In der dynamischen Landschaft des verarbeitenden Gewerbes liegt der Schlüssel zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Transformation. Bei dieser Entwicklung geht es nicht nur um die Einführung neuer Technologien, sondern um ein grundlegendes Überdenken und Umgestalten der Arbeitsweise in der Fertigung.

Im Folgenden werden wir diese Aspekte näher beleuchten und Einblicke geben, die Führungskräfte in der deutschen Fertigungsbranche nutzen können, um ihre digitale Agenda voranzutreiben.

 

Der Puls der digitalen Transformation im Manufacturing

Die Fertigung in Deutschland durchläuft derzeit einen seismischen Wandel, der durch die Notwendigkeit größerer Effizienz, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit angetrieben wird. Die digitale Transformation steht im Mittelpunkt dieses Wandels und beeinflusst Entscheidungsprozesse und operative Strategien. Die Reise in Richtung Digitalisierung ist nicht ohne Hürden, aber die Vorteile sind vielfältig - von erhöhter Produktivität bis hin zu verbesserter Nachhaltigkeit.

 

Schlanke Produktion (Lean Manufacturing): Der Grundstein der Effizienz

Die schlanke Produktion bleibt ein Eckpfeiler der betrieblichen Effizienz. Durch die Minimierung von Verschwendung und die Optimierung von Prozessen können Hersteller erhebliche Kosteneinsparungen erzielen und die Produktivität steigern. Digitale Werkzeuge spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Mit Hilfe von Echtzeit-Datenanalysen können Hersteller beispielsweise Engpässe und Ineffizienzen schnell erkennen. Die fortschrittliche Automatisierung, die durch das Internet der Dinge (IoT) ermöglicht wird, sorgt dafür, dass die Produktionslinien nicht nur effizient sind, sondern sich auch an veränderte Anforderungen anpassen können.

Ein Paradebeispiel für eine schlanke Fertigung in der Praxis sind Unternehmen wie GEA, die digitale Lösungen zur Rationalisierung ihrer Abläufe integriert haben. Durch die Nutzung von Daten aus vernetzten Geräten kann GEA seine Fertigungsprozesse kontinuierlich überwachen und optimieren. Dies steigert nicht nur die Effizienz, sondern reduziert auch die Ausfallzeiten und sorgt dafür, dass das Unternehmen der Konkurrenz immer einen Schritt voraus ist.

 

Nachhaltige Fertigung: Der neue Imperativ

Nachhaltigkeit ist kein Buzzword mehr, sondern eine Notwendigkeit. Die deutschen Hersteller konzentrieren sich zunehmend auf nachhaltige Praktiken, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und den wachsenden Umweltbedenken Rechnung zu tragen. Die digitale Transformation hilft dabei, diese Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Durch vorausschauende Wartung können Hersteller die Lebensdauer von Maschinen verlängern und so die Verschwendung reduzieren. KI-gestützte Energiemanagementsysteme können den Energieverbrauch optimieren und damit sowohl die Kosten als auch den CO2-Fußabdruck verringern.

Die Einbeziehung nachhaltiger Praktiken eröffnet auch neue Wege für Innovationen. Durch den Einsatz digitaler Zwillinge - virtuelle Nachbildungen physischer Systeme - können Hersteller beispielsweise Prozesse simulieren und optimieren, bevor sie sie in der realen Welt umsetzen. Dadurch wird nicht nur die Materialverschwendung reduziert, sondern auch sichergestellt, dass die Fertigungsprozesse so effizient wie möglich sind.

 

Navigieren auf dem Weg der digitalen Transformation

Der Einstieg in die digitale Transformation erfordert einen strategischen Ansatz. Hier sind einige wichtige Überlegungen für Führungskräfte in der Fertigung:

  1. Beginnen Sie mit einer klaren Vision: Machen Sie sich die spezifischen Ziele Ihrer digitalen Transformation klar. Egal, ob es um die Verbesserung der betrieblichen Effizienz, die Steigerung der Produktqualität oder das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen geht, eine klare Vision ist entscheidend.

  2. Investieren Sie in die richtigen Technologien: Technologien wie IoT, KI und Big-Data-Analysen treiben die digitale Transformation in der Fertigung voran. Investitionen in diese Technologien können einen Wettbewerbsvorteil darstellen. So kann beispielsweise die vorausschauende Analytik helfen, Anlagenausfälle vorherzusehen, was eine proaktive Wartung ermöglicht und Ausfallzeiten minimiert.

  3. Fördern Sie eine Kultur der Innovation: Bei der digitalen Transformation geht es ebenso sehr um die Mitarbeitenden wie um die Technologie. Fördern Sie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Innovation in Ihrem Unternehmen. Bieten Sie Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten an, um Ihre Mitarbeitenden mit den notwendigen digitalen Fähigkeiten auszustatten.

  4. Arbeiten Sie mit Technologiepartnern zusammen: Eine Partnerschaft mit Technologieanbietern wie Workday kann von Vorteil sein. Mit den Unternehmenslösungen von Workday können Sie verschiedene Aspekte Ihres Betriebs optimieren, von der Verwaltung der Mitarbeitenden bis zur Finanzplanung. Durch die Integration dieser Lösungen können Hersteller eine höhere Agilität und Reaktionsfähigkeit in ihren Abläufen erreichen.

