klimaneutralen Wirtschaft untersucht werden. 

„Allen Studien liegt die Prämisse zugrunde, dass Emissionsreduktionen traditionell als Kosten für das Unternehmen betrachtet wurden. Tatsächlich sind die Kosten der Untätigkeit, wie die Wirtschaftsmodelle zeigen, jedoch wesentlich höher“, fügte sie hinzu.

Wetterextreme, Überschwemmungen, Dürreperioden, Ernteausfälle und andere Folgen der Klimakrise führen alle zu wirtschaftlichen Verlusten. „Ambitionierte Dekarbonisierung schützt uns nicht nur vor zunehmenden wirtschaftlichen Verlusten, sondern bietet sogar hervorragende Chancen für wirtschaftliches Wachstum“, so Stancich.

Stancich nannte einige Fragen, die sich viele Unternehmen hinsichtlich der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen stellen:

  • Wie können wir in unseren Unternehmen einen effizienten Wechsel zu einem klimaneutralen Betriebsmodell vollziehen? 
  • Wie können wir die immer strengeren gesetzlichen Vorschriften einhalten?
  • Wie können wir das volle Potenzial neuer Chancen im Bereich der umweltfreundlichen Wirtschaft nutzen? 

Um diese Fragen zu beantworten, hat Deloitte ein Planungsmodell mit integrierten CO2-Emissionsanalysen entwickelt, mit dem Unternehmen einen zeitlichen Rahmen für ihre Klimaneutralitätsziele abstecken und mögliche Pfade zur praktischen Umsetzung modellieren können.

Mit den Dashboards in Workday Adaptive Planning „können Sie die Emissionsauswirkungen Ihrer Entscheidungen und Investitionen quantifizieren und sehen, wie sich all das in der Bilanz niederschlägt“, so Stancich.

Als Hauptgrund dafür, dass Deloitte dieses Modell in Workday entwickelte, verwies Wood auf die Integrationsfunktionen der Lösung. „Mit Workday Adaptive Planning können wir unser Modell in den gesamten Geschäftsprozess einbinden. Denn die verschiedenen Strategien, die wir zur Bekämpfung des Klimawandels einsetzen wollen, wirken sich auf vielfältige Weise auf die Finanzen aus“, fügte er hinzu. „Die Tatsache, dass wir diese Zusammenhänge sichtbar machen können, ist sehr viel wert.“

Wood nutzte das Tool, um zu demonstrieren, welche Auswirkungen von Emissionen es gibt, wenn die Firmenfahrzeugflotte, die mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, nach Ablauf der Leasing-Verträge auf Elektrofahrzeuge umgestellt wird. Dafür rief er einen Standard-Leasingplan aus der Finanzplanung auf und schlüsselte die Fahrzeugnutzung nach Fahrzeugtyp (Verbrennungsmotor, Hybrid- oder Elektrofahrzeug), Kraftstofftyp (Benzin oder Diesel) und Jahreskilometerleistung auf, um Annäherungswerte für die entsprechenden Scope-1-Emissionen zu ermitteln. Auf dem Executive Dashboard konnte man verfolgen, wie die Emissionswerte allmählich in den grünen Bereich wechselten, je mehr Altfahrzeuge durch effiziente Elektroautos ersetzt wurden.

Nicht nur aus Sicht der Öffentlichkeitsarbeit ist es wichtig, dass Führungskräfte ESG-Themen ernst nehmen. Entsprechende Maßnahmen und Fortschrittsberichte sind auch aus finanzieller Sicht unerlässlich.

Zum Vergleich zeigte Wood anschließend weitere Modelle für alternative Nachhaltigkeitspläne: die Verkleinerung des Hauptbüros, die Verringerung des Büroabfalls sowie die Reduktion des Pendelverkehrs und die Steigerung des häuslichen Stromverbrauchs durch Mitarbeiter im Homeoffice. Die Gesamtmenge der Emissionen schwankte je nach Szenario massiv. 

Da Workday Adaptive Planning über OfficeConnect nahtlos in Microsoft Excel, Word und PowerPoint eingebunden werden kann, war Wood in der Lage, die monatlichen Gewinn- und Verlustrechnungen den neuen Modellen entsprechend sofort zu aktualisieren. „Alles ist integriert“, erklärte er. „Man muss nur auf ‚Aktualisieren‘ klicken und schon sieht man die Ergebnisse.“

Sehen Sie sich das Video an, um mehr darüber zu erfahren, wie Workday Unternehmen helfen kann, eine ESG-Strategie zu entwickeln, Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren und die Ergebnisse zu messen.

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