     

Überwindung von Herausforderungen bei der digitalen Transformation

Die Vorteile der digitalen Transformation liegen auf der Hand, doch der Weg dorthin ist mit Herausforderungen verbunden. Hier sind einige häufige Hürden und wie sie überwunden werden können:

„Ein Dataflow-Model ist unerlässlich, um festzulegen, wer für die Daten verantwortlich ist und wer sie validieren kann.“

 

Esther Schürmann Vice President - HR Technology & Infrastructure, GEA Group
  1. Datensicherheit und Datenschutz: Mit der zunehmenden Digitalisierung von Prozessen wird die Datensicherheit zu einem zentralen Thema. Hersteller müssen in robuste Cybersicherheitsmaßnahmen investieren, um sensible Daten und geistiges Eigentum zu schützen.

  2. Integration mit Altsystemen: Viele Hersteller arbeiten mit Altsystemen, die sich nicht ohne weiteres in neue digitale Technologien integrieren lassen. Ein schrittweiser Ansatz zur Integration in Verbindung mit dem Einsatz von Middleware-Lösungen kann helfen, diese Lücke zu schließen.

  3. Change Management: Widerstände gegen Veränderungen sind ein häufiges Hindernis. Effektive Change-Management-Strategien, einschließlich klarer Kommunikation und Einbindung der Stakeholder, sind unerlässlich, um Widerstände zu mindern und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

     

Erfolgreiche digitale Transformation bei der GEA Group

Die GEA Group, ein weltweit tätiges Ingenieurunternehmen, wurde 1881 gegründet und beschäftigt heute 18.000 Mitarbeiter in 62 Ländern. Mit einem starken Fokus auf Innovation und kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung hat sich GEA als führender Anbieter in den Bereichen Lebensmittel, Pharmazeutika und Umwelttechnologien etabliert. Ihre hochspezialisierten Maschinen und Lösungen sind aus vielen Industriezweigen nicht mehr wegzudenken.

GEA reagiert aktiv auf globale Megatrends wie das Bevölkerungswachstum und die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen. Ihre strategischen Ziele umfassen die Entwicklung neuer Lebensmittelprodukte und die Bereitstellung lebenswichtiger Medikamente, die sowohl erschwinglich als auch zugänglich sind. GEA’s Ziel ist es, durch verantwortungsvolles Handeln und nachhaltige Lösungen einen positiven Beitrag für den Planeten und zukünftige Generationen zu leisten.

„Im Jahr 2016 entschieden wir uns für Workday und starteten einen globalen Rollout, bei dem alle 62 Länder auf Workday umgestellt wurden.“

 

Esther Schürmann Vice President - HR Technology & Infrastructure, GEA Group

2016 entschied sich GEA für die Einführung von Workday, um ihre globalen HR-Prozesse zu digitalisieren. Dies war der Beginn einer umfassenden Transformation. Ein zentraler Aspekt dieser Transformation ist die Verbesserung der Datenqualität und die Etablierung einer robusten Data Governance. Technologien wie Machine Learning und Künstliche Intelligenz spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

 

Herausforderungen und Lösungsansätze in der HR-Strategie

Ein zentrales Element der HR-Strategie von GEA ist die Talentgewinnung und -bindung. Angesichts der Tatsache, dass die Einarbeitungszeiten für ihre spezialisierten Maschinen bis zu acht Jahre betragen können, ist dies keine leichte Aufgabe. GEA hat verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Datenqualität gestartet und nutzt Workday als zentrale Plattform. Eine der größten Herausforderungen besteht in der Integration der Payroll-Systeme und der Sicherstellung der Compliance.

GEA plant, ihre Data Governance und das Monitoring weiter zu entwickeln. Eine Integration der Payroll in Workday steht ab 2024 auf der Agenda. Langfristig möchte GEA mobile Anwendungen ausbauen, um insbesondere Blue Collar Worker besser einzubinden. Die Planung erstreckt sich bis ins Jahr 2028, was zeigt, wie vorausschauend und strategisch das Unternehmen vorgeht.

Die Akzeptanz neuer Systeme und Prozesse ist entscheidend für ihren Erfolg. Bei GEA nutzen etwa 60% der Mitarbeitende regelmäßig Workday. Allerdings gibt es noch Herausforderungen, insbesondere bei der Einbindung gewerblicher Mitarbeitenden. GEA setzt auf einen starken Self-Service-Gedanken und Benutzerfreundlichkeit der HR-Prozesse, um die Akzeptanz zu erhöhen.

„Workday ist unser zentrales System: Wenn du nicht in Workday bist, bist du nicht bei uns.“

 

Esther Schürmann Vice President - HR Technology & Infrastructure, GEA Group

Innovation als Treiber der Wettbewerbsfähigkeit

Die Transformationsgeschichte der GEA Group zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, auf Innovation und Digitalisierung zu setzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch die gezielte Nutzung von Technologie, strategisches Talentmanagement und einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit hat GEA nicht nur ihre Position gestärkt, sondern sich auch für die Zukunft gerüstet. Für Führungskräfte im verarbeitenden Gewerbe bietet diese Geschichte wertvolle Einblicke und Inspiration für eigene Transformationsprojekte.

GEA’s Reise verdeutlicht: Wer heute wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss den Mut haben, neue Wege zu gehen und kontinuierlich an der eigenen Weiterentwicklung zu arbeiten. Lassen Sie sich von GEA inspirieren und gestalten Sie die Zukunft Ihres Unternehmens aktiv mit.

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